Kriegstagebuch Nr. 2
der k.u.k. 180. Infanteriebrigade
erster
Weltkrieg 1915 -1918
Bearbeitet und zur Verfügung
gestellt von Albin Kühnel
für den Zeitraum vom 01. 09. bis 08.10.1915
Datum |
Uhrzeit
|
Tägliche Begebenheiten |
01.09.1915 |
10.00
h vm
02.00
h nm
06.00
h nm |
Die Beschießung der Werke während der Nacht dauerte an. Gschwent und
Sommo nicht beschossen. In Verle ein Durchschlag im Traditorengang,
auf Lusern ein schwerer Betontreffer am Verdeck. Stützpunkte auf
Cost’alta, Plaut, Maronia und Coston wurden mit kleinem und
mittlerem Kaliber beschossen.
Eigene 12 cm-Kanonen streuten gegen Val d’Assa-Ausgang.
Die Werke wurden weiter beschossen; in Lusern neue, große Trichter
am Verdeck. Im Abschnitte Vezzena erhielten die Straßensperre
südlich Verle und Stützpunkt Basson vereinzelte Schüsse. – Im
Abschnitt Folgaria wurden die Stützpunkte Coston, Pioverna alta und
Maronia-Coesattel stärker aus kleinen und mittleren Kalibern
beschossen.
Bei Malga Milegna arbeitet der Gegner an einem Schützengraben, Front
gegen Plaut. Feindlicher Scheinwerfer, welcher in der Nacht Werk
Serrada und nächstliegende Stützpunkte beleuchtete, wurde zwischen
Col Santo und Kote 2.002 festgestellt. – Wetter kühl und trüb.
Nachmittag schwächere Beschießung der Werke und einzelner
Stützpunkte aus schweren und mittleren Kalibern.
In Serrada wird der Verkehr zum Werke und Ausbesserungsarbeiten
durch das Feuer mehrerer kleinkalibriger Batterien empfindlich
gestört. Nachmittag beschoß eine mittlere feindliche Batterie vom
Col Santo aus den Westteil von Folgaria ohne Schaden.
Auf Mandriolo baut der Gegner scheinbar eine Straße. Auf Costesin
wurde feindliche Arbeiterabteilung mit Erfolg beschossen.
Wetter kühl, bewölkt. |
02.09.1915 |
06.00
h vm
07.00
h vm
02.00
h nm
06.00
h nm |
Während der Nacht schwache Beschießung
der Werke und einiger Stützpunkte aus schweren und mittleren
Kalibern. Gschwent erhielt nur einige Schrapnell gegen Scheinwerfer.
Sommo nicht beschossen. – Sonst nichts Besonderes. – Wetter trüb.
Beschoß ein Zug der Batterie 3/9. Abteilung bei Marcai di sotto, wo
scheinbar ein Unterstand in Brand geriet.
Die Beschießung der Werke war vormittags schwächer. Gegen Verle und
Lusern schossen schwere, mittlere und kleine Batterien trotz des
unsichtigen Wetters stärker. Keine neuen Beschädigungen. Einige
Stützpunkte erhielten vereinzelt Schrapnells.
Werk Verena gab vormittags einige Schüsse in der Richtung Cappella
ab, scheinbar nur aus einem Geschütz. – Eigene Artillerie bekämpfte
eine Arbeiterabteilung aus Marcai und Unterstände auf Costesin.
Im Abschnitte nachmittags nur Werk Serrada und Stützpunkt Pioverna
alta schwach und ohne Erfolg beschossen.
Im Abschnitt Vezzena wurden die Werke Verle und Lusern aus mittleren
und schweren Kalibern beschossen.
Lusern wurde auch von mittlerer Batterie bei Casara Mandrielle und
von Gebirgsbatterie bei Bosco Poselaro unter Feuer gehalten. Beim
Geschütz Vorpanzer bloßgelegt und etwas unterfahren; gedeckter Weg
nach Cima und einige Stützpunkte erhielten schwaches
Schrapnellfeuer. Eigene Artillerie störte Arbeiten des Gegners auf
Marcai. – Ergänzungstransport für Landesschützen-Marschbataillon
XI/II drei Offiziere, 112 Mann im Anmarsch von Caldonazzo.- Wetter
kalt, Nebel, Regen.
Zweiter Mörser der Batterie 14 konnte nicht herauftransportiert
werden, da der Rohrwagen nächst Trient Achsbruch hatte. |
03.09.1915 |
06.00
h vm
08.00
h vm
09.00
h vm
02.00
h nm
06.00
h nm |
Während der Nacht Werke der Folgariagruppe nicht beschossen. Serrada
wurde zur Störung der Arbeiten sehr schwach mit Gebirgsgeschützen
beschossen. Cima und Lusern wurden aus 28er und 15er
schwach beschossen, während Verle und Umgebung nur mit Schrapnell
abgestreut wurden. Verle und Lusern wurden außerdem noch von
Costesin beleuchtet. Coston und Pioverna alta sowie Stützpunkt
Cost’alta zeitweise beschossen. Malga Costesin von
Landwehr-Feldhaubitzenbatterie 3/45 abgestreut.
Die Beschießung der Werke aus schweren Kalibern wird wieder
aufgenommen, Gschwent und Sommo ausgenommen.
Verle erhielt Durchschlag im Verbindungsgang zur Traditorenbatterie;
Lafette der 2. Traditoren-Minimalschartenkanone abmontiert.
Die Beschießung der Werke aus schweren und mittleren Kalibern wurde
vormittags wieder stärker. Gschwent nicht beschossen. In Lusern 3.
Turmhaubitze kampfunfähig. An den übrigen Werken keine neuen
Schäden. Stützpunkt Basson, Straßensperre bei Verle sowie Pioverna
alta, Plaut, Val Orsara wurden mit mittlerer und leichter Artillerie
beschossen. Auf Coston ein Leichtverwundeter.-
Vormittags wurde ca. ein feindliches Bataillon im Abstiege vom
Pasubio gegen Costa Bella beobachtet. Arbeiten des Gegners auf
Marcai und Costa d’Agra von eigener Artillerie gestört und eine
Tragtierkolonne bei Gusella zersprengt.
Wetter: Regen und Nebel.
Auf Lusern schießt eine mittlere
Kanonenbatterie (aus) Richtung Bosco setta scheinbar um
Schartentreffer zu erzielen.
Nachmittags war die Beschießung der Werke schwächer. Sommo,
Sebastiano, Gschwent und Cima nicht unter Feuer. In Lusern Felsen
vor dem 3. Geschütz stark abgesprengt. Im Abschnitt Folgaria wurden
die Stützpunkte Coesattel, Coston, Plaut, Pioverna alta und Val
Orsara mächtig beschossen. Dichter Nebel und Regen behindert
Artillerietätigkeit. – Vier Stück 15 cm-Mörser M 80 nachmittags hier
eingetroffen; wurden der Gruppe Vezzena unterstellt und bei Malga
Palue in Stellung gebracht. |
04.09.1915 |
07.00
h vm
09.00
h vm
02.00
h nm
06.00
h nm |
In der Nacht setzte der Gegner die
Beschießung der Werke in langen Pausen fort. Nur Lusern und Serrada
wurden heftiger beschossen. Stützpunkte auf Cost’alta, Maronia,
Plaut mit kleinem Kaliber beschossen. Werk Sebastiano bekämpfte die
feindlichen Arbeiten auf Milegna und Costa d‘Agra. In Gschwent
wurden nur die Scheinwerfer erfolglos beschossen.
Eigner Flieger, welcher über Borcolapaß aufklärte, kehrt wegen
unsichtigem Wetter nach Trient zurück.
Die Werke und einige Stützpunkte wurden vormittags mäßig beschossen.
In Verle Zugang zur Haubitzenbatterie durchschlagen und dabei die
darunter befindliche Gangdecke zerstört. Zugang zur
Haubitzenbatterie und Contereskarpe abgeschnitten.
In Lusern ein Kuppelvolltreffer beim 4. Geschütz, kein Schaden; beim
3. Geschütz neuer Durchschlag. Monte Coston bis 10.00 h
vormittags aus kleinen und mittleren Kalibern sehr heftig
beschossen, Deckungen teilweise zerstört; drei Leichtverwundete.
Eigene Artillerie bekämpfte die den Coston beschießenden Batterien,
worauf das Feuer schwächer wurde. Vom Coston entsendete Patrouillen
konstatierten schwächere feindliche Abteilung bei Malga Costone. –
Landesschützen-Marschbataillon XI/II hat den Marsch nach Pergine
angetreten.
Wetter kalt, Nebel, Regen.
Nachmittags war die Beschießung der Werke und einiger Stützpunkte
schwach. – Artilleriefeuer gegen Coston hat nachgelassen; von dort
abgegangene Patrouille stieß bei Baita Dossello, nördlich Osteria
Fiorentini, auf feindliche Feldwache und 10/14. Marschbataillon im
Abschnitt Folgaria und ein oberösterreichisches Schützenbataillon im
Abschnitt Vezzena verlegt. Marsch-Maschinengewehrabteilung II/14 in
Costa eingetroffen. |
05.09.1915 |
08.00
h vm
02.00
h nm
06.00
h nm |
Die Beschießung der Werke und einzelner
Stützpunkte während der nacht aus schweren und mittleren Kalibern
war schwach. In Verle ein neuer Durchschlag im Kasemattengang.
Zwei eigene Flieger klären im Raume Porta di
Manazzo-Vezzena-Borcolapaß auf.
Schwächere Beschießung der Werke, Sommo und Gschwent ausgenommen,
wurde seitens der schweren und mittleren Batterien ohne besonderen
Erfolg vormittags fortgesetzt. Stützpunkte Maronia, Coesattel mit
mittleren und kleinkalibrigen Geschützen lebhaft beschossen; ein
Toter, ein Schwerverwundeter. – Eigener Flieger war zwischen 09.00
h und 10.00 h vormittags über Porta di Manazzo und
Verena sichtbar.- Wetter klar und windig.
Die Werke und einige Stützpunkte werden aus schwerem und mittlerem
Kaliber weiter beschossen. Im Werk Serrada ein Beobachtungsstand
nicht mehr drehbar. In Verle wurde durch Volltreffer die Kuppel des
4. Geschützes vollständig zertrümmert und das Geschütz zerstört. In
letzterem Werk nur mehr eine Turmhaubitze kampffähig, Batteriegang
stark durchlöchert. Ein Stützpunkt nächst Basson erhielt einen
Volltreffer; Verlust fünf Tote, drei Schwerverwundete.- Stützpunkte
Maronia-Coesattel ohne besondere Wirkung beschossen.
Ablösung der 32. Landesschützenkompanie auf Coston und Maronia
nachmittags durchgeführt. |
06.09.1915 |
06.00
h vm
08.30
h vm
10.30
h vm
02.00
h nm
03.00
h nm
06.00
h nm |
Von der Werken wurde nachts nur Serrada
mit 28 cm-Bomben belegt. Drehbarer Beobachtungsstand abermals
verklemmt. Das Werk wurde zeitweise von einem Scheinwerfer von Col
Santo her beleuchtet. Sonst wurde nur Cima und Lusern mäßig
beschossen, Verle abgeleuchtet. Sebastiano hielt Vorfeld der Maronia
unter Feuer. Landwehr-Feldhaubitzenbatterie brachte feindliche
Batterie auf Campo Rosato zum Schweigen. Wetter bewölkt. 1.
Turmhaubitze von Verle teilweise abmontiert und aus dem Werk
geschafft.
Gebirgskanonenbatterie 3/9 brachte
feindliche Batterie auf Brusolada, welche Hochstand 9 auf Cost’alta
beschoß, zum Schweigen.
In Lusern wurde der nachts beim 3. Geschütz hergestellte
Betonuntersatz neuerdings durch Volltreffer zerstört.
Werke werden andauernd und langsam aus schwerem und mittlerem
Kaliber beschossen.
Die Stützpunkte im Vezzena-Abschnitt und Stellungen auf Coesattel
nur schwach beschossen. Schwere Haubitzenbatterie 3/3 beschoß mit
sehr gutem Erfolg ablösende feindliche Infanterie auf Maronia,
ebenso Gebirgskanonenbatterie 3/9. Munitionskolonne auf Marcai und
ca. 100 Mann starke feindliche Infanterieabteilung im Walde bei
Verle.
Abmarsch (nach Pergine) der 32. Landesschützenmarschkompanie, welche
bisher die Coston- und Milegna- (Maronia-)Besatzung beistellte.
Vorher Dekorierung der ausgezeichneten Mannschaft dieser Kompanie
durch den Herrn Brigadier in Carbonare.
Nachmittags wurden die Werke und einige Stützpunkte mäßig stark
weiter beschossen. Keine neuen wesentlichen Schäden. Eigene Batterie
bekämpfte feindliche Infanterieabteilung und Arbeiten auf Marcai und
bei Costesin.
