Kriegstagebücher

Ellison 2 Beilagen

erster Weltkrieg 1915 -1918

Bearbeitet und zur Verfügung gestellt von Albin Kühnel

Beilage 43

 

 K. u. k.Gruppe Obst. v. Ellison                                                  Tagebuch 12.1.1916 Beilage 43

Reservat Nr. 170

  

An das

k. u. k. Rayonskommando Südtirol

 

 

 

Feldpost 217, 11.1.1916                                                                                             Feldpost 607

 

 

 

Ich bitte, den Fortifikations-Leutnant Edler von Schmieda, eingeteilt bei der 50. Halbbrigade, dem Gruppenkommando auf die Dauer der Versetzung der Panzer für die Turmhaubitzbatterie Cost’alta Nord zur Verfügung stellen zu wollen, da genannter Offizier für diese Arbeiten praktische Erfahrung besitzt.

 

  

Beilage 104

 

K. u. k. Geniestabsgruppe Feldpost 217

Nr. 53/12

 

 

Technische Situationsmeldung

 

An das

k. u. k. Landesverteidigungskommando

in

Feldpost 217, am 9. 1. 1916                                                                                       Feldpost 93

 

 

Werke CIMA DI VEZZENA und VERLE  wurden abwechselnd mit kleinkalibrigen, Werk LUSERN mit 15 cm-Gschossen beschossen.

Raum Malga Milegrobe, Monte Rover, Malga Palu und Cost’alta-Rücken erhielten abwechselnd vereinzeltes Granat- und Schrapnellfeuer.

Durch die Beschießung erlitten nur Stützpunkte 54 und 55 Volltreffer, wobei die Eindeckung der Gräben stellenweise zertrümmert und einige Scharten zerstört wurden. Der Schaden wurde durch Wiederherstellung schrapnellsicherer Decken mit Wellblechtafeln behoben.

 

Mit Bezug auf Op. Nr. 2000B 98 vom 19.12.1915

 

Durch den in letzter [Zeit] vorgenommenen Stellungswechsel von Minenwerfern trittim Verzeichnis vom 25.12.1915 eine Veränderung ein, welche in umstehend angeführter Tabelle berücksichtigt erscheint.

 

Stück-

zahl

Benennung

Standort

Anmerkung

5

8,2 cm-Minenwerfer

Reserve Monte Rover

 

1

2

 

1

1

1

2

9 cm M 14

Minenwerfer

 

Minenwerfer

Minenwerfer

Minenwerfer

Minenwerfer

Werk Lusern

Stützpunkt Nr. 38 a Haus

Malga Milegrobe

Stützpunkt Nr. 40 a

Stützpunkt Nr. 40

Werk Verle

Zwischen Stützpunkt Nr. 59

Und Werk Cima

 

2

12 cm-Minenwerfer

Stützpunkt 38

 

1

1

14 cm-Minenwerfer

14 cm-Minenwerfer

Stützpunkt Nr. 38

Stützpunkt Nr. 40

 

1

1

1

1

22 cm M 15-Minenwerfer

22 cm M 15-Minenwerfer

22 cm M 15-Minenwerfer

22 cm M 15-Minenwerfer

Stützpunkt Nr. 37 a

Stützpunkt Nr. 38 a

Stützpunkt Nr. 38 a

Stützpunkt nr. 40 a

 

3

3

Kleine Granatwerfer

Kleine Granatwerfer

Stützpunkt Nr.40

Stützpunkt nr. 38

 

2

1

1

1

Flammenwerfer

Flammenwerfer

Flammenwerfer

Flammenwerfer

Stützpunkt Nr.37 a

Stützpunkt Nr. 38

Stützpunkt Nr. 40

Stützpunkit Nr. 40 a

 

Flottmannbohrer wurde von Stützpunkt 47 zu Stützpunkt 37 überführt.

 

Mobile H. H.-Anlage nr. 3 ist im Bereich eingetroffen, deren Einteilung in der Kampffront ist im Zuge.

 

Zu den bereits vorhandenen Minen-und Granatwerfern sind noch 15 cm-Minenwerferzug Nr.8 und Granatwerferzug Nr. 35 eingerückt. Ersterer erhält seine Einteilung bei Stützpunkten 38 und 40, letzterer am Stützpunkt 40.

 

Verstärkung und Instandsetzung der Brustwehren sowie Wiederabdeckung der eingeschossenen Teile bei den Kampfstellungen wird fortgesetzt. Die Verbreitung der Hindernisse in der Linie Werk VERLE – Stützpunkt 54 ist durchgeführt.

 

Geschützrohr für die 8 cm-Minimalschartenkanone bei Stützpunkt 50 eingetroffen und einmontiert, daher Kanone vollkommen schussbereit. An der granatsicheren Decke wird gearbeitet.

 

Nebst Verstärkung der Gangmauer im Kasemattkorps ist auch die feindwärtige Mauer in der Kontereskarpe, welche durch 30,5 cm-Geschosse gelitten hatte, behufs Verbreitung in Arbeit genommen worden.*

 

Der im Werk LUSERN in Bohrung befindliche, 50 m lange Stollen für die Wasserleitung istbis auf 27m vorgetrieben. Die Herstellung der Unterkünfte in [der] Poterne sind in Vollendung begriffen.

 

An der Verbreitung bzw. Verstärkung der Zufahrtsstraße zum Lavaroneplateau infolge Transportes der Panzermaterialien für die Turmhaubitzen Nr. 44 und 45 auf Kote 1.558 COST’ALTA wird weiter gearbeitet.

 

Zu der neuen befestigten Linie Werk LUSERN – OBERWIESEN – Dorf LUSERN wird mit der Herstellung der zweiten Reihe spanischer Reiter begonnen. Die Kampfstellungen sind vorläufig als offener Graben fertig.

 

Seilbahnen

 

MENEGOLLI –CARBONARE: Zug- und Drahtseile im Spannen begriffen. Betriebsetzung wird gegen 15. dieses Monats stattfinden können.

 

VERLE – CIMA DI VEZZENA. Zug- und Drahtseile im Spannen begriffen. Betriebsetzung wird gegen 20. dieses Monats stattfinden können.

 

Dorf Lusernerstraße – COST’ALTA: Zug- und Drahtseil im Spannen begriffen. Fehlende Bestandteile noch nicht eingelangt. Die Inbetriebsetzung wird aber gegen 15. stattfinden können, da durch Umstellung einiger Stützen die fehlenden Gegenstände zum Teil ersetzt werden können.

 

MONTE ROVER –Werk VERLE: Trasse im Ausstecken begriffen. Bestandteile bis auf den Benzinmotor und die Baupläne – welche telegraphisch beim Stabildepot angesprochen wurden – in MONTE ROVER eingeliefert.

 

Wasserleitungen:

 

Sterzinger Lager: Quelle gefasst, Reservoir zur Hälfte gefasst, Gräben in Aushebung.

 

COST’ALTA: Quelle in Fassung begriffen.

 

Werk VERLE – CIMA DI VEZZENA. Unteres Pumpenwerk aufgestellt. Rohre im Auslegen. In zuliegender Skizze ist die Trasse der Wasserleitung VERLE – CIMA DI VEZZENA aufgenommen.

 

Straßen:

 

Bau der Straße Slaghenauffi – Laghetto musste wegen Abziehung der Arbeiter zum Verstärken der Straßen für den Panzertransport vorläufig eingestellt worden.

