Die Geschichte des KuK Festungsartillerie-Bataillons Nr.1, Trient

Der weiße Tod

1. Weltkrieg 1914-1918

Ulrich Mößlang / Volker Jeschkeit

Ulrich Mößlang der Tauchbrillenspezialist

Fernkampfwerke, Bunker, Infanteriestützpunkte, Festungen der Österreicher und Ex Forte der Italiener aus dem ersten Weltkrieg in den Alpen und Dolomiten 

 

Auch das nachfolgende Kapitel werde ich im Original wiedergeben :



 

(Anmerkung des Verfassers: Den letzten Teil habe herausgekürzt, da er keine historisch –sachlichen Informationen beinhaltet.

Die Winterverhältnisse in den Dolomiten kosteten auf beiden Seiten der kriegführenden Parteien Zehntausenden von Soldaten den Tod, die Verluste durch Lawinenabgänge, Erfrierungen durch die bittere Kälte und durch Blitzschläge der Hochgebirgsgewitter waren in manchen Abschnitten wesentlich höher als durch direkte Feindeinwirkung.

Hinzu kamen die mangelhaften hygienischen Verhältnisse, teilweise mangelhafte Winterausrüstung der Truppen; ab 1918 verschärfte die zunehmend schlechtere Versorgungslage mit Lebensmitteln, Kleidung und militärischen Nachschub die Krise: Die Soldaten in den Hochgebirgsstellungen litten unter Hunger, die physische Widerstandsfähigkeit (auch gegen Krankheiten jeder Art) nahm dramatisch ab. Am Endes des Krieges waren Soldaten, die nur noch ca. 40Kg wogen und bis auf das Skelett abgemagert waren,  der Regelfall.

In unserer heutigen Zeit können wir uns einfach nicht mehr vorstellen, was es heißt, Schützengräben und Kampfstellungen bis auf 3900 m Höhe bei jedem nur erdenklichen Wetterverhältnissen im Sommer und im Winter bei Temperaturen bis
–40 Grad besetzt zu halten.

Und man glaube nicht, das die Schutzkavernen der Höhenstellungen (sofern vorhanden) luxuriös beheizt werden konnten! Der verfügbare Kanonenofen wurde mit Holzscheiten gefüttert; auch dieser Holzvorrat musste erst einmal in die Stellungen zusammen mit den Lebensmitteln, der Munition und sonstigen Ausrüstungsgütern auf den Rücken der Mannschaften der Trägerkolonnen hoch transportiert werden, sofern keine Seilbahnen zur Verfügung standen.

Das geschah zum überwiegenden Teile während der Sommermonate und dieser Sommer ist im Hochgebirge sehr kurz! Im Winter war der Nachschub nicht garantiert. Das hing vollständig von den Wetterbedingungen ab und bei schlechten Bedingungen musste man mit dem auskommen, was oben in den Stellungen verfügbar war oder man starb!

Ganze Trägerkolonnen wurden von Lawinenabgängen ausgelöscht, und die Soldaten in ihren Schützengräben mussten diesem grausamen Ereignis hilflos zusehen. Ebenso verzweifelt mussten sie zusehen, wie verwundete oder kranke Kameraden aufgrund der mangelnden medizinischen Betreuung starben; an einen Abtransport ins Tal  und somit ins Spital war nicht zu denken!

Die Seilbahnen wurden durch Schneestürme und Lawinen gleichfalls zerstört,  ein Wiederaufbau in kurzer Zeit war häufig nicht möglich, oder aber der Wiederaufbau kostete weitere Tote und Verletzte der Reparaturmannschaften. Oftmals wurden die gerade instand gesetzten Linien nach nur sehr kurzer Zeit wieder vernichtet.

 

Trotz dieser drastischen und kurzen Schilderung der Tatsachen bin ich mir sicher, das heute nur sehr wenige die Vorstellungskraft haben werden, diesen Krieg zu begreifen.)

 

zurück zum Verteiler des Buches

 

 

zurück zum Index des Festungsriegels Trient

zurück zum Index