Im Abschnitt Folgaria ein Schwer- und zwei Leichtverwundete.
Ein Geschütz der Mörserbatterie 2 hier eingetroffen. Dieses Geschütz
geht heute bis gegen Malga Rivetta (bei Monte Rover) und wird sodann
in die Stellung bei Malga Zocchi eingebaut. |
07.09.1915 |
06.00
h vm
02.00
h nm
06.00
h nm |
Feind setzt Feuer auf Serrada und
Lusern fort. Übrige Werke gar nicht oder nur mit Schrapnell
beschossen. In Lusern zertrümmerte ein Schartentreffer im fixen
Beobachtungsstand ein Maschinengewehr und verwundete einen Mann.
Große Schäden im Beton. Ausbau der 3. Turmhaubitze in Durchführung.
Feindliche Artillerie beschoß Stützpunkte auf Cost’alta und
Coesattel. Eigene Artillerie bekämpfte Scheinwerfer auf
Marcai-Rücken.
Die Werke am Folgariaplateau vormittags
schwach und ohne Wirkung beschossen. Im Abschnitt Vezzena stand nur
das Werk Luserna unter mäßigem Feuer aus mittlerem und schwerem
Kaliber; beim 2. Geschütz wurde Ringgallerie abgesprengt und
Kugellager durchschossen. Geschütz kampfunfähig. Sattel von
Sebastiano erhielt vormittags einige Schüsse aus 28er-Kaliber
ohne Wirkung. Gedeckter Weg auf Cima und Stützpunkte Basson und
Coston von mittlerer und kleinkalibriger Artillerie mäßig
beschossen. Eigener Mörser 9 beschoß mit Fliegerbeobachtung
feindliche schwere Batterie auf Borcolapaß: ebenso bekämpfte schwere
Haubitzenbatterie schwere Artillerie des Gegners bei Toraro. Erfolg
wegen eingetretener Bewölkung nicht zu beobachten. Wetter schön und
warm.
Von den Werken nur Sebastiano, Sommo
und Lusern mit schwerem Kaliber mäßig beschossen. Coston, gedeckter
Weg auf Cima, Basson mäßig mit kleinkalibrigen Schrapnell
beschossen. Kleinere Abteilungen auf Marcai und Brusolada sowie im
Bosco Varagna von eigener Artillerie mit Erfolg beschossen.
Sebastiano beschoß mit sichtbarer Wirkung einen Transport zwischen
Cima Valbona und Cimoncello di Toraro. 7/22 erzielte einige
Grabentreffer auf Milegna. Mörser der Batterie 2 in Stellung. Ein
Lastwagen abgestürzt. |
08.09.1915 |
06.00
h vm
02.00
h nm
06.00
h nm |
Nachts wurden nur Serrada und Lusern
mit mittelkalibrigen Schrapnell beschossen. Serrada von einem
Scheinwerfer vom Col Santo, Verle und Lusern vom Costesin und Marcai
her mit Scheinwerfer abgeleuchtet. Diese letzteren Scheinwerfer von
eigener 12 cm- und 7,5 cm-Kanonenbatterie mit Hilfe des eigenen 120
cm-Scheinwerfers beschossen.02.00 h vm Leuchten
eingestellt. Eigene Stellung Maronai-Coesattel und Stützpunkte im
Vezzena-Abschnitt mäßig mit Schrapnell geschossen. Serrada ein
Schwer-, zwei Leichtverwundete.
Werke mit Ausnahme von Verle langsam
beschossen. Stützpunkte im Vezzena-Abschnitt, Basson, gedeckter Weg
auf die Cima, Coston, Pioverna alta, Coesattel mit Schrapnell
schwach beschossen. Feindliche Stellungen auf Maronia und Wald
nördlich Verle zeitweise abgestreut. Eigener Flieger konnte wegen
Nebel keine Schußbeobachtung durchführen; er wurde mit
Maschinengewehr vom Costesin beschossen. Cima ein Toter.
Nachmittag wurden die Werke mit
Ausnahme von Verle und Gschwent langsam beschossen. Keine neuen
Schäden. Die Stützpunkte im Vezzena-Abschnitt wurden wie gewöhnlich
mäßig mit Schrapnell mittleren Kalibers beschossen. Sebastiano
bekämpfte mit Erfolg feindliche Munitionskolonne bei Cima Valbona
und verjagte Arbeiter aus Campomolon. Vom 1. Zug 5/2 und
Landwehr-Feldhaubitzenbatterie 3/45 wurde der österreichische
Manderiol und Wald nördlich Verle abgestreut. Wetter trüb,
unsichtig.
In der Nacht im Val Gola von eigener
Patrouille eine Absperrung und Durchsuchung wegen der dortselbst
beobachteten Lichtsignale durchgeführt. Verlief resultatlos. |
09.09.1915 |
06.00
h vm
10.00
h vm
02.00
h nm
06.00
h nm |
Während der Nacht wurde nur Lusern und
Serrada mit Schrapnell kleineren Kalibers beschossen. Basson viermal
überfallsartig von Artillerie beschossen. Sonst keine
Vorfallenheiten
In Lusern beim 1.Geschütz der Betonuntersatz und die Verstärkung der
Ringgallerie durchschossen; einige schwere Treffer am Verdeck,
besonders beim 2. Geschütz und beim rechten Beobachtungsstand. Von
Stützpunkten wurde nur Basson und Coston kleinkalibrig und ohne
Erfolg (beschossen).
Beobachtung und Gefechtstätigkeit wird durch starken Nebel und Regen
beeinträchtigt. Gruppenkommando Folgaria meldet mehrfache
Autotransporte in die feindlichen Artilleriestellungen im Gebiete
Campomolon-Toraro.
Nachmittag wurde nur Lusern aus schweren Kalibern beschossen ohne
neue größere Schäden. Die übrigen Werke sowie einige Stützpunkte auf
Cost’alta und Basson standen unter Schrapnellfeuer. Werk Verle
teilweise desarmiert; im Werk verbleiben nur eine 8
cm-Minimalschartenkanone, zwei Maschinengewehre im fixen
Beobachtungsstand, zwei Maschinengewehre im Brunnen der 4.
Turmhaubitze und die Betonanlage. Entnommene Maschinengewehre wurden
auf die Stützpunkte zunächst des Werkes verteilt.
Von Maronia vorgegangene eigene Patrouille konstatierte feindlichen
Schützengraben ca. 400 Schritte vor eigener Front. Gegner arbeitet
dortselbst intensiv und hat Stellung mit durchlaufendem Hindernis
versehen. Von der Patrouille ein Mann verwundet, ein Mann vermißt. |
10.09.1915 |
06.00
h vm
12.50
h nm
06.00
h nm |
Im Laufe der Nacht Werk Lusern aus
schwerem Kaliber schwach beschossen; übrige Werke und einige
Stützpunkte erhielten nur einzelne Schüsse aus mittleren und
kleineren Kalibern. Sonst nichts besonderes. Eine Turmhaubitze in
Lusern ausgebessert.
Lusern erhält einen Volltreffer beim 2. Geschütz. Ringgallerie stark
beschädigt; in der Nähe des fixen Beobachtungsstandes großer
Trichter. Vormittag verhinderte starkes Nebelwetter
Gefechtstätigkeit. Werke und einige Stützpunkte wurden vormittags
schwach aus mittlerem und kleinem Kaliber beschossen. Schweres Feuer
erhielten nur Serrada und Lusern. – Feind verstärkt konstant seine
Maroniastellung. Vor dem Hindernis dortselbst legt er Minen. –
Wetter nebelig.
Nachmittag wurden die Werke Serrada, Sebastiano und Lusern aus 28er-Kaliber
beschossen. In Lusern beim 2. Geschütz Ringgallerie stark
beschädigt, beim fixen Beobachtungsstand tiefer Trichter. Basson
sowie einige Stützpunkte auf Cost’alta, Pioverna alta und Coston
standen unter mäßigem Artilleriefeuer aus mittlerem und kleinem
Kaliber. Eigene Artillerie bekämpfte mit Erfolg feindliche Batterie
auf Marcai sowie Arbeiterabteilungen auf Brusolada und bei Costesin.
Sonstige Lage unverändert. Wetter schön und kühl. |
11.09.1915 |
06.00
h vm
02.00
h nm
06.30
h nm |
Feind setzt Beschießung von Serrada und
Lusern mit schwerem Geschütz fort. Überdies auch die Stützpunkte
Coston, Plaut und Basson schwach beschossen. Feind hat auf Marcai
und Costesinrücken drei Scheinwerfer in Aktion gebracht. Sie wurden
von eigener Artillerie mit Erfolg beschossen; diese hat auch den
Wald nahe von Verle unregelmäßig abgestreut. Wetter trüb.
Vormittags wurden nur Werke Serrada und Sebastiano aus 28 cm-Kaliber
schwach beschossen. Sattel von Sebastiano und Straße und Straße auf
Cost’alta erhielten einige schwere Bomben ohne besondere Wirkung.
Einige Stützpunkte im Abschnitte Vezzena standen unter mäßigem Feuer
aus mittlerem und kleinem Kaliber. Auf Verena wurden Arbeiten
gesehen; um 11.30 h‘ vm eröffnete eigener Mörser der
Batterie 2 das Feuer auf dieses Werk. Mörser 19 beschoß Straßenstück
bei Cima Valbona mit 10 Schuß, wovon 4 deckten. Eigene Artillerie
bekämpfte einen Laufgraben im Walde südöstlich Cima und eine
feindliche Batterie bei Marcai di sotto. Weiters wurde auf Monte
Maggio eine feindliche Batterie zum Schweigen gebracht. Oberst von
Morgenstern hat Gruppenkommando Folgaria heute übernommen. Wetter
kühl, teilweise bewölkt.
Nachmittag wurden nur die Werke Serrada und Sebastiano langsam und
ohne besondere Wirkung aus 28 cm-Kaliber beschossen. Übrige Werke
erhielten einzelne Schüsse aus mittleren und kleinen Kalibern.
Hochstand 9, dann mehrere Stützpunkte in den Abschnitten Folgaria
und Vezzena wurden mit wechselnder Stärke ohne Schaden unter
leichtem und mittlerem Artilleriefeuer gehalten. Gegen den Ausgang
von Verle schwaches Artilleriefeuer vom Marcairücken; ein Mann
leicht verwundet. Mörser 19 beschoß nachmittag feindliche schwere
Batterie am Borcolapaß. Erfolg nicht feststellbar. Eigene Artillerie
bekämpfte mit Erfolg einen feindliche Munitionstransport bei Marcai
sowie im Wald südlich Cima. |
12.09.1915 |
06.00
h vm
07.00
h vm
12.00
h m
06.30
h nm |
Lusern und Serrada kleinkalibrig mäßig
beschossen. Serrada vom Col Santo her abgeleuchtet.
Ausbesserungsarbeiten fortgesetzt. Lusern und Verle zeitweise vom
Costesin abgeleuchtet. Stützpunkte im Vezzena-Abschnitte, Durer,
Coston, Pioverna alta und Coesattel zeitweise kleinkalibrig
beschossen.
Werk Sommo während der Nacht dreimal von einem elektrischen
Scheinwerfer beleuchtet; derselbe befindet sich an der Kammlinie des
Abhanges zwischen Col Santo und Pascole. Ist auch bei Tag sichtbar.
Größer als 120 cm (vermutet wird 170 cm).
Vormittag standen Werk Serrada, Sebastiano, Sommo und Lusern unter
Feuer aus 28 cm-Kaliber. Keine besonderen Beschädigungen. Übrige
Werke und einige Stützpunkte wurden aus mittlerem und kleinem
Kaliber ohne Wirkung beschossen. In Monte Rover erhielt die Kaserne
und das Wirtshaus einige Treffer mittleren Kalibers. Mörser 2
beschoß schwere Batterie bei Verena; ferner bekämpfte die eigene
Artillerie Arbeiten auf Levespitze und im Walde südöstlich Cima. –
Wetter schön.
Werk Serrada, Lusern und Cima, Sattel von Sebastiano und Batterie
bei Malga Rivetta schwach aus schwerem Kaliber beschossen, ohne
besondere Wirkung. Einige Stützpunkte und Monte Rover wurden von
mittlerer Artillerie unter Feuer gehalten, ebenso 15
cm-Mörserbatterie. Mörser 2 und 19 beschossen mit guter Wirkung
feindliche schwere Batterie bei Verena und die Stützpunkte auf Monte
Maggio und Milegna. Eigene Artillerie bekämpfte Arbeiterabteilungen
bei Levespitze, auf Marcai, Costesin, Brusolada und vertrieb eine 30
Mann starke Abteilung aus dem Wald südöstlich Cima. |
13.09.1915 |
06.00h
vm
02.00
h nm
06.30
h nm |
Während der Nacht erhielten Werk Lusern
und Scheinwerfer in Gschwent nur einzelne Schrapnell. Stützpunkte
nicht beschossen. Sonst nichts besonderes.