 

V E R Z E I C H N I S

 

über die erforderlichen Munitions-, Spreng- und Zündmittel

 

Benanntlich

Anzahl

Anmerkung

Dynamit Nr. I

Dynamit Nr.II

Schwarzpulver

Sprengkapsel Nr. 6

Englische Zündschnur

50 kg

25 kg

50 kg

1.000 Stück

500 m

oder Donarit

oder Chloratpulver

 

 

Ergeht an das Landesverteidigungskommando und in Abschrift an das Rayonskommando

 

gez.  Gottschlich

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Beilage 105

 

K. u. k. Geniestabsgruppe Feldpost 217

Esh. Nr. 70/2

 

 

Technische Situationsmeldung

 

 

An das

k. u. k. Landesverteidigungskommando

in

Feldpost 217, am 27. Jänner 1916                                                                                Feldpost 93

 

Ad LVK. Op. Nr. 2210/B 234 v. 23.12.1915

 

Einbau der Turmhaubitze auf O b e r k u p p e hinter W e r k  G s c h w e n t .

A l t e  S t e l l u n g: Betonfundament beendet, Notbettung montiert; nur noch Arbeit an Unterkunft und Kavernen für Mannschaft und Munition.

N e u e  S t e l l u n g: Betonfundament vorbereitet, Ankerschrauben noch nicht einbetoniert, weil Ringpivot noch nicht eingetroffen.

 

Die neue V o r f e l d s t e l l u n g vor Dorf Lusern befindet sich im weiteren Ausbau durch einen Zug Pioniere.

 

Im W e r k e  L u s e r n ist die Verstärkung im Inneren beendet; die Betonvorlagen vor den Panzern der Batterie werden vervollständigt. Drehbarmachung der Kuppeln 2 und 4, der letzteren, um ein Gebirgsgeschütz oder eine Turmhaubitze einzustellen, ist in Arbeit. Die für Drehbarmachung nötigen Werkzeuge sind in Einholung.

 

Das I n t e r v a l l  L u s e r n – V e r l e wird samt gedeckten Verbindungen zwischen den einzelnen Kampfstellungen und nach rückwärts weiter ausgestaltet. Stützpunkt 39 erhält eine Geschützkasematte.

 

Für W e r k  V e r l e  wird eine Poterne gebaut, welche vom rechten Flügel in die Mulde der rechten Flanke führt. Die Poterne wurde von beiden Seiten in Arbeit genommen. Die Verstärkungen im Inneren des Werkes nähern sich der Beendigung.

 

Das  I n t e r v a l l  V e r l e  -  C i m a  wurde durch Einschaltung des Stützpunkts 47 a, Erweiterung der Verbindungen, Auskleidung der Gräben, Verstärkung der Hindernisse wesentlich verbessert und befindet sich gleich dem Intervalle Lusern – Verle im fortgesetzten Ausbau. Die Bauart der feldmäßigen Befestigung bedingt naturgemäß eine ununterbrochene Erneuerung aller Verkleidungen der Gräben, Freihaltung der letzteren, Sicherung der Böschungen etc. auf der ganzen Linie. Die bei Stützpunkt 50 eingebaute 8 cm-Minimalschartenkanone M 5 wird in Kürze granatsicher eingebaut sein. Bei Stützpunkt 49 ist eine Kaverne unter Zuhilfenahme einer elektrischen Bohrmaschine in Angriff genommen worden; die Kraftmaschine, ein Elektrozug der H. H. 3, ist westlich des Stützpunkts schussischer eingestellt.

 

W e r k  C i m a: Verstärkungen im Inneren nach Eröffnung der Seilbahn auf die Cima.

 

D r a h t s e i l b a h n  M o n t e  R o v e r – V e r l e (Verlebahn): Trassiert, Material teilweise in Monte Rover eingetroffen, Rest befindet sich infolge unrichtiger Versendung an verschiedenen Stellen in Nachbarbereichen; er wird ermittelt und eingeholt werden. Baubeginn etwa erste Woche Februar. Beendigung günstigenfalls nicht vor Ende Februar.

 

S e i l b a h n  M e n e g o l i – C a r b o n a r e  (Friccabahn) wurde am 21. Jänner kommisionell übernommen. Magazinsbauten an beiden Endstationen in Arbeit, desgleichen Zu- und Abfahrtsstraße in Carbonare.

 

S e i l b a h n  D o r f  L u s e r n s t r a ß e – W a c h h a u s  C o s t’ a l t a (Cost’alta Bahn): Die notwendig gewordene Verlegung der Talstation wird Ende dieses Monats durchgeführt und damit die Bahn betriebsfähi9g sein. Für die Feldbahnverbindung der Seilbahnstation Monte Rover mit der Talstation der Cost’alta Bahn wurde Feldbahnmaterial vom Gruppenkommando angesprochen.

 

S e i l b a h n  V e r l e – C i m a  (Cimabahn): Die auf die Freilegung des östlichen Tragseils durch Absprengung einer Felsrippe, welche Arbeit noch etwa 10 Tage dauern wird, fertig.

 

W a s s e r l e i t u n g s b a u  für die Baracken nördlich Gschwent wurde eingeleitet. Das Reservoir in M o n t e  R o v e r  ist fertig, mit Abzweigungen zu den einzelnen Objekten. Das restliche Material zur Beendigung der Arbeit noch im Zuschube.

 

W a s s e r l e i t u n g   C o s t’a l t a: Fassung der quellen bei Malga Palu in Arbeit, Bau weiterer Objekte und Leitungsbau kann wegen Mangel an Arbeitskräften zunächst nicht begonnen werden.

 

W a s s e r l e i t u n g  S t e r z i n g e r  L a g e r: Quellenfassung, Reservoir auf der Kuppe westlich Sterzinger Lager fertig.

 

W a s s e r l e i t u n g  auf die C i m a: Leitung bis Stützpunkt 55 verlegt (halbe Höhe)), Transmission für antrieb der Pumpe durch Motor im Pumpenhaus Verle noch ausständig.

 

B a r a c k e n b a u: Für 2 nächst C a s a r a  zu erbauende Baracken für je 1 Kompanie ist das Material im Zuschube; ebenso für eine Kompaniebaracke bei der Kreuzung der alten Laghettostraße mit der L a v a r o ne s t r a ß e. Im Barackenlager nächst H e g e r h a u s ist eine zweite Kompaniebaracke in Fertigstellung (halbe Schwarzbaracke).

In M o n t e  R o v e r  beschränkt sich der Barackenbau auf Errichtung kleinerer Objekte.

 

S t r a ß e n: Bau der Straße S l a g h e n a u f f i  musste weiter eingestellt bleiben wegen andauernder Abziehung der Arbeiter zur Verstärkung und Verbreiterung der Strassen für den Panzertransport.

Von den für die Turmhaubitzbatterie C o s t’a l t a-Nord bestimmten P a n z e r t e i l e n, zusammen 6 Stück, befindet sich eine Vorpanzerhälfte schon in Casara hinterlegt. Eine zweite ist am 25. Jänner wegen geringfügiger Unebenheit der Friccastraße nächst Menegoli, da Schwerpunktslage der Ladung hoch, vom Anhängewagen abgerissen und etwa 30 m weit und 10 bis 15 m tief abgerollt und auf einem Anker liegen geblieben. Die Aufholung dieser Panzerstücke und neuerliche Ladung wird von der Geniedirektion Trient, der Arbeitskräfte auf dieser Strecke noch mit der Instandhaltung und Verstärkung der Friccastraße beschäftigt sind, bewirkt werden. Einvernahme in dieser Beziehung wurde gepflogen. Die eine Kuppel befindet sich im Zuschube von Trient gegen Valsorda.

