Straßensperre Nauders
an der Zufahrt zum Reschenpass
Der einzigen vollständig erhaltenen Festungsanlage Altösterreichs zum Schutz der Südgrenze Tirols auf österreichischem Staatsgebiet.

Ulrich Mößlang Optik Heydenreich der  Tauchbrillenspezialist  und  zertifizierter Sport-Optiker  
 
Fernkampfwerke, Bunker, Infanteriestützpunkte, Stellungen und Festungen der Österreicher und Ex Forte der Italiener aus dem ersten Weltkrieg in den Alpen, Dolomiten, Verona, Venezien und Friaul.  Denkmäler in München, Bayern und dem Rest der Welt.

Vielen Dank für die freundliche Unterstützung des Museumsvereins
geöffnet Mittwoch und Sonntag 15.00 Uhr


 

In der Felsenfestung NAUDERS am RESCHENPASS

wurde ein zentraler Gedenkraum für alle

Gefallenen Landesschützen u. Kaiserschützenschützen

       1.Weltkrieges  1914-1918    Errichtet und Geweiht.

 

 


Die Straßensperre von Nauders aus gesehen


Die Straßensperre Richtung Nauders an der rechten Felswand.
Auf der ehemaligen Zugbrücke steht ein Anhänger, darunter rauscht der stille Bach durch.

Die Sperre Nauders liegt nördlich des Dorfes Nauders. Das Werk wurde von Franz von Scholl geplant und von 1834 bis 1840 unter Kaiser Franz I. und Ferdinand I. an der Passstraße über den Rechen nahe der mittelalterlichen Niclas-Mauer durch Generalmajor Georg Eberle erbaut, von der nur noch unbedeutende Reste neben der Kaserne vorhanden sind. Es sollte das Inntal vor möglichen Truppeninvasionen aus der Lombardei und aus dem Engadin schützen. Zur gleichen Zeit wurde am Eingang zum Pustertal die Franzensfeste erbaut.

Es ist eine gewaltige an der steilen Felswand gebaute Befestigungsanlage. Das fünfgeschossige Werk besteht aus gemauertem mit Natursteinen verkleideten Mauern. Der nördliche Anbau ist vierachsig und der südliche dreiachsig. Die unterschiedlichsten Arten und Formen der Geschützscharten und Fenstern unterstreichen den fortifikationischen Charakter des Bauwerks. Eine wuchtige Wendeltreppe aus Granit bildete den einzigen Zugang zu den drei Stockwerken, das jedes für sich versorgt und verteidigt werden konnte. Im Erdgeschoss befinden sich vier große Geschützkasematten, zahlreiche Bereitschafts- und Lagerräume. Ein Aufzugsschacht mit einer Handseilwinde ermöglichte der Transport sperriger Güter in die oberen Stockwerke. Im vierten Stockwerk befindet sich eine große tonnengewölbte Halle die sich 20m in den Felsen erstreckt und keine Berührung mit dem gewachsenen Felsen hat. Sie ist mit Messingblech abgedeckt und kann zwischen Mauer und Fels begangen werden. Am Giebel des steilen Satteldaches thront jetzt wieder der bronzene Doppeladler, das Wappentier der k.k.Monarchie. 

Die Festung Nauders war in den Kriegen 1848, 1859, 1866 und das letzte mal zum Beginn des Krieges gegen Italien 1915 verteidigungsbereit armiert. Die Festungsgeschütze waren kasemattiert und so angeordnet, dass sie die möglichen Aufstellungsplätze gegnerischer Artillerie, sowie der Vorfeld gegen einen Infanterieangriff sichern konnten. Die Sturmfreiheit wurde durch das aufgehende Mauerwerk der Sperre und die Nahverteidigung wurde durch die vielen Gewehrscharten, durch den Stille-Bach, die permanenten Drahthindernissen und dem Zwinger gesichert. Durch die vorspringenden Gebäudeteile war eine Flankierung  gegeben. Die Armierung bestand aus acht Stück M-94 Kasemattkanonen in Kasemattlafetten. Die Besatzung bestand im Kriegsfall aus 87 Mann. Das Vorfeld konnte mit einem 30-cm Azetylenscheinwerfer und Leuchtpatronen ausgeleuchtet werden. Die Wasserversorgung wurde mit einer Saugpumpe aus dem Stillebach bewerkstelligt. Später wurde oberhalb der Festung eine Quelle südlich des Valdigasteibaches gefasst und zur Festung geleitet. Das Wasserbecken aus Granit mit dem gusseisernen Wasserspeier ist noch vorhanden und zu besichtigen, die Wasserleitung ist defekt. Die Vorräte an Lebensmittel und Munition war für 14 Tage berechnet. Die Straße wurde so optimal ausgebaut, dass sie bis in die Neuzeit das enorme Verkehrsaufkommen bewältigen konnte.

 


Inschrift an der Fassade des Nordflügels der Festung Nauders über die Bauzeit.


Die Dächer sind wieder mit Stacheldrahtverhauen gegen Sturmangriffe armiert.


Der nach Süden gerichtete zweigeschossige Vorbau mit den Geschützkasematten unter dem der stille Bach durchfließt.


Elektroinstallation über dem Eingang zum Werk.


Die Kaserne der Straßensperre auf deren rechter Seite die Niclas-Mauer war.
Auch dieser Bau ist mit einem Freiraum zur Felswand gegen Wassereintritt gebaut.

Weitere Fotos zu den Innenräumen



Parkplatz 2008

Geschichte zum Wirtshaus am Finstermünzpass

Zollstation Finstermünz


 

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