Vormittag wurden die Werke Serrada und
Cima schwach mit schwerem Kaliber beschossen. Übrige Werke und
einige Stützpunkte im Abschnitt Vezzena und Folgaria erhielten
schwaches und wirkungsloses Feuer aus mittlerem und kleinem Kaliber.
Monte Rover wurde vormittag ziemlich heftig , jedoch ohne Schäden,
von einer mittleren Batterie unter Feuer genommen; auch wurde am
Ausgang der Friccastraße ein Train ohne Wirkung mit einigen
Schrapnell beschossen. Mörser beschoß mit Erfolg die schwere
Batterie unterhalb Verena, außerdem bekämpfte die eigene Artillerie
Arbeiten des Gegners im Walde südöstlich Cima, bei Costesin, Costa
d’Agra und Maronia. Beim Schießen der eigenen Mörser wurden gestern
und heute ca. 50% Blindgeher konstatiert. – Stab, zwei Kompanien und
Maschinengewehrabteilung des Landsturminfanteriebataillons Nr. 161
in Cabonare eingetroffen. Wetter schön, teilweise bewölkt.
Nachmittag wurde Serrada, Sommo, Lusern
und Cima aus schwerem und mittleren Kaliber ohne besonderen Erfolg
beschossen.
Monte Rover wurde heftig von 15er und 21er-Geschützen
unter Feuer gehalten. Kapelle stark beschädigt. Monte Coston stand
unter heftigem kleinkalibrigen Schrapnell- und Granatfeuer. Ein Mann
schwer verwundet. Patrouille stieß bei Malga Costone auf feindliche
½ Kompanie; ein Mann schwer verwundet. – Mörser 2 beschoß schwere
feindliche Batterie bei Verena, erzielte einige Treffer. Auf Marcai
wurde eine feindliche Batterie, dann Arbeiten auf Costesin von
eigener Artillerie bekämpft. |
14.09.1915 |
06.00
h vm
02.00
h nm
06.00
h nm
08.00
h nm |
Werken wurden nur mit kleinkalibrigen Geschützen beschossen.
Feldhaubitzenbatterie bei Malga Rivetta mit 28cm, Monte
Rover mit 21 und 15 cm-Geschützen beschossen. Feind baut seine
Stellungen auf Milegna-Monte Maggio aus. Eigene Artillerie bekämpfte
Scheinwerfer auf Costesin. Landsturminfanteriebataillon Nr. 161 zur
Ablösung um 02.00 h vm nach Monte Rover abgerückt. Wetter
schön und klar.
Von den Werken nur Verle kleinkalibrig, Lusern mit 15 cm, Serrada
mit 28 cm beschossen. Coston sowie einige Stützpunkte im Vezzena-
und Folgaria-Abschnitt mäßig kleinkalibrig beschossen. Eigener
Mörser der Batterie 2 bei Cost’alta schoß mit Fliegerbeobachtung auf
eine neu entdeckte schwere Batterie (900 m südwestlich Casara
Verena). Mörser-Halbbatterie 19 beschoß Batterie auf Monte Maggio
mit gutem Erfolg. Eigene Artillerie beschoß Laufgraben im Walde
nördlich Verle und Schützengräben auf Costarücken.
Feldhaubitzenbatterie 7/22 zersprengte eine feindliche Abteilung auf
Monte Maggio. Eigener Mörser auf Cost’alta wurde mit 28 cm ohne
Wirkung beschossen; desgleichen wurde Sebastianosattel mit 28
cm-Bomben belegt.
Von den Werken nur Cima di Vezzena und Serrada mäßig von schwerer
Artillerie beschossen. Lusern wurde von einer Feldbatterie schwach
beschossen. Coesattel, Durer, Plaut, Pioverna alta wurden
kleinkalibrig beschossen. Monte Rover von 02.00 - 04.15
h nm mit 15 cm, Mörser auf Cost’alta mit 28 cm beschossen.
Eigene Artillerie bekämpfte Patrouille im Wald nördlich Verle und
eine Batterie auf Brusolada. 15 cm-Mörser beschoß Levespitze. Auf
Maronia Arbeiterabteilungen vertrieben. Wetter trüb, bewölkt. Eigene
Verluste: Ein Schwer-, drei Leichtverwundete.
Standschützenbataillon Kitzbühel marschiert nach Vattaro ab. |
15.09.1915 |
05.00
h vm
06.00
h vm
04.00
h nm
06.00
h nm |
Standschützenbataillon Schwaz marschiert nach Vattaro ab.
Während der Nacht wurden die Werke nicht beschossen. Coesattel und
einige Stützpunkte im Vezzena-Abschnitt wurden unter sehr langsamem,
kleinkalibrigem Feuer gehalten. 01.40 h – 03.5 h
wurde Monte Rover heftig beschossen. Feindlicher Scheinwerfer auf
Costesin wurde von 12 cm-Kanonenbatterie bekämpft. Raum um Osteria
Fiorentini wurde von Gschwent und Sebastiano unter Feuer gehalten.
Monte Rover weiters (von) 15 cm-Batterie ohne besondere Wirkung
beschossen. Nachmittag erhielten nur Werk Serrada, Sebastiano und
Cima einzelne Schüsse aus 28 cm, ebenso Mörser 2; ohne Wirkung. Werk
Verena gab aus einem Geschütz einige Schüsse ab; wurde daraufhin von
eigenem Mörser bekämpft. Beschießung wegen Nebel eingestellt.
Coston zeitweise aus kleinem Kaliber heftig beschossen. Basson
schwach unter Artilleriefeuer. Eigene Artillerie zersprengte eine
Tragtierkolonne am Borcolapaß und störte Arbeiten bei Monte
Melignone, Costa d’Agra, Cima Valbona Malga Coston, bei Costesin und
im Wald südöstlich Cima. Wetter neblig. |
16.09.1915 |
06.00
h vm
02.00
h nm
03.00
h nm
06.00
h nm
12.00
h nm |
In der Nacht beschoß die eigene
Artillerie Arbeiten des Gegners bei Osteria Fiorentini, Malga
Costone und Costa d’Agra mit unregelmäßigem Feuer. Bosco Varagna und
feindlicher Scheinwerfer auf Costesin durch Artilleriefeuer
bekämpft.
Die Werke und einige Stützpunkte standen unter mäßigen Feuer aus
mittlerem und kleinem Kaliber.
Vormittag wurde im Werk Lusern der Zugang zur 3. Turmhaubitze
(herausgenommen) zubetoniert.
Außer Cima und Verle wurden die übrigen Werke mäßig aus schwerem
Kaliber beschossen, ebenso Mörserstellung; keine besonderen
Beschädigungen. Einzelne Stützpunkte im Abschnitte Vezzena und
Folgaria sowie Monte Rover unter schwachem erfolglosem Feuer. Auf
Coston infolge Rohrkrepierer bei einem Minenwerfer drei
Leichtverwundete.. Mörser Francolini beschoß mit gutem Erfolg
Arbeiten auf Campomolon. Arbeiten am Nordhang des Coston und bei
Costa d’Agra hat der Gegner infolge unserer Artilleriewirkung
eingestellt. Im Abschnitt Vezzena bekämpft die eigene Artillerie
Arbeiten bei Levespitze und Marcai. Auf Marcairücken eine feindliche
Batterie zum Schweigen gebracht. Wetter schön, teilweise bewölkt.
Zwei tragbare Scheinwerfer eingetroffen und der Gruppe Folgaria
zugewiesen. Flugplatz bei Costa und benachbarte Mörserstellung
erhielt einige Schüsse mittleren Kalibers.
Nachmittag standen Werk Serrada, Cima, Lusern unter Feuer aus
schwerem Kaliber. Monte Rover wurde nachmittag heftig, jedoch ohne
besondere Wirkung beschossen. Eigene Artillerie bekämpfte mit guter
Wirkung verstärkt Arbeitstätigkeit auf Costesin und Marcairücken.
Mörser schießen gegen Porta di Manazzo wurde wegen ungünstiger
Beobachtung eingestellt. Ein 9 cm-Minenwerfer auf Coston infolge
Rohrkrepierers zerstört. Wetter warm und dunstig.
Nach starker Beschießung aus 28 cm-Kaliber wird Coston von stärkerer
Infanterie angegriffen. Um 02.00 vm war der Angriff
abgewiesen. 90er-Scheinwerfer von Gschwent leuchteten ins
Coston-Vorfeld. |
17.09.1915 |
06.30
h vm
11.00
h vm
02.00
h nm
06.00
h nm
10.00
h nm |
Die Werke im Folgaria-Abschnitt standen
nachts unter stärkerer Beschießung aus schwerem Kaliber; jedoch ohne
besondere Wirkung. Einzelne Stützpunkte im Abschnitte Folgaria und
Vezzena standen unter verschieden starkem Feuer aus mittlerem und
kleinem Kaliber. Nächtlicher angriff auf Coston erfolgte aus der
Richtung Osteria Fiorentini und Malga Coston. Sehr erfolgreich
griffen mit Artillerie ins Gefecht ein die Werke Sommo, Sebastiano
und Gschwent sowie die Batterien 2/14, 7/22 und 5/40. 12
cm-Kanonenbatterie beschoß feindliche Scheinwerfer auf Costesin und
Marcai.
Werk Verena schießt mit 4. Geschütze in
die Gegend Capella.
Vormittag wurde nur Werk Sebastiano und
Serrada aus schwerem Kaliber mäßig und ohne Erfolg beschossen.
Eigene Stützpunkte wurden schwach und erfolglos aus mittleren und
kleinen Kalibern unter Feuer gehalten. Werk Verena schoß mit dem 4.
Geschütz in der Richtung Capella. Auf Coston Ruhe. Telefonische
Verbindung vormittag wieder hergestellt. Mörser beschoß mit
Fliegerbeobachtung zwei schwere Batterien zwischen Verena und
Campolongo; Flieger meldete sehr gute Wirkung. Mörser wurde während
des Schießens mit 28 cm-Kaliber beschossen; Schwenkvorrichtung beim
Mörser gebrochen. Ausbau des Mörsers notwendig. Monte Rover stand
unter mäßigem, wirkungslosem Artilleriefeuer. Eigene Artillerie
brachte eine feindliche Batterie auf Marcai zum Schweigen und
bekämpfte Arbeiten des Gegners im Walde südöstlich Cima (Bosco
Varagna) sowie bei Osteria Fiorentini und Malga Coston. Wetter sehr
schön und warm.
Die 12 cm-Kanonenbatterie schießt sich
auf die Malga Costone und Osteria Fiorentini ein.
Werk Serrada, Sebastiano, Lusern und
Cima nachmittag schwach mit 28 cm-Kaliber beschossen. In Lusern 4.
Geschützturm infolge Beschädigung nicht drehbar. Monte Rover und
einige Stützpunkte wurden aus mittlerem Kaliber erfolglos
beschossen. Heute nacht erfolgte der Angriff auf Monte Coston laut
Gefechtsbericht von ca. 1 ½ Bataillonen, wahrscheinlich des
Infanterie-Regiments 154. Scheinbar beabsichtigte der Gegner die
eigene Stellung zu überrumpeln. Der Feind gelangte nur bis zu den
Hindernissen, wo der Angriff durch sehr wirksames Infanterie- und
Artilleriefeuer glatt abgewiesen wurde. Feindliche Verluste ca. 40 –
50 Mann, eigene Verluste ein Leichtverwundeter. Der Gegner hat Tote
und Verwundete geborgen. Wetter schön.
Die Sappeurkompanie 8/14 versucht, den
Bosco Varagna anzuzünden. Die Artillerie der Gruppe (Vezzena)
unterstützte diese Aktion. Der Wald wurde von der 12
cm-Kanonenbatterie , Landwehrhaubitzenbatterie 3/45, 10
cm-Feldhaubitzenbatterie, 25 cm Mörserbatterie und von Lusern unter
Feuer genommen. Während des Feuerüberfalls schoß der 2. Zug der
3/9-Batterie auf den Laufgraben zu Bosco Varagna und der 3.Zug von
5/2 auf die Levespitze. Der 2.Zug der 3/9 bekam Feuer und wurden
vier Mann verletzt. |
18.09.1915 |
06.00
h vm
12.00
h vm
02.00
h nm
03.30
h nm
06.00
h nm
09.00
h nm |
Von den Werken nur Lusern von
Gebirgsgeschützen beschossen. Die Stützpunkte im Vezzena-Abschnitte
und die vor der Linie auf dem Folgaria-Plateau wurden unter mäßigem
Feuer gehalten. Raum bei Osteria Fiorentini, Malga Vucer wurde von
eigener Artillerie unter Feuer gehalten.
Ein Ergänzungstransport für Tiroler Landsturminfanteriebataillon I,
zwei Offiziere und ca. 200 Mann, eingetroffen.