Da die Transportmittel der Autokolonne Trient, welche die Panzertransporte durchzuführen hat, für eine derartig schwere Last nicht entsprechen, wurde im Wege des Rayonskommandos schon vor geraumer Zeit ein Seilwindenwagen Typ Mörserbatterie samt Anhängewagen beim Kriegsministerium erbeten und bereits zugesagt. Die Heranbringung aller 6 Panzerstücke diesseits der Friccastraße vor Eintritt reichlichen Schneefalls und der damit verbundenen Verschüttung der Straße durch Lawinen ist besonders wichtig und nur bei rechtzeitigem Eintreffen des erwähnten Seilwindenwagens samt Anhänger einigermaßen zu erwarten. Es ist geplant, alle Panzerstücke zunächst bis Casara und von dort eventuell mit Schlitten auf Cost’alta zu bringen. Dies auch aus dem Grunde, weil die Fertigstellung der umfangreichen Sraßenverbreiterung Casara – Monte Rover – Cost’alta wegen Verwendung der Arbeiter zu wichtigen Barackenbauten nicht in Kürze durchführbar sein wird.

 

Ich bitte um Entscheidung, ob der LVK-Befehl Op.Nr. 2210/B 231 vom 31.Dezember 1915, welcher bestimmt, dass der „Fortifikationstechnische Bericht“ für die Zeit vom 1. – 14. bzw. 15. -30. jeden Monats zu verfassen ist, aufrecht bleibt, weil mit Abfertigung der 8. Infanterietruppendivision Nr. 23 die Vorlage dieses Berichtes bei der Division schon am 12. und 28. jeden Monats anbefohlen wurde. Das hat zur Folge, dass die Berichte ebenso wie der technische Situationsbericht immer für die Zeit vom 26. des vorhergehenden Monats bis zum 10.,, des folgenden Monats bzw. vom 10. – 26. jeden Monats zu verfassen ist.

 

Ergeht in jeeinem Exemplar an das LVK. Und an das Rayonskommando.

 

 

                                                                                               gez. Schneider

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Beilage 173

 

K.u. k. Geniestabsgruppe Feldpost 217

E. Nr. 70/3

 

 

 

Technische Situationsmeldung

 

An das

k. u. k. Landesverteidigungskommando

in

Feldpost 217, am 10. Februar 1916                                                                              Feldpost 93

 

 

Einbau der Turmhaubitze auf O b e r k u p p e  hinter W e r k  G s c h w e n t. Alte Stellung: Fortsetzung der Arbeiten an den Unterkünften für Mannschaft und Munition.

Neue Stellung: 2 Notbettungen montiert; Arbeiten an den Unterständen.

 

I n t e r v a l l  GSCHWENT – LUSERN bis Stützpunkt 31: Die Galerien zur Flankierung des Rio Torto-Bettes (je eine Gallerie am linken und rechten Hange) 4 m tief ausgesprengt. Kaverne bei Stützpunkt 31 begonnen. Ausgestaltung der Stützpunkte im Sinne der Weisungen der 8. Infanterietruppendivision im Gange.

 

V o r f e l d s t e l l u n g  vor Dorf Lusern; dergleichen Stützpunkte OSTLISIERE Dorf LUSERN in Arbeit; ebenso Kaverne nächst Kirche dieses Dorfes.

 

S t ü t z pu n k t e 3 1  - W e r k LUSERN: In Intervallstellung L/33 – L/34 werden Verbindungsgräben und Kampfstellungen ausgehoben. Maskierung, Anlage von Unterkünften in Arbeit.

 

W e r k  LUSERN: Im linken drehbaren Beobachtungsstand Betonvorlage hergestellt. Betonvorlagen vor den Panzern der Batterie auf 2 m Breite hergestellt. Drehbarmachung der 4. Kuppel in Arbeit; hiefür nötige Werkzeuge am 9. 2. eingeliefert. Signalstation in der Kanonenbatterie in Maschinengewehrstand umgewandelt und verbetoniert. Verstärkung der Kanonenbatterie in Arbeit. Wasser und Kabelpoterne 50 m fertig; zum Werksanschlusse fehlen 15 m.

 

In Nahkampfanlage V i a z  Unterkunftskaverne fertig.

 

In Nahkampfanlage OBERWIESEN Unterkunftskaverne in Arbeit.

 

I n t e r v a l l  LUSERN – VERLE: Die Verbindung aller bisher vorgeschobenen Teile der Kampffront LUSERN – Stützpunkt 38 durch verteidigungsfähige Verbindungsgräben ist in Beendigung; desgleichen Verstärkung der Hindernisse vor dieser Front auf 3 Zonen (bzw. Linien spanischer Reiter). Es erübrigt noch das Vorlegen der Verteidigungsstellung bis zum Rande der Mulde der sogenannten Straßensperre LUSERN bis einschließlich Stützpunkt 41 b mit Ausnahme eines Verbindungsstückes der Stützpunkte 38 a und 39. Die Weiterführung dieser Verbindung Stützpunkt BASSON (42) bzw. hinter BASSON direkt zu Stützpunkt 43 sowie die Ausführung noch fehlender gedeckter Verbindungen nach rückwärts, welche Arbeit in der wichtigen Strecke 37 – 38 schon weit fortgeschritten [ist], in den übrigen bewaldeten Teilen der Hälfte des Monats in Angriff genommen werden können. Außer den eingeteilten Pionieren Arbeiterabteilungen arbeiten an diesen Verbindungen 3 Kompanien Infanterie (Reserven). Die teilweise verteidigungsfähige, gedeckte Verbindung Stützpunkt 43 a und Straßensperre bis einschließlich Stützpunkt 46 ist seit Anfang des Monats durch eine Arbeiterabteilung in Ausführung.

 

Im BASSON (42) wurde eine neue Verbindung zwischen rechter und linker Flanke vollendet, von welcher schon die Zugänge (Schleppschächte)zu 4m unter der Erde eingebauten Unterkünften in Arbeit sind. Die Freihaltung allein der etwa ½ km langen, großenteils offenen Gräben erfordert bei Schneewehen und Schneefall eine bedeutende Arbeitskraft.

 

W e r k  VERLE: Poterne von 2 Seiten (aus dem Werksinneren und vom Zwinger her) 6m weit vorgetrieben (unter 450 Neigung). Voreinschnitt von der Mulde an der rechten Flanke her 15 m weit eingegraben. Verstärkungsarbeiten im Werk.

 

I n t e r v a l l  VERLE – CIMA: Arbeiten an Laufgräben; Geschützeinbauten, Kavernen, Ausbesserungsarbeiten an den Kampfstellungen, Instandsetzung der Hindernisse im Gange.

 

W e r k  CIMA: Kaverne unterhalb des Werkes und Zugangsgalerie zu dieser Kaverne seit 6. 2. in Arbeit. Unterstandskaverne nächstlinker Flanke wird demnächst begonnen werden.

 

Li n i e  CIMA – MONTE ROVER – CIMONE: Ausbau dieser entlang des nördlichen Steilrandes des Plateaus geführten Linie, welche für den Fall eines Durchbruchs der ersten Verteidigungslinie in der VAL SUGANA vorgesehen wird, ist im Gange. Es arbeiten daran zwei Kompanien des ersten Landsturmbataillons II.

 

D r a h t s e i l b a h n e n

 

MENEGOLI – CARBONARE: Zu-und Abfahrtsstraße fertig. Magazinsbauten an den Endstationen noch in Arbeit.

 

MONTE ROVER – VERLE: Wurde auf Befehl des 8. Infanterietruppen-divisionskommandos (0p. Nr. 221/2) am 7. 2. eingestellt. Das Material zu dieser Bahn lagertin der Nähe der abgesteckten Trasse.

