Werk Verle
oder
Ex Forte Busa Verle

Ulrich Mößlang Optik Heydenreich der  Tauchbrillenspezialist  und  zertifizierter Sport-Optiker  
 
Fernkampfwerke, Bunker, Infanteriestützpunkte, Stellungen und Festungen der Österreicher und Ex Forte der Italiener aus dem ersten Weltkrieg in den Alpen, Dolomiten, Verona, Venezien und Friaul.  Denkmäler in München, Bayern und dem Rest der Welt.


Der Kehlkoffer ohne der ausgebauten Panzerung.


Zwischen den Räumen und dem gewachsenen Fels führt ein schmaler niedriger Gang über die ganze Länge.


Abgang in den Keller


Hier beginnt der mit Wasser gefüllte Gang, der zu den ehemaligen Geschützstellungen und dem Kontereskarpenkoffer führte. 


An den farbigen Ablagerungen an der Wand ist deutlich der schwankende Wasserstand zu sehen.


Er führt im Zick-Zack durch den Fels


Bis man das verschüttete Ende erreicht. 
Die Luftfeuchtigkeit sieht man im Blitz als Nebel.


Ein Blick vom Werk auf die dahinterliegende Wiese. 
Es sind noch deutlich die Granattrichter zu erkennen, die die Wiese hügelig erscheinen lassen.


Blumen wachsen auf der blutdurchtränkten Erde.

Das Werk Verle liegt auf 1508 m Höhe. Die Aufgabe des Werks war die
 Sperrung des Raumes Cima Vezzena - Lusern und die Sicherung des 
Vezzena - Passes auf 1404 m, sowie die Deckung des artilleristischen nicht 
bewaffneten Beobachtungsposten  Vezzena auf dem Gipfel des Cima di Vezzena. 
Das Werk stammt aus der ersten Bauperiode der Sperrkette und wurde unter der Leitung von Hauptmann Eduard Lehmayer geplant und errichtet.
Es zeichnete sich hauptsächlich durch die noch wenig ausgeprägte räumliche Trennung von 
Kasematten und der vier 10 cm Turmhaubitzen M.9 aus. Der Kehlkoffer 
besaß im Erdgeschoss eine Panzerkasematte für zwei MG zur Bestreichung des 
Kehlgrabens, im Obergeschoss lagen zwei Panzerkasematten für je zwei MG 
zur Bestreichung des Kehlglacis ( deckungsloses Festungsvorgelände ) und der
 Flanken. Ein drehbarer Beobachtungsstand lag auf der höchsten Stelle des 
Kassemattenblocks. Das Panzerwerk wurde während der Krieges öfters mit 
durchschlagendem Erfolg getroffen und von den italienischen Truppen 
gnadenlos angegriffen, aber immer auch unter schwersten Verlusten erfolgreich verteidigt. 
Es versah durch laufende Reparaturen verstärkt, den ganzen Krieg lang seine schwierige Aufgabe. Alleine in den Jahren 1915-16 bekam es 1710 Treffer von 305mm Granaten und 3135 Treffer von 280mm Granaten sowie unzählige Treffer kleineren Kaliber ab. Beim Beschuss Verles durch die italienische Artillerie verlor der Werkskommandant, die auch der in Lusern, die Nerven. Er konnte vorerst das Sperrkommando mit seiner Meinung zur Werksräumung überzeugen, obwohl alle Offiziere protestierten. Für den Befehl zur Räumung des Werks hätte es aber das Einverständnis "aller" Offiziere bedurft. Das Oberkommando war sich der psychischen und physischen Belastung der Werksbesatzung bewusst um ein Sicherheitssystem für solch schwerwiegende Vorfälle einzubauen und Schaden abzuwenden. Trotzdem wurden nur 40 Freiwillige als Besatzung unter Führung eines Fähnrichs im Werk abgestellt. Kurze Zeit nach der Räumung kam die komplette Besatzung mit Ausnahme der inzwischen verhafteten Werkskommandanten Oberleutnant Giebermann wieder zurück.

Nach der Maioffensive 1916 wurde das Werk wieder Instand gesetzt und verbessert. Da die Artillerieangriffe gezeigt hatten, dass die Betondecke den Beschuss der 305mm Granaten nicht aushielt, was aber schon beim Bau bekannt war, wurde die Decke mit Erde und Baumstämmen verstärkt. Kavernen wurden noch tiefer in den Felsen getrieben um im schlimmsten Fall sichere Räume zu haben. Der Abgang ist leicht aufzufinden, nur sind keine Stufen vorhanden.

Die Heftigkeit der Kämpfe verdeutlicht der Munitionsverbrauch. Die Traditoren verschossen etwas 7000 Schuss und die Turmhaubitzen sendeten ca. 14000 Schuss zum Feind, obwohl zeitweilig nur ein Turm zu gebrauchen war.

Fotos vom Keller

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