Vormittag nur Werk Serrada und Lusern, letzteres ziemlich heftig,
aus 28 cm-Kaliber beschossen. Einzelne Stützpunkte und
Batteriestellungen unter mäßigem Feuer der feindlichen mittleren und
kleinkalibrigen Artillerie. Feindlicher Flieger um 09.30 h
vom über den eigenen Stellungen; kehrte von eigener Artillerie
beschossen in Richtung Asiago zurück. Feindliche halbe Kompanie
wurde beim Versuch, sich zunächst Malga Vucer festzusetzen,
vertrieben. Mörser Verle beschoß mit Fliegerbeobachtung schwere
Batterie bei Porta di Manazzo. Eigener Flieger erhielt Treffer im
Benzinreservoir. Erfolg nicht festgestellt. Feindlicher Beobachter
auf Marcai und Arbeiten auf Costesinrücken sowie im Walde südöstlich
Cima wurden von eigener Artillerie mit Erfolg beschossen. - Wetter
schön, warm.
Monte Rover wird aus der Richtung Porta di Manazzo ziemlich heftig
beschossen. Die dortige Kaserne ist geräumt, da stark beschädigt;
auch Wachhaus und Kapelle wurde getroffen. Gruppenkommando in
Kaverne und Unterstände verlegt.
Nachmittag wurden die Werke Serrada, Sebastiano und Lusern aus
schwerem Kaliber beschossen. In Sebastiano größere Betonschäden. Auf
Cost’alta wurden einige Stützpunkte und Batteriestellungen heftig
von mittlerer Artillerie unter Feuer gehalten. In einer Batterie ein
Unterstand demoliert. Arbeiten mußten zum Teil eingestellt werden.
Eine feindliche Kompanie versuchte, südlich Malga II Posta gegen
Malga Pra del Betoldi vorzudringen. Sie wurde unter Verlusten
vertrieben. Eigene Verluste keine
Gegen Abend treten nun fast täglich die im Gebirge
charakteristischen plötzliche Herbstnebel auf, welche gegen 10.00
h nm meist wieder verschwinden. Infolge ihrer Dichtigkeit
sind dieselben eine bedeutende Erschwernis für Gefechtsführung und
Beobachtung.
Die von der Artilleriekaserne Sebastiano auf den Coston entsandte
Munitionskolonne von 15 Tragtieren der 7. Maschinengewehrabteilung
wurde knapp vor dem Coston durch Infanteriefeuer angefallen; Stärke
ca. zwei Kompanien. Ein Pferd gefallen, andere wurden versprengt.
Zwei Chargen von der Coston-Besatzung, die sich im Begleitkommando
befanden, fingen vier Tragtiere ein und brachten sie samt Munition
am Coston. Drei weitere Tragtiere wurden durch eine Patrouille der
Costonbesatzung unversehrt auf Durer II gebracht. Während des
Überfalls wurde ein Scheinangriff auf den Coston von ebenfalls zwei
Kompanien unternommen; doch kam der Feind nur bis zur ersten
Hindernislinie, wo der Angriff zusammenbrach. Feind stieß auf eine
Mine, welche explodierte. Mit Zurücklassung von kleinen Patrouillen
zog sich der Feind in die Stützpunkte zurück.
Beide Telefonleitungen mit Coston seit 11.50 h
durchschnitten; daher Verbindung unmöglich. |
19.09.1915 |
06.30
h vm
08.00
h vm
12.00
h m
06.00
h nm
11.00
h nm
12.00
h n |
Die Beschießung der Werke Serrada und
Sebastiano in der Nacht war schwach. Im Abschnitte Vezzena standen
die Stützpunkte und Werke unter starkem Artilleriefeuer. In diesem
Abschnitte entwickelte der Gegner stärkere Patrouillentätigkeit.
Feindliche Batterie mittleren Kalibers bei Verena wurde gestern
abend durch Mörserbatterie 2 zum Schweigen gebracht. Bei Malga Coe
Patrouillengefecht, ein Mann gefallen. – Gestern nachmittag zwei
Ersatzabteilungen für Tiroler Landsturminfanteriebataillon
eingetroffen. – Wetter schön.
Zwei aufgestiegene Flieger konnten nicht höher als 2.100 m kommen;
sind daher wieder eingerückt.
Werk Lusern aus 28 cm-Kaliber heftig beschossen. Beim 1. Geschütz
Vorpanzer durchschlagen. Einige Stützpunkte standen unter mäßiger
Beschießung. Pioverna alta heftig beschossen; Schaden noch nicht
festgestellt. Am nördlichen Costonhang arbeitet der Gegner stark an
Infanteriestellungen. Eigene Artillerie beschoß Arbeiten im Walde
südöstlich Cima, bei Malga Postesina und bei Osteria Fiorentini. –
Wetter warm, teilweise bewölkt.
Werke nachmittag aus schweren Kalibern nicht beschossen. Stützpunkt
auf Pioverna alta, Plaut, Durer sowie Monte Rover wurden von kleinen
und mittleren Kalibern unter Feuer gehalten; auf Pioverna alta
Gräben stark beschädigt. Eigene Artillerie bekämpfte feindlichen
Beobachter auf Costarücken und Arbeiten auf Marcai.
Fein hat sich entlang der Reichsgrenze westlich Malga Costone
festgesetzt und hat sich auch gegen Malga Vucer näher
herangearbeitet. Eigene Vorpostenlinie mußte dort auf den Osthang
des Durers zurückgenommen werden. Verbindung mit Coston
unterbrochen. Zuschub zu ihm steht unter feindlichem Feuer. – Wetter
neblig.
Übertags fanden sich die Tragtiere der gestern abends bei Coston
zersprengten Kolonne bis auf eins wieder ein.
Ein Transport von Verpflegung und Wasser für Coston ist unbehelligt
wieder eingerückt. Telefonverbindung konnte nicht hergestellt
werden.
Kurzes Feuergefecht auf Coston. |
20.09.1915 |
05.30
h vm
04.15
h vm
06.00
h vm
02.00
h nm
08.30
h vm
11.30
h vm
12.15
h nm
01.15
h nm
02.00
h nm
06.00
h nm
12.00
h nm |
Während der Nacht wurden nur Gschwent
und Lusern mit schwerem, Serrada mit kleinkalibrigem Geschütz
beschossen. Gegen Vorstellung auf dem Folgariaplateau und gegen den
gedeckten Weg bis Cima Schrapnellfeuer. Infolge Nebelwetters können
die Arbeiten des Gegners in der Umgebung des Coston weder beobachtet
noch gestört werden.
Heftiges Infanteriegefecht bei Monte Coston und bei Grenzstein 5.
Italienischer Angriff, welcher von Costonbesatzung und durch
Artilleriewirkung abgewiesen (wird). Gefechtslärm um 04.45 h
vormittag verstummt.
Eigene Feldwache bei Malga Vucer muß von ca. 300 Mann starker
feindlicher Infanterieabteilung zurück, kehrt jedoch später wieder
auf den Aufstellungsplatz zurück, nachdem Gegner durch
Artilleriefeuer vertrieben.
Werk Serrada erhielt vormittag einige schwere Schüsse. Übrige Werke
und mehrere Stützpunkte standen unter mäßiger Beschießung mittleren
Kalibers. Kühles, nebliges Wetter hindert Übersicht und
Gefechtsführung.
Seine Kaiserliche Hoheit der Erzherzog Thronfolger Karl Franz Josef
trifft in Wirti ein. Dortselbst sind die Truppen der Hauptreserve
und Deputationen von allen Truppen und Werken des ganzen Bereichs
gestellt. Nach Besichtigung Dekorierung von 60 Mann durch Seine
Kaiserliche Hoheit.
Fahrt auf Horst, Orientierung dortselbst.
Abfahrt über Carbonare, dortselbst Besichtigung der Straßensperre
und des Malteserspitales.
Abfahrt von Friccawachhaus nach Trient.
Vormittag bei Malga Grimma Patrouillengefecht; zwei Gefangene vom
154. Infanterieregiment.
Serrada und Lusern werden aus schwerem Kaliber beschossen.
Stützpunkte im Vezzena-Abschnitt und Vorfeldstellung im Abschnitt
Folgaria stehen unter Feuer von 15 cm-Geschützen. Keine neuen
Schäden. Malga Vucer vom Gegner besetzt, wo sich derselbe eingräbt.
Feindliche Arbeiten werden von eigener Artillerie beschossen. Eigene
Feldwache bei Malga Grimma vom Gegner zurückgeworfen. Eigene
Verluste: Ein Toter. Wetter teilweise bewölkt, neblig.
Coston signalisiert nach Cornetto, daß Drahthindernisse und Gräben
des Gegners den Gipfel in der Entfernung von 200 Schritten bereits
ganz umschließen. Der Gegner konnte diese Arbeiten infolge des
dichten Nebels unbemerkt durchführen. |
21.09.1915 |
06.00
h vm
08.00
h vm
10.00
h vm
12.00
h m
04.00
h nm
05.00
h nm
06.50
h nm
07.30
h nm
09.00
h nm |
Während der Nacht wurden die Werke Cima di Vezzena, Lusern, Gschwent
durch schwere Kaliber beschossen. Eigene Artillerie hielt Raum bei
Osteria Fiorentini, Malga Vucer, Costa d’Agra unter Streufeuer.
Gestern um 10.15 h nm setzte der Gegner mit sehr heftigem
Artilleriefeuer gegen die Stützpunkte Basson bis Cima di Vezzena ein
und beschoß gleichzeitig die Zufahrtsstraße nach Verle bis Cost’alta
und dem Hochstand. Um 11.15 h nm wurde von Stützpunkten
allgemeiner Angriff in der Linie Cima bis Basson gemeldet. Die
Artillerie konzentrierte das Feuer gegen Bosco Varagna und das
Vorfeld des Basson. Um 12.00 h nachmittag hat sich der
Angreifer zurückgezogen. Eine Viertelstunde später setzte der
Angriff gegen Stützpunkte 49 – 58 wieder ein. Um 01.00 h
vormittags trat wieder volle Ruhe ein. Um 03.00 h
vormittags schien sich wieder ein Angriff entwickeln zu wollen.
Stellenweise lebhaftes Gewehrfeuer; etwas später trat wieder volle
Ruhe ein. Die Hauptreserve blieb bei Monte Rover bereitgestellt. Von
der Gruppenreserve wurde nur eine Kompanie zwischen Verle 47 – 48,
die Maschinengewehrabteilung 2 der oberösterreichischen Schützen im
Basson eingesetzt. Bisher gemeldete eigene Verlust: Zwei Tote ein
Verwundeter. Über die Stärke des Angreifers , über seine Verluste
können keine Daten gegeben werden, weil die Nacht dunkel war und um
08 00 h vm noch dichter Nebel herrschte.
Gegen Malga Vucer vorgehende feindliche Abteilungen durch
Artilleriefeuer zersprengt.
Bei Malga Vucer und Pra di Bertoldi in Stärken von Halbkompanien
befindet sich der Gegner. Eigene Patrouille kommen nirgends durch.
Der Weg vom Coston zur Malga Casalena ist vom Feinde abgesperrt, das
Legen der Telefonlinie zum Coston ausgeschlossen. Zwischen Durer und
Coston zwei Linien; eine mit Front gegen Durer, eine gegen Coston.
Mündlicher Befehl an das Gruppenkommando Folgaria, heute nachmittag
eine Aktion zum entsetzen des Coston durchzuführen. Artillerie unter
Kommando des Oberst Günther wird vorbereitet. Kräfte für die Aktion:
Eine Kompanie vom Landsturminfanteriebataillon I und eine vom
Marschbataillon 14 sowie zwei Maschinengewehre. Kommandant des
ganzen Major Seibt.
Verle und Lusern sowie einige Stützpunkte vormittags schwach aus
mittleren und kleinen Kalibern beschossen. Auf Maronia ein
Schwerverwundeter. – Nächst Malga Vucer wird vom Gegner heftig
gearbeitet. Wetter kühl und trüb.
Werke Sommo, Sebastiano und Lusern werden aus schwerem Kaliber mäßig
beschossen. Einige Stützpunkte standen nachmittags unter
wirkungslosem Feuer aus mittlerem und kleinem Kaliber, ebenso Monte
Rover. Eigene Artillerie hält derzeit die feindlichen Stellungen
nächst Monte Coston unter starkem Feuer. Nachmittag wurden die
Arbeiten des Gegners bei Marcai und im Walde südöstlich Cima
beschossen. Auf Werk Cima durch einen schweren Volltreffer der
drehbare Beobachtungsstand heruntergeschossen. Wetter kühl und trüb.
Beginn des Artilleriefeuers in den Raum Coston, Laste alta, Osteria
Fiorentini. Es feuern die Werke Sommo, Sebastiano, Gschwent,
Kanonenzug 5/2 bei Capella, Kanonenzug 7/22 bei Rocchetti und zwei
Geschütze der Haubitzenbatterie 3/3. Ungünstige Beobachtung infolge
trüben Wetters.