 

D o r f  Lusern – S t r a s s e COST’ALTA: Am 6. 2. Versuchsfahrt ohne Anstand. Betrieb wird nach Herstellung der Telefonleitung aufgenommen werden.

 

VERLE – CIMA: Mit dem linken Drahtseil wurde am 12. 2. Versuchsfahrt durchgeführt. Bis zur Aufnahme des Betriebes auch mit dem rechten Tragseil ist noch wenigstens 14tägige Sprengarbeit an den das Freihängen des Seiles behinderten Felsmassen und die Aufstellung einer Stütze nötig.

 

S e i l a uf z u g  RIO TORTO: Die Vorerhebungen haben ergeben, dass die Ausführung dieses Aufzugs einen weit größeren Materialaufwand und wesentlich mehr Arbeitskräfte erfordern würden, als angenommen wurde. Besondere Meldung ergeht an das 8. Infanterietruppendivisionskommando, welches die Ausführung dieses Aufzugs anbefohlen hat.

 

W a s s e r l e i t u n g e n

 

GSCHWENT – Baracken nördlich GSCHWENT: Auf Befehl des 8. Infanterietruppendivisionskommando Op. Nr. 221/2 nicht in angriff genommen.

 

MONTE ROVER: Reservoir fertig und mit Wasser gefüllt. Montagearbeiten bis zum Malteserspital fertig. Gegenwärtig wird an der Installation im Spital gearbeitet. Die Anlage wird enthalten 3 Haupt- und 9 Zweigleitungen. Fertigstellung in etwa 8 Tagen.

 

COST’ALTA: Auf Befehl des 8. Infanterietruppendivisionskommandos O. Nr. 221/2 eingestellt.

 

S t e r z i n g e r  L a g e r: Ergänzungsteile für die Pumpen und der Motor noch ausständig.

 

CIMA: Leitung fertig. Als Pumpenanlage wird die schon bestehende des Pumpenhauses VERLE verwendet werden. Es fehlen zur Inbetriebsetzung noch Anschlussstücke.

 

B a r a c k e n b a u

 

Stationsbaracken für Seilbahn CARBONARE – MENEGOLI halbfertig. Wellblechbaracken nächst CARBONARE am 15. 2. beziehbar. Ausgestaltung der Sanitätsbaracken nächst WIRTI als Unterkünfte der Truppen wird ad 8. Infanterietruppendivisionskommando Op. Nr.  221/2 nach Fertigstellung der Wellblechbaracken in Angriff genommen.

 

Die Aufstellung der Baracken in CASARA wurde nicht begonnen (8. Infanterietruppendivisionskommando Op. Nr. 221/2). In MONTE ROVER wurde eine Baracke für die als zweite Kraftmaschine zum antrieb der Säge bestimmte Lokomobile begonnen. Aufstellung von W e r k s t ä t t e n b a r a c k e n für Drehbänke, Reißwollmaschinen, autogene Schweißapparate etc. unterbleibt (8. Infanterietruppendivisionskommando Op. Nr. 221/2).

 

Im Barackenlager nächst H e g e r h a u s  wird die zuletzt aufgestellte halbe Schwarzbaracke auf eine ganze vervollständigt.

 

S t r a s s e n b a u

 

Die für den Weitertransport des P a n z e r s  über BERTOLI bis MONTE ROVER nötigen Straßenverstärkungs-und Verbreiterungsarbeiten werden bis 20. dieses Monats vollendet sein. Es wird dann möglich werden, den Neubau der Straße S l a g h e n a u f f i – Malga L a g h e t t o zu ende führen (voraussichtlich Ende Februar).

 

Der unterhalb MENEGOLI abgestürzte P a n z e r  wurde bereits zur Straße an der Absturzstelle aufgeholt. Die zweite Kuppel langte bereits in CARBONARE ein.

 

Ergeht in je einem Exemplar an das Landesverteidigungskommando, das Rayonskommando und in Abschrift an das 8. Infanterietruppendivisionskommando.

 

 

                                                                                                   gez. Schneider

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Beilage 174

 

K. u. k. Geniestabsgruppe Feldpost 217

E.-Nr. 70/3

 

 

Fortifikationstechnischer Bericht für die Zeit vom 27. 1. – 10. 2. 1916

 

An das

k. u. k. Landesverteidigungskommando

in

Feldpost 217, am 12. Februar 1916                                                                              Feldpost 93

 

 

Durch Kommissionsbeschluss wurde die Zulässigkeit festgelegt, dem Werke GSCHWENT 7 Maschinengewehre zu entnehmen, ohne die Verteidigungsfähigkeit zu beeinträchtigen.

Drei Maschinengewehre werden im Anschluss an das Werk GSCHWENT derart eingebaut werden, dass dessen Nahverteidigung womöglich unter günstigeren Verhältnissen als bisher geführt werden kann, während vier Maschinengewehre in die in jüngerer Zeit zu mehr Bedeutung gekommene Linie beiderseits LUSERN zur Einstellung gelangen sollen.

Beschossen wurde die Linie Dorf LUSERN – CIMA im geringen Maße mit mittleren und leichteren Kalibern, u. a. auch die neue Verteidigungslinie zwischen Stützpunkten 33 und 34 mit 15cm-Granaten ohne wesentlichen Erfolg.

Beschädigungen durch Beschießungen wurden weder an den Werken noch Intervallen verursacht. Der Gegner arbeitet sich vorwärts des Werkes LUSERN weiter heran, erneuert seine fallweise durch unsere Artillerie und Minenwerfer zerstörten Stellungen und Unterstände stets, ohne so wie früher auf diese Aktion mit lebhaftem Artilleriefeuer zu antworten.

Durch die Festsetzung des Gegners am Waldrande vorwärts LUSERN – VIAZ erscheint die Wasserleitung des Werkes LUSERN von Viazquelle stark gefährdet, sei es durch Treffer aus feindlichen Geschützen oder durch besondere Unternehmungen des Gegners. Um wenigstens über einen größeren Wasservorrat im Werke zu verfügen, werden in die neue Wasserleitungspoterne , welche von VIAZ zum Werke führt, einige Kaissons oder Zisternen eingebaut werden. Der dennoch notwendige Bedarf an Wasser müsste, da der Bau der Wasserleitung COST’ALTA durch 8. Infanterietruppendivisionskommando Op. Nr. 221/2 eingestellt wurde, von dem Wasserbereiter der in der Nähe der Straßenabzweigung nach COST’ALTA auf der Straße MONTE ROVER – VEZZENA steht, zugeführt werden.

Unterhalb des Werkes CIMA ist die Aussprengung einer Kaverne, welche in der Fortsetzung der Kasematte mit der Front gegen BAREO erhalten soll, schon in Arbeit.

Die Arbeiten an der Seilbahnstation CALDONAZZO, welche ständig mehr oder weniger stark beschossen wurde, werden fortgesetzt.

 

Ergeht in je einem Exemplar an das Landesverteidigungskommando, an das Rayonskommando und an das 8. Infanterietruppendivisionskommando.

 

 

                                                                                          gez. Schneider

 

 

 

 

 

 

 

Beilage 191 a

 

K. u. k. Gruppe von Ellison

 

 

An

 

[?]

 

Ab 20. dieses Monats [Februar 1916] wird die Cima-Seilbahn teilweise in Betrieb genommen.

Es sind von diesem Tage an alle für die Stützpunkte 54 -59 und Werk Cima di Vezzena bestimmten Güter aller Art rechtzeitig zur Talstation der Cima-Seilbahn zu bringen und dort zur Beförderung dem Betriebsleiter zu übergeben.

