Die Festungen von Verona und Peschiera
Die Festungen wurden in etwa drei Etappen
zwischen 1830 und 1866 angelegt.
Die erste Plan- und Baufase war ab 1830. Als Auslöser für den
Festungsbau waren die Napoleonischer Krieg, die Österreich sehr
zusetzten und dem Kaiserreich klar machten dass die K.u.K. Armee nicht
unbesiegbar war.
Im Jahre 1809 zeigte zeigten die Tiroler
Standschützenverbände das man im Alpenraum durch geschickte Ausnutzung
der Engstellen in den Tälern auch große Armeen aufhalten konnte.
Das Umliegende Bergland kam damals als Kampfraum noch nicht in Frage,
selbst das Überschreiten von höheren Gebirgspässen war mit größeren
Verbänden nicht möglich.
Auf diesen Überlegungen hin wurden in Verona als Tor zum Etschtal mit
dem Festungsbau begonnen, auch Peschiera wurde befestigt um den Zugang
zum Gardaseeufer zu beherrschen.
Um diese Zeit wurde noch nach alter Weise gekämpft, es gab keine
durchgehende Fronten wie sie später im Weltkrieg entstanden.
Anmarschierende Truppen wurden meist, wenn möglich bereits in den
Feldern vor der Stadt gestellt und bekämpft.
Die Festungen dienten als Stützpunkte für Reserven und Nachschub, erst
wenn eine Schlacht.
Als Verloren galt zog man sich in bzw. hinter die Festungen zurück,
welche mit ihren Kanonen den nachrückenden Feind zurückhalten sollten
um Zeit zu gewinnen für die Heranführung neuer Kräfte.
Aufgrund der ständigen Weiterentwicklung der Belagerungsgeschütze
mussten auch die Festungsanlagen neu gebaut werden. In Verona wurden aus
den ersten einzeln angelegten Festungen zwei die Stadt umschließende
Festungsringe.
Die Festungen wurden permanent weiterentwickelt
bis zum Krieg von 1866 als der Veneto endgültig zu Italien kam. Die ältesten
Anlagen aus der Bauzeit 1850 wurden aufgelassen und dürften in den
Kriegen von 1859 und 1866 keine Rolle mehr gespielt haben.
Die politische Situation von Österreich war wie
üblich sehr gespannt, in den Jahren nach den Napoleonischen Kriegen
herrschte zwar Ruhe, aber so langsam zeichnete sich die Einigungen der
Italienschen Kleinstaaten und Herzogtümer ab. Einem Vereinten
Italienschem Königreich stand aber Österreich im Weg, kontrollierte
doch der Kaiser in Wien die wichtigen Herzogtümer von Mailand und
Venedig. Den ersten Krieg 1848-1849 konnte unter der Führung von
Ratezki zugunsten Österreichs entschieden werden.
Im Verlaufe des Kampfes um Mailand musste sich Radezki in den Festungen
von Peschiera zurückziehen, wo er seine Truppen sammelte um dann
erfolgreich auf Mailand zu marschieren. 1859 verlies das Kriegsglück
die Österreicher und der Kaiser musste Mailand abgeben, jedoch
die Festungen von Peschiera und Mantua blieb bei Österreich auch Verona
und Venedig. In diesen Kriegen waren auch die Tiroler Kaiserjäger
aktiv.
Das junge Königreich Italien beanspruchte alle
italienische Gebiete. Freischärler Gruppen versuchten in Tirol
einzubrechen. Es kam zu Kämpfe am Stilfserjoch, Tonale und im
Judikarien Raum. Diese Angriffe könnte der Anlass zur späteren Festung
Trient gewesen sein. Diese Freischärlergruppen wurden von den
Kaiserjägern und vor allem durch die Tiroler Standschützen vertrieben.
Beim Krieg von 1866 wurde Tirol nicht mehr angegriffen.
Für Italien war es klar das es ohne einem Verbündeten Österreich
nicht gewachsen war.