Beginn der Vorrückung gegen Grenzstein 5und Malga Pra del Bertoldi.
Heftiges Gefecht bei Malga Pra di Bertoldi. Standort des
Brigadekommandos Horst.
Meldung des Majors Seibt, daß die Aktion nicht gelungen ist, überall
starker Gegner in Stellung ist. Vordringen gegen Coston erfordert
stärkere Kräfte. Artilleriefeuer hatte nicht den erwünschten Erfolg. |
22.09.1915 |
06.00
h vm
11.00
h vm
02.00
h nm
03.00
h nm
05.00
h nm
07.00
h nm
10.00 h nm
|
In der Nacht eingetroffen (in Calliano) Verstärkungen: 3 Kompanien
des Landesschützenbataillons IV/II. mit 2 Maschinengewehren.
Kommandant Hauptmann Müller. Dann ein Kompanie des 2. Tiroler
Kaiserjägerregiments mit 2 Maschinengewehren, Kommandant Hauptmann
Kastel. Sind im Marsche nach Folgaria, wo sie 09.00 h vm
eintreffen. Im ganzen Bereich während der Nacht erhöhte
Gefechtstätigkeit. Werk Lusern heftig, Sebastiano schwächer von
schwerem Kaliber beschossen. Gegenüber Malga seconda Posto und Malga
Vucer scheint sich der Gegner neuerdings verstärkt zu haben. Im
Abschnitte Vezzena seit 03.30 h vm heftiges
Artilleriefeuer gegen eigene Stützpunkte in der Linie Basson-Vezzena.
Seit 04.00 h vm Infanterie-und Maschinengewehrfeuer
wechselnder Stärke gegen die gleichen Stützpunkte. Gegner bisher
nicht näher herangekommen. 06.00 h vm flaut das Feuer
stark ab. Eigene Artillerie und die eigenen Stützpunkte haben das
Feuer erwidert. Eigene Verluste: Ein Mann tot, ein Offizier und
sechs Mann verwundet.
Neuerliche Aktion zum Entsatz des Coston für Nachmittag angeordnet.
Außer den bereits gestern verwendeten Kräften marschieren noch zur
Verfügung des Major Seibt das Landesschützenbataillon IV/II., die
Kaiserjägerkompanie und zwei Maschinengewehrabteilungen zur
Artilleriekaserne Sebastiano.
Vormittag nur Lusern aus schwerem Kaliber beschossen; große Trichter
am Verdeck. Verle, Basson, Monte Rover, Coesattel ohne Erfolg
kleinkalibrig beschossen.
Landwehrfeldhaubitzenbatterie brachte eine feindliche Batterie im
Walde nördlich Verle zum Schweigen. Kleinkalibrige Batterien am
Marcai- und Costesinrücken wurden von Lusern beschossen. Raum
Pioverna alta-Malga Vucer wurde von 06.00 h bis 10.00
h vm unter langsamem Feuer gehalten. Lage Plaut, Durer, Coston
unverändert. Wetter bewölkt, teilweise neblig.
Beginn der Artillerievorbereitung in den Raum um Coston. Zu der
bereits gestern verwendeten Artillerie kommt noch Werk Serrada,
Mörser 19 und ½ Gebirgskanonenbatterie 3/9 bei Chiesa.
Beobachtungsverhältnisse günstig.
Nachmittag wird Cima und Lusern aus schwerem, gedeckter Weg auf Cima,
Monte Rover aus mittlerem Kaliber ohne Erfolg beschossen. Lusern 4.
Kuppel nicht drehbar. Daselbst Fernrohr bei der 2.
Minimalschartenkanone durch Schartentreffer zertrümmert. Batterie
3/45 und 10 cm-Feldhaubitzenbatterie beschoß Batterie auf Costesin,
die Feuer einstellte. Verle beschießt feindliche Batterie in Bosco
Varagna. Im Raume Coston-Pioverna alta sind Kämpfe im Gang. Beginn
der Vorrückung der Infanterie und zusätzlich ½ Kompanie
14.-Infanterie und zwei Maschinengewehrabteilungen gegen Malga
Pioverna alta (Kommandant Hauptmann Janauschek), 1 Landsturmkompanie
gegen Pra del Bertoldi-Coston (Kommandant Hauptmann Müller), 2.
Kaiserjägerkompanie gegen Malga Grima.
Starkes Infanteriefeuer im ganzen Raum um den Coston. Standplatz des
Brigadekommandos Horst. Optische Meldungen von Coston eingelangt,
daß Wasser mangelt. Costonbesatzung erhält vom Gruppenkommando
Folgaria optisch den Befehl, die Stellung zu räumen.
Die Vorrückung gegen Coston muß eingestellt werden, da der eigene
linke Flügel in flankierendes Maschinengewehr- und Geschützfeuer
geraten ist und bis zur Malga seconda Posto zurückgenommen werden
mußte. Auch die übrigen Teile der Front stießen auf starken, in
Stellung befindlichen Gegner. Ein zur Herstellung der Verbindung mit
Coston entsandtes Detachement (ein Offizier und 30 Mann) geriet am
Coston in Kreuzfeuer und konnte nicht durchdringen. Die eigene
Infanterie befindet sich in der Linie Malga Grimma-Malga-seconada
Posto-Malga Pra del Bertoldi-Stützpunkt Pioverna alta. |
23.09.1915 |
02.30
h vm
06.00
h vm
02.00
h nm
04.00
h nm
06.00
h nm
08.00
h nm |
Die Besatzung des Monte Coston
versucht nach Vernichtung des ganzen Materials, Pläne, Karten,
Scheinwerfer ect. In westlicher Richtung durchzubrechen. Lebhaftes
Infanteriegefecht.
Sämtliche Werke mit Ausnahme von Cima di Vezzena und Verle stehen
unter feindlichem, schwerem Artilleriefeuer. Gegen Cima und Verle
sowie die Stützpunkte auf Cost’alta und gegen Monte Rover Feuer
kleinkalibriger Batterien. Vorfeldstellung auf Folgaria steht unter
Schrapnellfeuer.
Aktion gegen den Coston noch nicht beendet. Eigene Gefechtslinie
Malga seconda Posto, knapp östlich Malga Pra del Bertoldi und
nördlich Malga Vucer unverändert.
Vormittag wurden die Werke Sebastiano, Serrada, Lusern und Cima aus
schwerem Kaliber ohne besondere Wirkung beschossen; ebenso standen
mehrere Stützpunkte unter wirkungslosem Feuer kleinen Kalibers. Werk
Verena schießt mit einem Geschütz gegen Cost’alta. Eigne Artillerie
brachte eine Batterie auf Marcairücken zum Schweigen. Eine
feindliche Batterie am Costarücken und im Walde südöstlich Cima
wurde zur zeitweisen Einstellung des Feuers gezwungen. Lage der
Angriffsgruppe gegen Coston unverändert. Sie steht derzeit in der
Linie Malga Grimma, seconda Posta, Pra del Bertoldi, rechte
Flankendeckung bei Malga Pioverna alta.
Von Besatzung Coston bisher nur fünf Mann eingerückt. Rest der
Besatzung dürfte teils gefallen, teils in Gefangenschaft geraten zu
sein. Costonhang sowie bei Malga Vucer errichtet der Feind
Drahthindernisse. DieseArbeiten und feindliche
Infanterieansammlungen werden von der eigenen Artillerie unter Feuer
gehalten.
Mit Auto in Folgaria eingetroffen je eine Kompanie des
Landsturmbataillons 164 und 168.
Außer Gschwent und Verle wurden nachmittag die Werke aus schwerem
Kaliber beschossen. Mehrere Stützpunkte unter Feuer aus kleinem und
mittlerem Kaliber. Mörser 2 beschoß Verena nachmittag mit gutem
Erfolg. Im Raume Durer-Coston ist die Lage seit vormittag
unverändert. Bisher festgestellte Verluste vom gestrigen Gefecht:
Zwei Offiziere leicht verwundet, sieben Mann schwer und 12 leicht
verletzt. Wetter klar und kalt. 4. Turmhaubitze in Lusern wieder
kampffähig.
Die eigene Infanterie geht in die als Hauptwiderstandslinie
bestimmte, zum Teil ausgebaute Stellung Malga Grimma, seconda Posto,
Durer, Pioverna alta zurück. Von Seiten des Gegners erfolgt keine
Störung. Am Ausbau der eigenen Stellung wird gearbeitet. |
24.09.1915 |
05.30
h vm
05.30
h vm
02.00
h nm
06.00
h nm |
Werk Lusern, einige Stützpunkte im
Vezzena-Abschnitt und die Vorfeldstellung von Folgaria wurden mäßig
von mittelkalibriger Artillerie beschossen. Sonst Lage unverändert.
Eine Gebirgskanonenbatterie Nr. ½ (M 99 für die Durerstellung mit
Auto in Folgaria eingetroffen.
Vormittag wurden aus schwerem Kaliber
die Werke Serrada, Sommo, Sebastiano und Lusern mäßig beschossen;
keine besonderen Schäden. Einige Stützpunkte standen unter mäßigem
Feuer. Mörser 19 bekämpfte mit Fliegerbeobachtung schwere Batterie
bei Toraro; erzielte zwei Treffer. Eigene Artillerie beschoß Malga
Pioverna alta, wo sich feindliche Infanterie eingenistet hat und
beschoß eine feindliche Batterie auf Marcai mit gutem Erfolg. Wetter
klar und warm.
Werke Serrada, Sebastiano, Lusern und Cima mäßig unter schwerem
Artilleriefeuer. Mehrere Stützpunkte wurde aus kleinem und mittlerem
Kaliber ohne Wirkung beschossen. Monte Rover erhielt 36 Schrapnells
und wurden auch Arbeiten am Südausgang von Carbonare mit einigen
Schrapnells beschossen. Werk Lusern vertrieb durch Geschützfeuer
Arbeiter bei San Pietro. Wetter windig und kühl. |
25.09.1915 |
06.00
h vm
12.00
h m
01.0
h nm
05.30
h nm
06.00
h nm
07.00
h nm |
Von den Werken erhielt nur Serrada
einige schwere Schüsse. Die übrigen Werke und einige Stützpunkte
wurden schwach aus mittlerem und kleinem Kaliber beschossen. Sonst
nichts besonderes. Wetter: Nebel und Regen. In der Nacht bei Durer
und seconda Posto Patrouillengefecht. Hiebei ein Offizier und ein
Mann schwer verwundet.
Dichter Nebel und Regen verwehren den Ausblick und verhindern jede
Gefechtstätigkeit auf das Äußerste. Einzelne Werke und Stützpunkte
standen vormittags unter schwachem, wirkungslosem Artilleriefeuer.
Der Feind gräbt sich in der Linie Val Lanza-Malga Pra del
Bertoldi-Malga Pioverna alta ein und arbeitet intensiv am Ausbau
aller Stellungen.
Eine Maschinengewehrabteilung des 1. Tiroler Jägerregiments
(Oberleutnant Krötzner) eingetroffen und der Gruppe Folgaria für
Unterabschnitt 5 a unterstellt.
Eine Kompanie Landsturm 164 geht mit Auto nach Trient zurück. Die
restlichen zwei Kompanien und die Maschinengewehrabteilung des
Landsturminfanteriebataillons 168 (Oberstleutnant Hug) treffen
sukzessive mit Autos ein. Train kommt später.
Infolge andauernd starken Nebels und Regens ist jedwede
Gefechtstätigkeit und Beobachtung unterbunden. Im Abschnitte Vezzena
sehr schwaches Schrapnellfeuer auf einige Stützpunkte, Cima und
Lusern. Sonst nichts besondere vorgefallen.
Eine Kompanie Landsturm 168 wird zur Ablösung der
Kaiserjägerkompanie bei Malga Grimma bestimmt, restliche zwei
Kompanien bleiben als Reserve in Cueli als Brigadereserve. Im Laufe
der Nacht Eintreffen des Landsturminfanteriebataillons 160; bleibt
als Reserve des Landesverteidigungskommandos in Folgaria
Major des Generalstabs Duic trifft als Stellvertreter des
Kommandanten der Gruppe Folgaria beim Brigadekommando ein und geht
auf seinen Posten ab. |
26.09.1915 |
10.00
h vm
12.00
h m
06.00
h nm
09.30
h nm |
Während der Nacht nur Werk Lusern von
einer Gebirgsbatterie, dann Coesattel (nördlich Malga Coe) und Plaut
aus kleinkalibrigen Batterien beschossen. Eine feindliche
Schwarmlinie, welche gegen Malga Grimma-seconda Posto-Durer vorgehen
wollte, wurde durch Feuer abgewiesen. Landsturminfanteriebataillon
160 (in) Folgaria eingetroffen. Starker Nebel, bewölkt und kühl.