Betriebs-und Verladepersonal stellt die Geniestabsgruppe von den im Unterabschnitt IV eingeteilten technischen und Arbeiterabteilungen bei.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Beilage 233

 

K. u. k. Gruppenkommando Obst. von Ellison

Res. Nr. 844/B 70.

 

 

Technische Situationsmeldung für den 1. März 1916

 

An das

k. u. k. Landesverteidigungsmommando

in

Feldpost 93

 

Felspost 217, 26. Februar 1916

 

Fortifikatorisch-technischer Bericht

 

1. Grad der Kampfbereitschaft der Stellungen

 

1.         Die Aufrechterhaltung der Verteidigungsfähigkeit wurde erschwert durch den in den letzten Tagen eingetretenen reichlichen Schneefall und das nachfolgende Tauwetter. Nicht nur die Freihaltung des Ausschusses erforderte besondere Arbeit, sondern es leiden auch sämtliche stark mit Schnee verschütteten Schützen-und Verbindungsgräben durch Einsturz der steilen Seitenwände, soweit sie bisher nicht verkleidet sind bzw. die Gräben nicht eingedeckt werden konnten.

Der Ausbau der 1. Verteidigungslinie erleidet durch die Heranziehung der in der Front stehenden Arbeitskräfte zur Freihaltung des Ausschusses, der Verbindungen der Kampfstellungen und Zugangswege zunächst eine Unterbrechung. Im Übrigen ist der Ausbau im Grossen schon nahe bis zum wünschenswerten Ausmaß gediehen, wie im Detail nachstehend angeführt wird.:

 

a)                  Kavernenen und Unterstände.

 

Im Bau 2 Gallerien an der Talsohle des Rio Torto für dessen gesicherte Absperrung.

 

Eine Kaverne nächst Kirche im Dorf Lusern für die Besatzung der über die Ostlisiere vor dem Dorfe führenden Feldwachenstellung im Bau.

 

Stützpunkt 39: Unterstandskaverne bisher 5 m tief.

 

Stützpunkt 47 a: Unterstandskaverne 4 m tief.

 

Stützpunkt 49: 14 m lange, 5 m breite Kaverne fertig; in Einrichtung.

 

Stützpunkt 53: Kleine Kaverne fertig.

 

Stützpunkt 42 (Basson): 2 Unterstände 4m tief verlegt, durch Schlappschächte zugänglich, in Fertigstellung.

 

Unterstandsbauten auf der in Ausgestaltung befindlichen Linie 32 bis 36 in Bau.

 

b)      Geschützeinbauten.

 

Stützpunkt 39: Von der Poterne zur projektierten Geschützkasematte in der Front 30 m fertig.

 

Stützpunkt 43: 2. Geschützkasematte, bombensicher, für die 6 cm-Kasemattkanone fertig. Einschalung für die Kasematte einer 8 cm M 5-Feldkanone begonnen.

 

Stützpunkt 42: Granatsichere Kasemattierung einer 8 cm-Minimalschartenkanone beendet. Beobachtungsstand und Zugang zu dieser Kanone in Arbeit.

 

c)                  Durchlaufende Verbindungen:

 

Von Stützpunkt 32 bis 34 Laufgraben ausgehoben. Von Straßensperre Lusern bis einschließlich Stützpunkt 41 bis auf die Vertiefung einzelner Grabenstücke Verbindungen hergestellt. Desgleichen von Stützpunkt 43 bis 46 und vom Stützpunkt 47 b über 47 nach Stützpunkt 48

 

d)                  Gedeckte Verbindungsgräben

 

Nach Rückwärts an wichtigen Stellen durchgeführt bzw. noch in Arbeit.

 

e)      Linie Giulianaschlucht – Monte Rover – Cimone durch etwa 2 Kompanien der Reserve in ausführung.

 

2.    Hindernislinien und Art derselben (Minenfelder)

 

Die Hindernisse bestehen aus durchgehend 6 m breiten, von der Ausrüstung her bestehenden und seither wiederholt zerstörten und wieder hergestellten Zonen, die an manigfachen Stellen durch Reihen eiserner spanischer Reiter ersetzt (vor Lusern 3 Reihen spanischer Reiter) oder verstärkt wurden.

Von Werk Lusern bis Stützpunkt 39 eine Reihe spanischer Reiter als 3. Hinderniszone verlegt.

Eine genügende Anzahl spanischer Reiter, um zerstörte Hindernisse wieder herstellen bzw. durch hohen Schnee im Werte herabgesetzte Hindernisstrecken zu verstärken, sind bereitgestellt und befinden sich in einzelnen Unterabschnitten in weiterer Erzeugung.

Minenfelder wurden wegen der hier gesammelten ungünstigen Erfahrungen und aus Mangel geeigneter, verlässlicher Munition nicht mehr ausgeführt. Wo von früher her Minenfelder bestanden, wurden sie durch die feindliche Beschießung zur Explosion gebracht.

H. H. Nr. 3 wird ausschließlich für Bohrer-, Licht- und Heizbetrieb ausgiebig verwertet.

 

3.        Vorbereitete (durchgeführte) Kommunikationsstörungen

 

Oleate liegt bei (Beilage 2)

 

4.     Die mit Rayonskommando Op. Nr. 199/7 vom 21. 2. 1916 anbefohlenen Straßenbauten in  Arbeit. Hierüber wird in der Beilage gesondert gemeldet. Eine Oleate über Straßenbauten wurde durch Gruppenkommando Ellison E.Nr. 679 vom 16. 2. laufenden Jahres (Rayonskommando Op. Nr. 200/B 517) vorgelegt.

 

4.             Technische Befehlsgruppen

 

a)                                                                       Front: Pionierkompanie 6/8, 1 Baon Gruppenreserve, Arbeiterabteilungen 250/II, 105/bh 1, 260/Lst 1 und 203/bh 4.

 

b)            Für die mit Rayonskommando Op.Nr. 199/7 anbefohlenen Arbeiten:

Arbeiterabteilungen 254/Lst 9, 255/Lst 6, 5/Lst 13, 3/Lw/26, 4/Lw 26 und Zivilarbeiterabteilungen I/II und III/IV.

 

c)                     Barackenbauten im Raume Casara – Carbonare:

Zivilarbeiterabteiliung V.

 

Beiläufiger Fertigstellungstermin (unter günstigen Umständen) der bisher anbefohlenen Arbeiten:

 

ad a) Ende März.

ad b) Mit den Arbeitern, die bis nun herangezogen werden durften, Ende Mai. Siehe Punkt 12.

ad c) Ende März.

 

5.      Permanente Befestigungen und ihr Zustand:

 

Werk Gschwent: Bauzustand einwandfrei. Alle durch die Beschießung entstandenen Schäden behoben. Verstärkungsarbeiten nach Erfahrungen durchgeführt. 3 Turmhaubitzen vollkommen kampffähig mit wegen bisheriger Kampftätigkeit verminderter Schusspräzision. 14 Maschinengewehre. Elektrische Anlagen in Ordnung. Ein 3. im Werk eingebauter 90 cm-Scheinwerfer granatsicher eingedeckt, beleuchtet das Vorfeld der Front Folgaria und ist anschließend an den rechten Kehlpunkt eingebaut. Wasserleitung ist vollkommen in Ordnung.