Der Krieg zwischen Preußen und Österreich um die Vorherrschaft in
Deutschland kam Italien gerade recht und Verbündete sich kurzfristig
mit Preußen um Österreich in einen Zweifrontenkrieg zu verwickeln. Das
Bündnis lohnte sich, Österreich büsste seinen Einfluss in Deutschland
ein und musste den Veneto an Italien abtreten. Die Südgrenze von Tirol
bei Ala war ab 1866 auch die Grenze zwischen Italien und Österreich.
An Italienschen Gebieten blieb das Tentino und
die Hafenstadt Triest bei Österreich.
WP
Als die Gletscher sich in den Norden zurückzogen, ließen sie zwischen der Ebene und dem Garda-See Felsenablagerungen, Ton und Steine zurück, die im Laufe der Zeit und durch den Einfluss der Menschen eine wunderbare Landschaft geformt haben: die Landschaft der Moränenhügel.
Im mantuanischen Gebiet bedecken die Moränenhügel den nördlichsten Teil der Provinz, und bilden so ein hypothetisches Dreieck mit Grundfläche im Nordwesten in Castiglione delle Stiviere, im Süden in Volta Mantovana und im Nordosten in Ponti sul Mincio.
Dieses Gebiet zeichnet sich im Osten durch den Lauf des Süßwassers des Mincio-Flusses, durch sein Geflecht von Straßen und Wegen sowie durch seine Landschaft mit gelben Mais-, Getreide-, Sonnenblumenfeldern und grünen Wiesen aus, wo sich die Weinreben und die Olivenbäume unter Steinbuchen-, Erlen-, Eichen-, Zypressen- und Weidenwäldern mischen. Typisch sind auch seine kleinen Dörfer und mittelalterliche Ortschaften, Zeugnisse der wichtigen Geschichtsereignisse, die diese Gegend geprägt haben.
Über die wenig befahrenen Straßen und Fahrradwege kann man die malerischen Landschaften, eindrucksvolle mittelalterliche Ortschaften, wichtige Kunstwerke, bezaubernde und geschichtlich bedeutungsvolle Orte problemlos
erreichen.
Ein wunderschöner Kontext, in dem es möglich ist, zu übernachten oder auch nur zu rasten. Zahlreiche agrituristische Betriebe stehen mit ihrer Gastfreundschaft zur Verfügung und bieten auch vom kulinarischen Standpunkt her
einiges. Traditionelle Aromen können hier gekostet werden, Parmesankäse DOP (mit geschützter Herkunftsbezeichnung), Öl aus dem Garda-Ostgebiet DOP und viele andere Köstlichkeiten können direkt beim Produzenten ausgesucht und gekauft werden.
Unter den vielen Kirchen in Castiglione ist die San Luigi Basilika zu nennen, die 1608 zusammen mit dem angeschlossenen Kollegium von den Jesuiten errichtet wurde, und in der die Urne, die den Schädel des Heiligen enthält, verwahrt wird.
Das Internationale Museum des Roten Kreuzes im Longhi-Palast enthält verschiedene Zeugnisse der Bewegung des Roten Kreuzes, die nach den Kämpfen des Risorgimentos in Solferino und San Martino von Henry Dunant gegründet wurde.
Ein wenig nördlicher, in San Martino kämpften die Piemontesen mit ihrem Führer, dem König Vittorio Emanuele II, gegen die Österreicher; am 24. Mai 1859 fand eines der blutigsten Ereignisse des Risorgimentos
statt. Das französische Heer angeführt von Kaiser Napoleon III kämpfte in Solferino gegen das österreichisch-ungarische Heer unter Befehl von Kaiser Franz-Josef. In Solferino steht noch die Burg, die
so genannte "Spia d’Italia" ("Kontrollturm Italiens"), ein quadratischer, 23 Meter hoher Turm, von dem aus die österreichisch-ungarischen Soldaten die Bewegung der feindlichen Truppen kontrollierten. Die Burg ist durch Piazza Castello zugänglich, wo sich einst ein Gonzaga-Schloss befand und von wo man einen weiten überblick über die umliegende Ebene
hat.
Andere bedeutende Bauwerke sind das historische Museum sowie die Kirche Ossario di San Pietro in Vincoli, wo die sterblichen
Überreste aller Kriegsgefallenen dieses Gefechts auf erbärmliche Weise verwahrt werden.
|