Während der Nacht bekämpfte eigene Artillerie die feindlichen
Stellungen im Raume Osteria Fiorentini, Costa d'Agra, Coston.
Mörser 19 beschießt mit Erfolg den Costongipfel und Lager Malga
Fratte d’Arsiero
Von den Werken erhielt vormittags nur Cima drei schwere Schüsse.
Übrige Werke und mehrere Stützpunkte wurden schwach aus mittleren
und kleinen Kalibern beschossen. Eigene Artillerie bekämpfte
Arbeiten und Tragtiertransporte bei Marcai. Von Malga seconda Posto
vorgegangene eigene Patrouille konstatierte, daß Gegner ca. ein
Bataillon stark bis Soglio d’Aspio zurückgegangen ist und dort
Stellungen ausbaut. Wetter warm, in Ausheiterung begriffen.
Gegenüber Durer wurden drei Verteidigungslinien des Gegners
beobachtet.
Nachmittag wurden nur Werk Serrada, Cima und der Sebastiano-Sattel
mit schwerem Kaliber schwach beschossen; keine neuen Schäden.
Feindliche Vorposten schießen zeitweise gegen die eigenen
Abteilungen bei Malga Grimma, seconda Posto und Pioverna alta.
Stützpunkte wurden nicht beschossen. Monte Rover erhielt sechs Schuß
aus mittlerem Kaliber. Auf Marcai-Rücken wurde eine
Arbeiterabteilung durch Artilleriefeuer vertrieben.
Am Ausbau der eigenen Plaut-Durer-Grimma-Stellung wird mit erhöhter
Kraft gearbeitet.
Standschützenbataillone Schwaz und Kitzbühel unter Kommando Oberst
Kasperovski in Chiesa und Umgebung eingetroffen. In der Nacht im
allgemeinen Ruhe. |
27.09.1915 |
06.00
h vm
12.00
h m
01.30
h nm
06.00
h nm
09.30
h nm |
Nachts wurden die Werke, ausgenommen
Lusern, das schwaches Schrapnellfeuer erhielt, nicht beschossen.
Stellung bei Coesattel schwach beschossen. Wetter teilweise bewölkt.
Im Abschnitte Vezzena vormittags schwaches Geschützfeuer auf Luserna
und einige Stützpunkte. Bei Malga seconda Posto hat sich der Gegner
bis auf 400 Schritte an unsere Stellungen herangearbeitet. Pioverna
alta wird aus 28 cm-Kaliber alle 10 Minuten beschossen. Auch gegen
Durer und Pioverna alta ist der Gegner über Nacht näher
herangerückt. Dortselbst unterscheidet man Bersaglieri und
Infanterie. Im Terragnolotal südwestlich Geroli italienische
Abteilungen mit Tragtieren konstatiert. Bei Malga Postesina und auf
Marcairücken störte eigene Artillerie die feindlichen Arbeiten.
Wetter trüb und kühl.
5/I Landsturmkompanie und Standschützenbataillon Schwaz erhalten den
Auftrag, nach Cueli als Brigadereserve abzumarschieren (Kommandant
Hauptmann Stitkowetz). Standort bei Nacht Artilleriekaserne bei Werk
Sebastiano.
Werk Serrada und Lusern aus schwerem Kaliber ohne Erfolg beschossen.
Im Abschnitt Vezzena standen unsere Stützpunkte unter schwachem
Artilleriefeuer. Am Fuße des Coston und am Gipfel sowie bei Pra del
Bertoldi lebhafte Schanztätigkeit des Gegners; ein Weg zur Malga
Costone im Bau. Nördlich Monte Maronia im Walde baut der Feind an
Schützengräben. Eigene Artillerie brachte eine Batterie bei Marcai
di sotto zum Schweigen. Werk Serrada erhielt nachmittags den 4.000
28 cm-Schuß; seit Kriegsbeginn hievon 438 Treffer am Verdeck.
Vor Pioverna und Durer 1 und 2 hat sich der Gegner verstärkt.
Maronia-Coesattel wird mäßig aus Richtung Campoluzzo ohne Schaden
beschossen. Werk Sebastiano hat 20 Minuten hindurch feindliche
Munitionstransporte bei Malga Vucer beschossen. Im Abschnitte
Vezzena vollkommene Ruhe. |
28.09.1915 |
09.00
h vm
12.00
h m
06.30
h nm |
Während der Nacht nichts besonderes vorgefallen. Gegen einzelne
Stützpunkte und Werke schwaches Artilleriefeuer. Auf Plaut zwei
Verwundete. Eigene Artillerie hält den Raum Malga Pra del Bertoldi
–Costa d’Agra-Coston unter unregelmäßigem Feuer. Wetter kalt, windig
und bewölkt.
Eigener Flieger wird über Verena heftig von feindlichen Batterien,
Maschinengewehren und Infanterie aus allen Richtungen, jedoch ohne
Erfolg beschossen.
Werk Serrada und Lusern aus 28 cm-Kaliber vormittag
beschossen; in letzterem Werk mehrere Treffer am Verdeck und am
fixen Beobachtungsstand; zwei Fernrohre zerstört, ein Mann
verwundet. Gegen Cost’alta-Stützpunkte schoß feindliche Artillerie.
Gegner setzt die Arbeiten nächst Costa d’Agra und bei Geroli im
Terragnolotal ununterbrochen fort. Mörser 19 beschoß mit
Fliegerbeobachtung eine schwere Batterie bei Toraro. Erfolg nicht
bekannt. Bei Malga seconda Posto in einem Patrouillengefecht zwei
Mann verwundet.- Wetter kühl, windig, teilweise bewölkt.
Im Abschnitt Folgaria Neuregelung der Kommandoverhältnisse.
Unterabschnitt 5 a bis inklusive Plaut behält Hauptmann Irlweck;
Unterabschnitt 5 b wird unterteilt in 5 b1 und 5 b2;
Kommandant von 5 b1 (von Pioverna alta inklusive bis
Durer 2 inklusive) Major Kafka vom 4/II. Landesschützenbataillon,
Kommandant von 5 b2 (Raum um Malga seconda Posto und
Malga Grimme) Oberstleutnant Hug vom Landsturminfanteriebataillon
168. Major Seibt hat zu seinem Regiment einzurücken
Infolge dichten Nebels ist die Gefechtstätigkeit und Beobachtung
größtenteils unterbunden. Im Abschnitt Vezzena standen Cima, Lusern
und einige Stützpunkte unter schwachem Schrapnellfeuer. Im Abschnitt
Folgaria kein Artilleriefeuer. Bei Coesattel arbeitet sich die
feindliche Infanterie näher heran, bei Malga Pra del Bertoldi wurde
die Ablösung einer Infanterieabteilung des Gegners beobachtet. Auf
Pasubio wurde eine Antenne aufgestellt. Eigene Artillerie vertrieb
eine Arbeiterabteilung bei Marcai. |
29.09.1915 |
06.00
h vm
12.00
h m
06.00
h nm
09.30
h nm |
Die Werke in der Nacht nicht beschossen. Ein gegen 02.00 h
vm gegen Malga Grimma-Malga seconda Posto von zusammen 4 bis
41/2 Kompanien unternommener feindlicher Angriff wurde nach 15
Minuten Feuergefecht mit Verlusten für den Feind zurückgeschlagen.
Eigene Verluste: keine. Seither herrscht Ruhe. Coestellung sowie
Plaut werden mäßig mit kleinem Kaliber aus Richtung Milegna
beschossen. Stellung des Gegners gegenüber dem Abschnitt Folgaria
wie folgt: Im Unterabschnitt 5 a sind feindliche
Sicherungsabteilungen am rechten Flügel ca. 400 Schritte, am linken
Flügel ca. 1.000 Schritte von der eigenen Front entfernt. Im
Unterabschnitt 5 b steht der Feind mit seinen Sicherungstruppen 200
Schritte vor den eigenen Drahtverhauen. Infolge von starken
Vorposten sowie Sicherungstruppen ist es nicht möglich, die
feindlichen Linien genau festzustellen. Im Abschnitt Vezzena
vereinzelte Schüsse auf Stützpunkte. Sonstige Lage unverändert.
Dichter Nebel.
Vormittags infolge Nebel nur schwaches Geschützfeuer. Werk Serrada
erhielt einige schwere Schüsse aus Richtung Borcolapaß ohne
besondere Wirkung. M Walde südöstlich Cima nahm der Feind vormittags
Sprengungen vor; bei Malga Postesina neuer Schützengraben sichtbar.
Coesattel und Basson wurden aus kleinem und mittlerem Kaliber
beschossen; zwei Schwer- und zwei Leichtverwundete. Wetter kühl und
neblig.
Infolge dichtem Nebel und Regenwetters allgemeine Ruhe. Auf Werk
Lusern und gedeckten Weg nach Cima einige kleinkalibrige
Schrapnells. Sonst nichts vorgefallen.
Angriff des Gegners, und zwar ca. zwei feindliche Kompanien (auf)
Malga seconda Posto, Malga Grimme, ein Bataillon mit vier
Maschinengewehren (auf) Pioverna.
Angriff abgewiesen. Ein feindliches Maschinengewehr mit eigenem
Minenwerfer zerstört. Feind nahm seine Toten und Verwundeten mit. |
30.09.1915 |
12.45
h vm
06.00
h vm
12.00
h m
06.00
nm |
Angriff von ca. einer feindlichen
Kompanie mit drei Maschinengewehren Plaut – Bocca di Val Orsara
abgewiesen. Eigene Artillerie sehr gut mitgewirkt. Eigene Verluste:
Landsturminfanteriebataillon 168 Laurenz Strebl Wadenschuß, drei
Mann leicht (verwundet). Landesschützenkompanie 33 ein Toter.
Bataillon X/14 ein Toter, drei Verwundete. Die Angriffe trugen den
Stempel einer gewaltsamen Aufklärung.
Werk Lusern unter leichtem, Werk Serrada unter mäßigen 28 cm-Feuer
während der Nacht. Wetter: Regen und Nebel.
Werk Serrada, Sebastiano und Lusern wurden vormittag aus schwerem
Kaliber beschossen, letzteres Werk ziemlich heftig. Beim 4. Geschütz
Vorpanzer durchschlagen. Kuppel nicht drehbar. Geschütz intakt.
Sebastianosattel einige Stützpunkte und Umgebung der
Artilleriekaserne von Sebastiano standen unter schwachem
Artilleriefeuer. Feindliche Infanterieabteilungen am Monte
Gusellahang wurde durch Artilleriefeuer zersprengt. Im Abschnitt
Vezzena bekämpfte die eigene Artillerie mit Erfolg Arbeiten und eine
Batterie am Marcairücken. – Ersatztransport für
Brigade-Pionier-Abteilung: Ein Offizier und 50 Mann eingetroffen.
Wetter windig mit starker Bewölkung.
Mörser 19 beschießt um 12.30 h nm. Den Coston.
Werk Serrada und Lusern aus 28 cm-Kaliber beschossen; in Lusern
große Trichter am Verdeck. Plaut und mehrere Stützpunkte im
Abschnitt Vezzena aus mittlerem und kleinem Kaliber ohne besondere
Wirkung beschossen. Werk Gschwent bekämpfte mit Erfolg Gegner und
Arbeiten bei Val langa. Weiters nahm die eigene Artillerie
feindliche Abteilungen, Batterien und Arbeiten auf Marcai, Malga
Postesina und auf Costesin unter wirksames Feuer. Infolge günstiger
Beobachtung konnte nachmittag festgestellt werden, daß in allen
gegnerischen Stellungen lebhafte Tätigkeit herrscht. Wetter kühl und
regnerisch. |
|
|
|
01.10.1915 |
05.30
h vm
12.00
h vm
06.00
h nm |
Seit 03.00 h vm zeitweise lebhaftes Feuer aus
kleinkalibrigen Geschützen gegen die Stellungen Basson-Cima.
Wiederholt lebhaftes Gewehr- und Maschinengewehrfeuer gegen
Stützpunkte Basson und 45. Von eigner Seite wurden die Hänge des
Costesin gegenüber Basson von Werk Lusern und der
Landwehr-Haubitzenbatterie 3/45 unter Feuer genommen. Ein tödlich
Verletzter, zwei Leichtverwundete. Jetzt Ruhe.
Werk Lusern und einige Stützpunkte standen und schwachem,
kleinkalibrigem Feuer. Im Abschnitt Folgaria Ruhe.
Vormittag auf der ganzen Front Ruhe. Im
Terragnolotal stieß eine eigene Patrouille bei Camperi auf eine 15
Mann starke feindliche Patrouille und vertrieb dieselbe. Auf
Cost’alta und den gedeckten Weg auf Cima einige Schrapnellschüsse.
Eigene Artillerie beschoß eine feindliche Arbeiterabteilung bei
Costesin. Wetter teilweise Nebel und starke Bewölkung.