 

Werk Lusern: Das Hauptwerk hat durch nachhaltige Beschießungen stark gelitten. Hohlbauten sind durch ausgiebige Verstärkungen wieder auf die frühere passive Widerstandskraft gebracht. Die Grabenwände sehr stark abgekämmt, sodass der verschüttete Graben nur, soweit es die Ausschussmöglichkeit der Flankierungsgeschütze und Maschinengewehre erheischt, reguliert werden konnte. Von den 4 Turmhaubitzen 1 vollkommen intakt, 4. soll in nächster Zeit nach gelungener Drehbarmachung der Kuppel eingestellt werden, 2. wurde durch Maschinengewehr ersetzt (Kuppel konnte nur noch in die Front gedreht werden). 3. Turmhaubitze wurde, da die Panzerung vollständig freigelegt und ohne bedeutende Arbeiten nicht mehr geschützt werden kann, ausbetoniert. 2 Stück 8 cm-Minimalschartenkanonen vollständig intakt. Eine 6 cm-Kasemattkanone in Stützpunkt 37 eingestellt; eine 6 cm-Kasemattkanone wurde in das Obergeschoß der Grabenflankierungsanlage übertragen, was wegen der Verschüttung des Grabens notwendig war.

 

Nahkampfanlagen Viaz und Oberwiesen völlig intakt. Elektrische Maschinenanlage in gutem Zustand; desgleichen die Wasserleitung. Die Quelle liegt im Vorfeld und ist durch den nahe stehenden Gegner und das Artilleriefeuer zweifellos gefährdet. Aus diesem Grunde wird in der sogen. Wasserpoterne (vor der rechten Flanke des Werkes in der Mulde hinter Viaz geführt) ein Vorrat von 30 m3 Wassergesammelt.

 

Werk Verle: Haubitzbatterie stark beschädigt; an ihre Verstärkung kann erst später geschritten werden, da sie wegen Desarmierung an Wichtigkeit verloren hat. Kasemattkorps wohl stark beschädigt, weniger dessen Decken; Deckenträger ohne Durchbiegung, mehr die durch 30,5 cm-Flachbahnschüsse eingedrückte feindwärtige Gangmauer. Dennoch wurde außer der Verengung des Ganges im Obergeschoss auch die Verstärkung der Decke durch Einziehen einer neuen, 1 m starken Zwischendecke durchgeführt. Zwischen neuer Decke und alter Abdeckung Schottenpolster. Von den 4 Turmhaubitzen stehen zwei westlich des Werkes in Behelfsbettungen; von zwei anderen waren die Lafetten nicht mehr gebrauchsfähig; sie wurden durch neue Konstruktionen ersetzt, die bei Kote 1.558, Cost’alta Nord, in Felsbrunnen eingestellt werden. Die hiefür gehörigen Panzer sind teils bis Casara gelangt (3 Stück). 1 Stück liegt in Menegoli, 2 Stück noch in Trient. Weiterer Zuschub aller dieser Panzer wurde eingestellt. An Stelle der 4 Turmhaubitzen befinden sich im Werk: 11. Kuppel (drehbar) ein Maschinengewehr, in der 2. und 3. Kuppel, deren Vorpanzer mehrfach durchschlagen und beschädigt sind, nur Gewehrlafetten. Die 4. Kuppel wurde durch eine 30,5 cm-Bombe, welche zwischen Vorpanzer und Kuppel eindrang, in 3 Stücke zerrissen, welche auf dem Batterietrakte liegen. In diesem Turm ist ein 9 cm-Minenwerfer eingestellt. Von den 2 Stücke 8 cm-Minimalschartenkanonen wurde eine durch Granatsplitter unbrauchbar. Mit einem neuen Rohr versehen wurde sie bei Stützpunkt 50 in eine Kasematte eingebaut. Werkskasematte wurde ausbetoniert. 2. Minimalschartenkanone noch vollkommen brauchbar. 10 Maschinengewehre im Werk, 3 auf Feldgestellen außerhalb des Werkes. Beleuchtungsanlage vollkommen unbeschädigt. Wasserversorgung doppelseitig,das ist von der Quelle hinter 47 bzw. Quelle bei Kaverne Verle, also hinreichend gesichert.

 

Werk Cima: Rechtes Obergeschoss hat durch 30,5 cm-Flachbahngeschosse stark gelitten und ist geräumt. Der linke Teil des Kasemattkorps noch in gutem Zustande samt dem von dort aus zugänglichen fixen Beobachtungs-und Maschinengewehrstand, während der rechts gelegene Maschinengewehrstand, der drehbare Beobachtungsstand und der Deckaufgangspanzer abgeschossen wurden und im Vorfeld liegen. Die linke Flanke könnte durch Beschießung aus dem Valsugana leicht gefährdet werden. Eine Poterne unterhalb des Werkes mit beabsichtigter Führung zur Felswand in die Barcoschlucht (Sicht und Schuss gegen Sellatal) ist mit maschineller Bohrung in Arbeit.

 

Alle Werke sind zumindest als Infanteriestützpunkte, dann bombensichere Unterkünfte und Unterstandsräume bzw. Beobachtungsstände von besonderem Wert, abgesehen von der Bedeutung der noch kampffähigen Geschütze. Für die rasche Besetzung der Werksdecke i9m Falle eines Infanterieangriffes sind überall Vorsorgen getroffen worden.

 

7.      Größere Wasserversorgungsanlagen.

 

Für die mit Op. Nr. 199/7 des Rayonskommandos (Op. Nr. 1064 des Landesverteidigungskommandos) anbefohlene Wassermenge müssen entsprechende Wasserleitungen samt Reservoir erst erbaut werden. Zunächst befinden sich in Arbeit: Wasserleitung Cost’alta, tägliche Ergiebigkeit 90 m3; Wasserleitung Cimaquelle mit einer täglichen Ergiebigkeit von etwa 700 m3. Fertig ist die Wasserleitung Monte Rover mit einer täglichen Ergiebigkeit von 8 m3. Projektiert ist eine Wasserversorgungsanlage auch bei der Rio Tortoquelle 30 m3 und Wasserleitung Sterzinger Lager 40 m3. Die auf dem Plateau von Lavarone zerstreuten kleinen Wasserspender aller Art haben eine Ergiebigkeit von etwa 600 m3.. Die ganzen Ergiebigkeitsangaben basieren auf einer Messung vom 20. 2. 1916; diesbezügliche Meldung wurde dem Landesverteidigungskommando vorgelegt mit Geniestabsgruppen Exh. 628 vom 22. 2.1916.

 

8.    Größere Unterkunftsbauten: Keine

 

9.   Größere Beleuchtungsanlagen:

 

Ein 25 PS Rohölmotor steht zur Verfügung und könnte für die Erzeugung von elektrischer Kraft im Falle einer Unterbrechung der Trienter Rundleitung oder für andere zwecke Verwendung finden. Dynamo fehlt. Sein Zuschub wird erbeten. 20 PS Lokomobile steht bei der elektrischen Vollgattersäge Monte Rover, um im Falle des Versagens der Starkstromzuleitung die Säge im Betrieb zu erhalten. Auch dieses 20 PS Lokomobil wäre durch Verbindung mit einem Dynamo besser auszuwerten. 50 PS Lokomobile samt Dynamo als Reservemaschine für die Seilbahn Monte Rover – Caldonazzo wurde beim Landesverteidigungskommando erbeten, ist jedoch noch nicht eingelangt.

 

10.   Stand der Heiz- und Kochanlagen in der Kampflinie

 

Der am Fuße der Cima aufgestellte Elektrozug ist von 07.00 h vm. bis 10.00 h nm. für Bohrzwecke, Licht- und Kocheinheiten in Betrieb. Elektrische Freileitung für Kaverne bei Stützpunkt 47 a fertiggestellt. Hochspannungsleitung ab Drahtseilbahn Monte Rover bis Fuß Cima nahezu fertig. Elektrische Siemensstoßbohrer sind 8 Stück in der Front VErle einschl.  bis Cima in Tätigkeit und arbeiten zur vollsten Zufriedenheit.