Werk Serrada wurde nachmittag aus schwerem Kaliber mäßig beschossen.
Einige Werke und Stützpunkte standen unter Schrapnellfeuer. Ort
Serrada und nordwestlicher Teil von Folgaria aus mittlerem Kaliber
von Col Santo aus schwach beschossen. In Serrada ein
Granatvolltreffer in einem Hause; verletzt niemand. Bei Malga Bisele
di sopra und Costesin wurden feindliche Arbeiter durch
Artilleriefeuer vertrieben. Nebel und Regenwetter. |
02.10.1915 |
06.00
h vm
12.00
h m
06.00
h nm |
Während der Nacht keine besonderen
Ereignisse. Plaut, Coestellung, Cost’alta wurden von feindlicher
Feld- und Gebirgsartillerie mäßig und ohne Erfolg beschossen, ebenso
Lusern. Fast ununterbrochen dichter Nebel, sehr kühl.
Vormittag wurde Werk Lusern von zwei schweren Batterien aus der
Richtung Verena und Campolongo beschossen; zahlreiche tiefe Trichter
am Verdeck, bei einem Depot Traversen stark durchgebogen. Übrige
Werke und einzelne Stützpunkte unter schwachem, wirkungslosem Feuer.
Auf Basson ein Verwundeter. Eigene Artillerie bekämpfte feindliche
Arbeiten bei Marcai. Mörser 19 beschoß mit guter Wirkung ein
feindliches Lager westlich Coston d’‘Arsiero. Wetter trüb und kühl.
Werk Serrada, Lusern und Stützpunkt Pioverna alta nachmittag heftig
aus schwerem Kaliber beschossen. Auf letzterem Stützpunkt mußten
Arbeiten eingestellt werden. Im Abschnitt Folgaria wurden Plaut und
Durer mäßig beschossen. Im Walde bei Malga Piovernetta hatte eigener
Zug mit einer Bersaglierikompanie Gefecht; nach kurzem Feuer eigener
Zug zurückgegangen. Verluste: Drei Schwer- und zwei
Leichtverwundete. Gegner erlitt ebenfalls Verluste. Ort Masetti von
mittlerer Artillerie aus Richtung Tonezzaspitzen beschossen, drei
Häuser zerstört. Werk Verena schoß nachmittag mit zwei Geschützen
gegen 15 cm-Mörserbatterie. Eigene Artillerie bekämpfte mit gutem
Erfolg einen feindlichen Brückenbau im Terragnolotale, eine Batterie
auf Monte Maggio und Tragtiertransporte bei Monte Coston und
Arbeiten bei Marcai. Mörserbatterie 2 wird heute nacht wegen
Unbrauchbarkeit der Geschütze ausgebaut und morgen abgeschoben.
Wetter kühl und neblig. |
03.10.195 |
06.00
h vm
10.30
h vm
11.30
h vm
01.0
h nm
06.30
h nm
07.30
h nm
11.30
h nm |
Nachts nur Lusern kleinkalibrig
beschossen. Im Folgaria-Abschnitt nur Plaut und Coesattel unter
mäßigem Feuer gehalten. Bei Campi im Terragnolotal sammeln sich
feindliche Patrouillen. Derzeit heftiges Artilleriefeuer auf unser
Stützpunkte im Vezzena-Abschnitt. Wetter teilweise bewölkt, trüb,
kalt und windig.
Feindliches Artilleriefeuer, welches seit den frühen Morgenstunden
gegen Plaut und Coe gerichtet war, fast ganz eingestellt. Hingegen
Pioverna und Durer weiterhin stark beschossen. Bisherige Verluste an
Toten und Verwundeten ca. 40 Mann. feindliche Infanterie, welche
sich im Walde südöstlich Pioverna alta sammelt, wird unter
Artilleriefeuer gehalten. Ebenso die aus dem Raum
Campoluzzo-Toraro-Campomolon schießende Artillerie.
Gruppe Vezzena: Seit 05.30 h vm intensives Geschütz- und
Gewehr- sowie Maschinengewehrfeuer gegen die Linie Basson-Cima.
Gegner geht nirgends aus seine vordersten Schützendeckungen vor.
Anscheinend Demonstration mit starken Kräften. Eigene Infanterie
schoß nicht, eigene Artillerie wenig, und zwar auf besonders
wirksame gegnerische Batterien. – Eigene Reserven nicht alarmiert.
Eigene Verluste: Zwei Tote; Zahl der Verwundeten nicht festgestellt.
Zwei Kompanien des Standschützenbataillons Kitzbühel werden in
Carbonare für Folgaria bereitgestellt. Verständigung vom
Rayonskommando, daß abermals als Verstärkung des Abschnitts Folgaria
noch zwei Kompanien des Landesschützenregiments II von Pergine
eintreffen.
Feindliches Artilleriefeuer hat gegen Coe-Plaut-Pioverna alta
nachgelassen, keine neuen Verluste. Eine feindliche Gebirgsbatterie,
am Westhang des Coston in Stellung gegangen, nimmt Durerstellung
stark unter Feuer. Wird durch eigene Artillerie bekämpft. Eigener
Mörser 19 hat anscheinend gut gewirkt. Feindliche Artillerie streut
mit 28cm-Kalibern in den Raum um Malga Parisa, vermutlich
um Mörser zu bekämpfen.
Im Folgaria-Abschnitt keine Veränderung. Verluste dortselbst: Vom
Landesschützenbataillon 4/2 ein Leutnant verwundet, vom
Landesschützenbataillon 3/2 vier Tote, zehn Verwundete.
Plaut-Coe-Pioverna alta erhielten zwischen 07.30 h und
09.00 h vm aus 15, 21 und 28cm-Kaliber ca. 20
Schüsse pro Minute. Gegen soconda Posto mäßiges Feuer von
Gebirgsbatterie. Panarotta unterstützte über Ansuchen die Abwehr des
feindlichen Angriffs gegen Cima. Ein Geschütz der 7.5-cm-Gebirgsbatterie
3/9 erhielt einen Volltreffer. Mörser beschoß Ziel 13 und 9 der
Fliegerskizze, worauf feindliche Batterie Feuer einstellte
Im Abschnitt Vezzena gegnerisches Artilleriefeuer stark abgeflaut.
Je eine eigene ½ -Kompanie geht bei Einbruch der Dämmerung von der
Cima bzw. vom Basson vor, um die in den dort befindlichen Deckungen
zurückgebliebenen Verwundeten und unverwundeten Italiener
einzubringen. Gegnerische Verlust dürften bedeutend sein. Vom
Landesschützenbataillon 4/2 Fähnrich Niedermayer vormittags durch
Artilleriefeuer getötet. Leutnant Wenthner verwundet. Im Abschnitt
Folgaria greift derzeit feindliche Infanterie an. 06.00 h
nachmittag nahe an die Drahthindernisse des Plaut herangekommen.
Pioverna-Pocco di Val Orsara und Coe ebenfalls angegriffen. Außer
zwei Kompanien alles eingesetzt. Eine Landesschützenkompanie 06.00
h nachmittag angekommen, dem Abschnitt 5 a zugewiesen.
Maschinengewehrkompanie-Bedienungsmannschaft eingelangt, Gewehre,
Munition und Tragtiere treffen ein. Wetter stürmisch, kalt und trüb.
Starke feindliche Infanterie greift die
Linie Coe-Plaut-Pioverna alta an.
Stützpunkt Ost-Plaut vom Feinde genommen. Artilleriebeobachter
getötet, Maschinengewehr zerstört. Die Besatzung behauptet den
Höhenrand nördlich davon. Zwei Kompanien des IR 14 unter Kommando
des Hauptmanns Janauschek gehen nach Artillerievorbereitung zum
Gegenangriff vor. Eine halbe Kompanie wird vom West-Plaut .......
(?). Derzeit halten die eigene Artillerie und Maschinengewehre von
Pioverna den verlorenen Stützpunkt unter Feuer. Stellung Bocca Val
Orsara wurde mit zwei Kompanien verstärkt.
Feind scheint im Val Orsara durchbrechen zu wollen. Stärke des
Feindes auf Ost-Plaut zwei Bataillone.
Vom Gruppenkommando Folgaria wurden die letzten Reserven des
Brigadekommandos, das sind zwei Kompanien Standschützenbataillon
Kitzbühel, zugesendet.
Finocchio meldet soeben feindliches Vorgehen gegen Höhenrand südlich
Serrada. Verständigung vom Rayonskommando, daß Bataillon II/29
unterstellt und per Auto in Folgaria eintreffen wird. |
04.10.1915 |
06.30
h vm
07.00
h nm |
Mit Tagesanbruch eroberte Gruppe Hauptmann Janauschek Ost-Plaut
wieder zurück; seit 06.00 h vm greift Feind mit starken
Kräften erneut an. Gefangene sagen aus, gegenüber Bocca di Val
Orsara-Plaut steht 2. Bersaglieriregiment.
Im Abschnitte Vezzena mäßiges Artilleriefeuer. Feind griff nicht an.
Mit Ausnahme von Sommo und Serrada wurden alle Werke schwach
beschossen. Wetter stürmisch. Bataillon III/29 im Eintreffen.
Im Abschnitte Vezzena setzte um 01.30 h vm das
gegnerische Artilleriefeuer wieder heftig ein, worauf sämtliche
Stützpunkte zu erhöhter Wachsamkeit aufgefordert wurden. Um 03.30
h vm war leichtes Gewehrfeuer aus der Richtung Bosco Varagna
gegen Cima vernehmbar. Um ca.07.00 h vm meldete
Stützpunkt Basson, daß ca. 100 Sappeure sich in dem Graben etwa 600
m vor dem Basson gesammelt hätten, der Graben würde durch zwei
Batterien unter heftiges Feuer genommen. Die ganze Kampflinie steht
bis jetzt noch immer unter heftigem Artilleriefeuer, speziell Lusern
erhielt 51 schwere Schüsse. Die in der Nacht durchgeführten eigenen
Vorstöße gegen den Cima-Hang und die Mulde vor dem Basson ergaben,
daß vor dem Stützpunkt 57 und 900 m weiter in den Wald hinein keine
italienischen Deckungen ausgehoben sind und daß seitens der
Italiener versucht wird, in der Mulde vor dem Basson einen
Ausgangspunkt für technische Angriffsunternehmungen zu schaffen.
Verluste: Zwei Tote, vier Verwundete. Überdies wurden von unserer
Artillerie die Arbeiten am Marcai-Rücken gestört und feindliche
Batterien am Costa-Rücken unter Feuer genommen.
Gruppe Folgaria, Unterabschnitt 5 b1: Am Durer I
schwaches Artilleriefeuer. Pioverna mit kleinerem Kaliber (Granaten
und Schrapnells) beschossen; zwei Verwundete. Unterabschnitt 5 b2:
Seit 09.00 h vm linker Flügel und Mitte seconda Posto mit
allen Kalibern beschossen; lebhaftes Infanterie- und
Maschinengewehrfeuer.
Unterabschnitt 5 a: 06.20 h vm feindlicher angriff gegen
Pioverna, Plaut durch Artillerie und Maschinengewehre abgewiesen.
Beim nächtlichen Angriff haben sich mindestens fünf feindliche
Bataillone beteiligt. Konstatiert: Bersaglieri Nr. II (drei
Bataillone), ein Bataillon Alpini, zwei bis drei Bataillone
Infanterie, Nummer unbekannt. Plaut wird mäßig beschossen. Bei
Piazza im Terragnolotal griff 09.00 h vm griff feindliche
Abteilung eigene Gendarmerie-Assistenz an.
Im Vezzena-Abschnitt wurde das feindliche Artilleriefeuer gegen die
Stützpunkte, besonders Basson und die Werke, stärker. Lusern wurde
mit 28 cm, Verle mit 21 und Cima mit 15 cm beschossen. Verluste:
Drei Verwundete; ob Tote, nicht festgestellt. Eigene Artillerie
bekämpfte feindliche Batterien und Infanterie in der Mulde vor
Basson; Infanterie scheint sich dort einzugraben. Monte Rover mit 15
cm beschossen, ebenso Serrada. Gegen Pioverna alta schwaches
Artilleriefeuer, feindliche Infanterie hat sich dort teilweise aus
Sturmdistanz herangearbeitet. Plaut, Coe, Bocca di Val Orsara aus 28
cm und 15 cm beschossen; feindliche Linie ist auf 200 bis 500
Schritte nahe. Wetter trüb und regnerisch.
15 cm-Mörser ½ Batterie Nr. 80 (zwei Geschütze) im Abschnitt
Folgaria eingetroffen; wird morgen feuerbereit. |
05.10.1915 |
02.00
h nm
07.00
h nm |
Während der Nacht schwache Beschießung
einzelner Werke und Stützpunkte. Eigene Artillerie beschießt
feindliche Sammelräume und Arbeiten. Sonst nichts besonderes.
Wetter kühl und Regen.
Verluste im Abschnitte Vezzena
in Gefechten am 3. und 4.:
Tot: Oberleutnant Riecken, Richard, Festungsartilleriebataillon 6;
Leutnant Kröttner, Kommandant der Maschinengewehrabteilung 2 des
Tiroler Jägerregiments I; Oberleutnant Baumgartner, Rudolf,
Kompaniekommandant des Landsturminfanteriebataillons I/160; Kadett
Rohr, Franz der Feldkanonenbatterie 5/4; Fähnrich Martinak, Ernst,
des Landesschützenbataillon II, Kadett Niedermayer des
Landesschützenbataillons II.
Verwundet: Kadett Kraft, Gottlieb des Landsturminfanteriebataillons
160; Oberleutnant Lang, Heinrich, Kommandant der
Maschinengewehrabteilung des Landsturminfanteriebataillons 160;
Leutnant Dr. Premyer, Johann, Landesschützenregiment II; Kadett Rödl,
Ernst, Infanteriemarschbataillon X/14.; Standschützenleutnant Zipper,
Anton, vom Standschützenbataillon Schwaz; Leutnant Prünmayer, Franz,
des Landesschützenbataillons II/8; Oberleutnant Lehrl, Walter, des
Landesschützenbataillons 2/7; Leutnant Werner, Heinrich, des
Landesschützenbataillons 4/2.
Von Mannschaft 32 Tote und 96 Verwundete, fünf Vermißte, hievon
wahrscheinlich zwei tot.
Die feindlichen Verluste werden auf 1.100 bis 1.200 Mann geschätzt.
Vormittags standen einige Werke und Stützpunkte unter mäßigen Feuer
aus mittlerem und kleinem Kaliber. Gegenüber Unterabschnitt 5 b1
wurde durch Patrouille konstatiert, daß der Feind sich noch in den
gestern gemeldeten Stellungen befindet und dort arbeitet. Bei der
Pioverna ist der Gegner teilweise auf 300 bis 150 Schritte
herangekommen. Der gestern geworfene Gegner steht in seiner
vorbereiteten Stellung in der Linie Malga Piovernetta-500 Schritte
südlich Karrenweggabel (östlich der Malga Milegna nuova)-300 Schritt
nördlich Kote 1.705.
Im Abschnitt Vezzena Stützpunkt Basson und Straßensperre südlich
Verle stärker beschossen. – Wetter windstill, teilweise bewölkt.
Verluste im Abschnitt Vezzena am 04.10.: Fünf Tote, zehn Verwundete.
Nachmittags wurden einzelne Werke und Stützpunkte mäßig aus
mittlerem und kleinem Kaliber beschossen, ebenso die Gegend zwischen
Lenzi und Derzio. Basson und benachbarte Stützpunkte bis 03.00
h nm unter heftigem Artilleriefeuer. Werk Verena schoß mit
Granaten auf Cima. Im Abschnitt Folgaria außer mittlerem und
kleinkalibrigem Artilleriefeuer gegen Werk Serrada und die Plaut-
und Coestellung nichts besonderes. Eigene Artillerie beschoß
feindliche Infanterie vor Basson, eine Batterie auf Cost’alta-Rücken
und feindliche Arbeiten bei Pioverna alta. Abschnitt Vezzena gestern
und heute fünf Tote und zehn Verwundete.
Brigadereserve bildet derzeit: Drei Kompanien des X/14.
Marschbataillons im Val Orsara sowie zwei Kompanien des
Standschützenbataillons Kitzbühel bei Sommo und ein Kompanie diese
Bataillons in Wirti. |
06.10.1915 |
01.30
h vm
06.00
h vm
01.00h
nm
04.00
h nm
07.00
h nm |
Angriff des Feindes auf Coe, Ost-Plaut
und Bocca di Val Orsara war sehr heftig. Bei Coe (Stützpunkt D 5)
kam der Feind bis auf zehn Schritte an die Hindernisse; durch Feuer
und Handgranaten abgewiesen. Telefonische Verbindung mit Bocca
unterbrochen. Von dort bisher keine Meldung. Pioverna meldet, daß
Angriff auf Bocca abgewiesen. Brigadereserve nicht eingesetzt.
Angriff im Abschnitt Folgaria von ca. vier Bataillonen mit vielen
Maschinengewehren von 11.30 h bis 12.20 h vm
abgewiesen. Eigener Minenwerfer von Pioverna brachte feindliche
Maschinengewehre am Südwesthang des Pioverna-Rückens zum Schweigen;
hat sie scheinbar zerstört. Verluste bisher: Ein Mann gefallen, acht
Verwundete. Nach abgewiesenem Angriff schweres Feuer gegen Plaut und
Coe durch eine Stunde, dann überall Ruhe.
Im Abschnitte Vezzena wurden Stützpunkte in größeren Pausen von
feindlicher Artillerie mit kleinem Kaliber beschossen. Von 05.10
h bis 05.50 h nm hat 12 cm M 80 die Mulde vor
Basson mit zehn Schrapnell abgestreut. Wetter Nebel, Regen.
Infolge Nebel und Regen vormittags nur geringe Artillerietätigkeit.
Werk Lusern und einige Stützpunkte erhielten schwaches
Schrapnellfeuer. Sonst nichts besonderes vorgefallen.
Verluste im Abschnitt Folgaria beim heutigen Nachtgefecht:
Oberleutnant Andreas Teibl, Kadett Karl Ruscher und acht Mann der 5.
Kompanie Landesschützen II, ein Mann der 8. Kompanie Landesschützen
II, alle verwundet.
Gegenüber Abschnitt Vezzena arbeitet der Gegner an der ganzen Front
an der Ausgestaltung seiner Befestigungsanlagen, besonders lebhaft
auf Costesin. Einige Stützpunkte schwach, Basson stärker von
Artillerie beschossen. Im Abschnitt Folgaria Coesattel und Bocca di
Val Orsara heftig und andauernd aus mittlerem und kleinem Kaliber
beschossen. Gegenüber Pioverna alta verstärkt sich der Feind. Der
Stützpunkt unter heftigem Artilleriefeuer. Angriff wird heute abends
erwartet. Eigene Artillerie brachte eine Batterie auf Costonrücken
zum Schweigen und hält den Raum östlich Pioverna alta unter Feuer.
60 cm-Autoscheinwerferzug aus Trient hier eingetroffen. Ersatz für
120 cm auf Cost’alta. Wetter Nebel und Regen. |
07.10.1915 |
06.00
h vm
10.00
h vm
01.30
h nm
03.00
h nm
04.30
h nm
05.00
h nm
08.00
h nm |
Außer vereinzeltem Artilleriefeuer auf
einzelne Werke und Stützpunkte herrschte während der Nacht an der
ganzen Front Ruhe. Eine an die Drahthindernisse der Coestellung
herangekommene feindliche Patrouille wurde vertrieben. Wetter klar
und kalt. Auf Pioverna zwei Leichtverwundete.
Pioverna, Bocca die Val Orsara, Plaut, Coe werden seit 08.00 h
vm mit allen Kalibern heftig beschossen. Eigene Artillerie hat
feindliche Batterie auf Costa d’Agra niedergekämpft und bekämpfte
die übrigen Batterien.
Im Abschnitt Vezzena standen vormittag einzelne Stützpunkte unter
mäßigem Artilleriefeuer. Werk Lusern wurde aus 28er-Kaliber
ohne besondere Wirkung beschossen. Die Umgebung von Chiesa wurde mit
Schrapnell abgestreut. Stützpunkt Pioverna zum Teil zerstört.
Gegen Grimma und seconda Posto war Artilleriefeuer weniger stark.
Zwei feindliche Flieger zwischen 10.00 h und 11.00 h
über Folgaria-Abschnitt gesichtet. Eigene Flieger wurden über Verena
und Toraro gesehen. Eigene Artillerie bekämpfte feindliche Batterie
bei Coston d’Arsiero, brache feindliche Batterie bei Milegna zum
Schweigen und wirkte ins Terrain von Pioverna alta.
Pioverna wird heftig angegriffen; starke feindliche Kräfte im
Vorgehen von Costa d’Agra gegen Bocca di Val Orsara.
Laut telefonischem Befehl vom Rayonskommando stehen alle am Plateau
von Folgaria stehenden Kräfte dem Gruppenkommando uneingeschränkt
zur Verfügung (Reservat Nr.138/4.
Nach ausgiebiger Artillerievorbereitung mit allen Kalibern bis zu 28
cm griff Feind mit sehr starker Infanterie gegen 02.15 h
nm bei Pioverna, anschließend bei Bocca Val Orsara die Stützpunkte
an. Im Stützpunkt 12 gelang es dem Gegner einzudringen. Er wurde
durch das rechtzeitige Einsetzen der Brigade-Reserve ¾. Bataillon
X/14 hinausgeworfen und zog sich zurück. Vor der Pioverna kam
feindlicher Angriff im Artillerie- und Infanteriefeuer zum Stehen.
Artillerie wirkte ausreichend.
Radfahrbataillon beim Straßenknie östlich Malga Ortesina
bereitgestellt.
Laut Meldung des Abschnittes Finocchio hält der Feind vom Col Santo
und Borcolapaß aus mit vier bis fünf Batterien Piazza und das ganze
Terragnolotal bis zum Stützpunkt Kote 1.380 unter Artilleriefeuer.
Die Kirche von Piazza durch schwere Artillerie vernichtet.
Größere Infanterieabteilungen im Vorrücken gegen Piazza, momentan im
Gefecht mit eigenem Zuge, der Befehl hat, bei übermächtigem Angriffe
auf Serrada zurückzugehen.
Brigadekommando wird vom Friccawachhaus nach Folgaria verlegt. Für
den Grenzabschnitt 5 wird folgende Neueinteilung vom
Landesverteidigungskommando angeordnet:
Die 180.Brigade übernimmt das Kommando über die Gruppe Folgaria und
Lavarone, während die Gruppe Vezzena eine eigene Brigade wird unter
Kommando des Oberst Ellison. Die beiden Brigaden werden mit der 181.
Brigade dem Kommando der 8. Infanterietruppendivision unterstellt,
welches morgen in Folgaria eintrifft. Bis zur Übernahme des
Kommandos durch Seine Excellenz Feldmarschall-Leutnant Fabini.
Kommandant der 8. Infanterietruppendivision, führt für den ganzen
Grenzabschnitt 5. der Kommandant der 180. Infanteriebrigade,
Generalmajor von Verdroß, das Kommando weiter. Gruppenkommando
Folgaria führt vorläufig noch Oberst von Morgenstern.
Ein neuerlicher Angriff des Gegners gegen die Bocca, Plaut und
Pioverna alta wird abgewiesen; ebenso das Vorgehen einer
Bersaglierikompanie gegen Bocca. |
08.10.1915 |
06.50
h vm
09.00
h vm
11.00
h vm
02.00
h nm |
Die ganze Nacht hindurch Feuer
mittleren Kalibers gegen Pioverna und Bocca, das sich jetzt auch
gegen Stützpunkt D 12 und D 13 verstärkt.
Sehr starker Angriff, ca. sieben Bataillone Bersaglieri, Alpini und
Infanterie gegen die Frontstrecke Poverna-Stützpunkt D 13. Gegner
geht massiert vor und erleidet schon durch Artilleriefeuer starke
Verluste. Es gelingt ihm, in Stützpunkt Pioverna einzudringen. Er
wird durch die Besatzung (33. Landesschützenkompanie II) und zwei
Kompanien des Marschbataillons X/14 im Handgemenge wieder
hinausgeworfen.
Der Feind greift neuerdings die Frontstrecke Pioverna-Stützpunkt D
15 mit starken, massierten Kräften an, wird jedoch neuerdings unter
sehr großen Verlusten geworfen und geht fluchtartig zurück.
Im Abschnitt Vezzena schwaches Artilleriefeuer auf die Stützpunkte.
Werk Lusern von einer Gebirgsbatterie beschossen. Feindliche
Infanterie schießt wirkungslos mit Salven- und Maschinengewehrfeuer
gegen Basson und die Stützpunkte Cima. Im Werk Lusern ein
Unteroffizier im Beobachtungsstand durch Feuer einer feindlichen
Patrouille vom Glacis aus verwundet. Eigene Artillerie bekämpfte
feindliche Gebirgsartillerie bei Levespitze, Costesin eine
Arbeiterabteilung.
Im Abschnitt Folgaria kamen beim zweiten Angriff Teile des Feindes
bis nahe an die Hindernisse. Angriff wurde abgewiesen. Feind steht
jetzt in seiner vordersten Stellung 300 bis 500 Schritte vor der
eigenen. Starke Ansammlungen des Feindes in der Niederung nördlich
der Malga Pioverna alta unter ausgie |
Ende
des 2. Kriegstagebuchs der 180. InfBrig.
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