 

10.     Ausrüstung der zugewiesenen Reseve-und Ersatzanstalten: Entfällt.

 

11.    Personelle und materielle Bedrfnisse und deren Deckung:

 

Mit Rayonskommando Abf. Op. Nr. 199/7 vom 21. 2. 1916 wurde eine Reihe kurzbefristete, umfangreicher Arbeiten anbefohlen. Fertigstellungstermin und Größe dieser Arbeiten einerseits, die gegenwärtige, zufolge 8. Infanterietruppendivisionskommando Nr. 221/5  vom 18. 2. 1916 nötig gewordene Verteilung der vorhandenen Arbeitskräfte andererseits führten zur Überzeugung, dass die genannten Arbeiten nicht rechtzeitig fertiggestellt werden können. Deshalb wurde unter Gruppenkommando Exh. Nr. 767 vom 23. 2. 1916 an das 8. Infanterietruppendivisionskommando der in Abschrift beiliegende Arbeitskalkül gesendet [fehlt!], der zeigte, dass für die Einhaltung des Höchsttermines Ende März noch mindestens 500 -600 Arbeiter außer den für die anbefohlenen Arbeiten dermalen verfügbaren erforderlich wären. Gleichzeitig wurde gebeten, die fehlenden Arbeitskräfte aus der Front, in welcher außer der 6./8. Pionierkompanie und der 681 Lst-Arbeiterabteilung auch die Besatzungstruppen arbeiten, entnehmen zu dürfen. Es gehen daher seit 23. 2. daher täglich 500 bis 600 Tagwerke für die anbefohlenen Arbeiten verloren, hinzu kommt noch, dass infolge der Niederschläge am 23. und 24. ein großer Teil der Arbeiter zum Freimachen der Straßen verwendet werden musste. Weitere Schwierigkeiten sind: Mangel an Fuhrwerken (Brigadetrain ist durch Zufuhr von Verpflegungsartikeln voll beschäftigt; Tiroler Kaiserjägerbataillone haben bedeutend weniger Train als die abgehenden Landsturminfanteriebataillone; die neu angekommenen Arbeiterabteilungen 3/26 und 4/26 kamen ohne Fuhrwerke und mussten von den wenigen, der Geniestabsgruppe zur Verfügung stehenden Fuhrwerke versorgt werden); große Abgänge durch Krankheit (bei einem Gesamtstand an Arbeitern von 2.360 Mann sind 358 Mann in Spital und marod); 23 Mann wurden mit 8. Infanterietruppendivisionskommando-Abfertigung vom 13. 2. 1916 als Seilbahnbedienungsmannschaft nach Folgaria kommandiert.

 

Obwohl seit 24. 2. für alle Arbeiterabteilungen die Arbeitszeit (ausschließlich Marsch von und zur Arbeitsstelle) von 10 auf 12 Stunden erhöht wurde, ist es ohne Zuschub von mindestens 600 Arbeitern selbst bei günstigem Wetter völlig ausgeschlossen, bis zum Höchsttermine mehr als die Hälfte der mit Landesverteidigungskommando Op. Nr. 1064 vom 20. 2. 1916 anbefohlenen Arbeiten zu leisten.

 

 

                                                                                             gez. Ellison m. p.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Beilage 253

 

K. u. k. Gruppenkommando Obst. von Ellison

E-Nr. 1012/B 70

 

 

Technische Situationsmeldung für den 15. März 1916

 

An das

k. u. k. Landesverteidigungskommando

in

Feldpost 93

 

Feldpost 217, den 10. März 1916

 

1.     Grad der Kampfbereitschaft der Stellungen

 

Beschossen wurden: Werk Lusern, Straße Lusern, Westhang Cost’alta, Stützpunkte 40, 43, 43 a und Turmhaubitzbatterie Verle mit kleinem und mittlerem Kaliber.

 

Kavernen und Unterkünfte: Geschützgallerien Rio Torto 8 m vertieft. Geschützpoterne Stützpunkt 39 auf 23 m fertig, es fehlen noch 20 m; Unterstandskaverne 10 m tief. Unterstandskavernen bei Stützpunkten 47 a, 49, 54 in Arbeit. Scheinwerferkaverne bei Stützpunkt 49 in Vollendung. Telefonkaverne bei Stützpunkt 54 8 m tief. Von 3 Unterkünften (Holzbaracken) hinter Sützpunkten 35 un d 35 eine fertig, zwei in Arbeit. Bei Stützpunkt 52 eine Unterkunftsbaracke in Arbeit.

 

Neue Kampfstellungen: Zwischen Stützpunkt 33 und 34 beendet, bis Stützpunkt 36 in Arbeit; Kampfstellung zwischen Stützpunkten 47 und 47 a begonnen, zwischen Stützpunkten 47 a und 48 fertig.

 

Laufgräben: Zwischen den Kampfstellungen 33 und 36 zu 2/3 vollendet. Im Intervall Lusern – Verle bis auf kurze Stücke,die durch Wald gedeckt sind, fertig.

 

Die Freihaltung des Ausschusses und der offenen Laufgräben erfordert bei den gegenwärtig starken Schneefällen ununterbrochene Arbeit.

 

Linie Cimone – Horst: Auf 1/3 der Linie Kampfstellungen gebaut. Weiterer Ausbau eingestellt wegen Durchführung der Arbeiten ad Landesverteidigungskommando Op. Nr. 1064 vom 20. 2. 1916.

 

2.    Hindernislinien und Art derselben (Minenfelder)

 

Hindernisse vor Werk Lusern weiter verstärkt durch Vorlage spanischer Reiter.

 

3.    Vorbereitete (durchgeführte) Kommunikationsstörungen

 

Gegen den letzten Bericht keine Veränderungen.

 

4.    Kommnikationsherrichtungen und Neubauten mit Berücksichtigung der Benützbarkeit

 

Casara – Monte Rover: 1.100 m verbreitet,zum Teil jedoch ohne Grundbau; Vervollständigung der Maskierung; Schotterquetsche zwischen Slaghenauffi und Monte Rover aufgestellt, in Betrieb; 15 m3 tägliche Schottererzeugung.

Monte Rover –Caldonazzo (Menador): Ein Stützmauerfundament ausgehoben, Steine vorbereitet für verschüttete Stellen freigelegt (noch 10 Stellen verschüttet). Arbeit wegen Mangel an Arbeitern eingestellt.

 

Laghettostraße: Planung samt Pflaer fertig, Schotter bereitet für 1 km Straßenlänge, Strekce zwischen Monte Rover -Gschwent und Dorf Lusernstraße schon beschottert. Kehre hinter Drahtseilbahn in Arbeit, Straßenstück Lusernerstraße vor Drahtseilbahn Cost’alta wurde verbreitert. Nach Wegschaffung der Schneemassen für Schlitten benutzbar.

 

Mörserstraße bei Malga Baron: Auf 1/4 Strecke Holzbelag (Prügelweg) fertig. Arbeit wurde eingestellt, da am 7. 3. laufenden Jahres, an welchem das erste Mal kurze Zeit sichtiges Wetter herrschte, eine neue Geschützstellung ermittel wurde.

 

Mörserstraße Cost’alta: 400 m Straßenplanung fertig, 600 m Straßenlänge freigeschaufelt.

 

Monte Rover – Hegerhaus: Trasse durchnivelliert, Erdarbeit für Straßenplanung durchgeführt, jedoch wegen Schneearbeit eingestellt. Die ganze übrige Arbeit entfiel auf Freimachung der Baustelle vom Schnee.

 

Monte Rover – Vezzena: Zwischen den beiden Weggabeln in Monte Rover zu ¾ zweigleisig; Maskierung fast fertig an dieser Stelle. Verbreiterung Vezzenastraße in Arbeit.

 

5.    Angabe der technischen Befehlsgruppen mitAngabe der eingeteilten Areitskräfte

 

Ausbau der 1. Linie: 6./8. Pionierkompanie mit Teilen der Arbeiterabteilungen 203/bh 4, 250 Lst II und der Unterabschnittsreserven.

 

Straßenbau, Wasserleitungsbau, Seilbahnbau: Beilagen 3 und 4 [fehlen].

 

6.    Permanente Befestigungen und ihr Zustand

 

Werk Lusern: Wiederherstellung des abgeschossenen Betonmauerwerks bei der 1. Turmhaubitze, Drehbarmachung der 2.Turmhaubitze in Arbeit. Einbau einer Turmhaubitze aus dem Stützpunkt 39 in den 4. Turm begonnen. Stollen für die Wasserleitung zu 2/3 fertig.

 

Werk Verle: Stollen vom Werk aus 10 m, Eingangsstollen vom Kehlkoffer aus 8 m tief. Gleichzeitig wird von der Mulde westlich des Werkes ein Stollen weiter entgegengetrieben.

 

Werk Cima: Kaverne, vom Stollen unterhalb des Werkes zugänglich, 8 m tief; eine Mannschaftskaverne wird vergrößert.

 

7.    Größere Wasserversorgungsanlagen

 

Cost’alta –Sterzinger Lager: Druckleitungsgraben ausgehoben, Reservoir in Arbeit; 2 und 3. Quelle wird gefasst. Arbeit wegen großen Wasserandranges und Mangel an angeforderten Pumpen sehr erschwert.  Um sofortige Zusendung wird gebeten. (Bei Gruppe Oberst Ziller bereits angefordert).

 

2. Quelle für Sterzingerlager wird gefasst. An der zugehörigen Druckleitung wird gearbeitet.

 

Cimaquelle: Quelle ist gefasst, zwei betonierte Reservoire von je ca. 50 m3 in Arbeit. Holz für 2 Pumpenhäuschen abgebunden. Weg zur Quelle wird für Tragtiere gangbar gemacht.

 

Wasserleitung Cima: Wurde bis Stützpunkt 52 geführt. Außerdem Wasserzufuhr mittels Seilbahn.

 

Übrige Quellen: Im Raum Wirti – Casara 3 Quellen gefasst, 3 in Arbeit. Nutzbarmachung der Rio Tortoquellen begonnen.

 

8.    Größere Unterkunftsbaracken

 

Keine.

 

9.    Größere Beleuchtungsanlagen

 

Hochspannungsfreileitung von Säge Monte Rover über Sterzingerlager zum Fuße der Cima in Betrieb genommen.

 

10. Stand der Heiz- und Kochanlagen in der Kampflinie

 

Von den 3 durch Rayonskommando Op. Nr. 200/B 654 vom 25. 2. 1916 in Aussicht gestellten Elektrozügen ist erst E.K. 290/21 eingetroffen und befindet sich am Anfang der Dorf Lusernerstraße, wo eine Artilleriemunitionskaverne in Arbeit genommen wurde.

 

Der 160 PS Ldw-Daimler als Ersatzantrieb für die Seilbahn Monte Rover – Caldonazzo wurde in der Situationsmeldung Gruppenkommando Ellison E. Nr. 736/B 921 vom 8. März 1916, die am 10. März laufenden Jahres beim Rayonskommando fällig war, angefordert.

 

11.  Ausrüstung der zugewiesenen Reserve-und Ersatzanstalten

 

Entfällt

 

12. Personelle und materielle Bedürfnisse und deren Deckung

 

Hiezu Beilagen 5, 6 und 7. ([fehlen].

 

13. Versorgung mit Handgranaten nach den verschiedenen Typen, besonderen Erfahrung

 

Versorgung ersichtlich aus der monatlich 3 mal an das Rayonskommando gesendeten Situation über Nahkampofmittel.

 

Improvisation von Zeitzünderhandgranaten in Form kleiner Holzkistchen hat sich nicht bewährt. Das Dynamit aus diesen Improvisationen wird zu Sprengarbeiten genommen. Zeitzünderhandgranaten von weniger als 8 Sekunden Brenndauer werden nicht verwendet.

 

14. Spreng-und Zündmittel

 

Anforderung auf Beilage (Beilage 8). [fehlt]

 

15. Verzeichnis und Einteilung aller besonderen Kampfmittel bei genauer Bezeichnung derselben

 

Veränderungsausweis als Beilage (Beilage 9). [fehlt]

 

16. Seilbahnen

 

Verle-Bahn: 14 Stützen zwischen Monte Rover und Hegerhaus aufgestellt, 16 sind noch aufzustellen.

 

Bertoldi-Bahn: Eine Hilfslinien zwischen Monte Rover und Slaghenauffi ausgesteckt und ausgelichtet.

 

Cima-Bahn: Absprengung der Felsen zur Freilegung des rechten Seilwerkes noch in Arbeit. Ergänzung, Kuppelung und Spannung des gerissenen rechten Tragseiles in Arbeit. Betrieb mit dem linken Tragseil wurde wieder aufgenommen. Durch Verringerung des Gewichtes der Seilbahnwagen konnte die Nutzlast auf 300 kg erhöht werden.

 

17. Resümee

 

Neue Arbeiten: 2 große Munitionsflugdächer (zusammen) 600 m2 und 1 Stall für 300 Pferde wurde mit telefonischem Befehl vom 10. 3. der Gruppe Oberst Ziller angeordnet. Die hiefür erforderlichen Arbeitskräfte müssen den Arbeiten ad. Op. Nr. 1064/LVK, für welche laut eigenem Bericht Res. Nr. 766/B 921 vom 8. 3. noch 250 Mann fehlen, entzogen werden. Infolge der durch ungewöhnlich große Schneefälle erschwerten Verkehrsmöglichkeit und dem Mangel an Fuhrwerken (Auto können zunächst nicht verkehren), stößt auch die Beschaffung von Brettern (Zufuhr von Sägeholz) und deren Zufuhr zu den Verwendungsstellen auf ganz besondere Schwierigkeiten. Zur Ausführung der am 10. 3. anbefohlenen Munitionsmagazine, Verpflegungs-und Stallbaracken ist der Zuschub von täglich 2 Waggon Brettern und dementsprechend eine Entlastung der Seilbahn Monte Rover-Caldonazzo von Munitionstransporten erforderlich.

 

Ergeht an das Landesverteidigungskommando und in Abschrift an das Rayonskommando und das 8. Infanterietruppendivisionskommando.

 

 

                                                                                                   g


 

* vermutlich im Werk Verle

 

 

Kriegstagebuch Ellison II
 
Kriegstagebuch Ellison III
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Ulrich Mößlang
 Optik Heydenreich der  Tauchbrillenspezialist  und  zertifizierter Sport-Optiker  
  
Fernkampfwerke, Bunker, Infanteriestützpunkte, Stellungen und Festungen der Österreicher und Ex Forte der Italiener aus dem ersten Weltkrieg in den Alpen, Dolomiten, Verona, Venezien und Friaul.  Denkmäler in München, Bayern und dem Rest der Welt.

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