Der Kehlkoffer ohne der ausgebauten Panzerung.
Zwischen den Räumen und dem gewachsenen Fels führt ein schmaler
niedriger Gang über die ganze Länge.
Abgang in den Keller
Hier beginnt der mit Wasser gefüllte Gang, der zu den ehemaligen
Geschützstellungen und dem Kontereskarpenkoffer führte.
An den farbigen Ablagerungen an der Wand ist deutlich der schwankende
Wasserstand zu sehen.
Er führt im Zick-Zack durch den Fels
Bis man das verschüttete Ende erreicht.
Die Luftfeuchtigkeit sieht man im Blitz als Nebel.
Ein Blick vom Werk auf die dahinterliegende Wiese.
Es sind noch deutlich die Granattrichter zu erkennen, die die Wiese
hügelig erscheinen lassen.
Blumen wachsen auf der blutdurchtränkten Erde.
Das
Werk Verle liegt auf 1508 m Höhe. Die Aufgabe des Werks war die
Sperrung des Raumes Cima Vezzena - Lusern und die Sicherung des
Vezzena
- Passes auf 1404 m, sowie die Deckung des artilleristischen nicht
bewaffneten Beobachtungsposten Vezzena auf dem Gipfel des Cima di
Vezzena.
Das Werk stammt aus der ersten Bauperiode der Sperrkette und wurde unter der
Leitung von Hauptmann Eduard Lehmayer geplant und errichtet. Es zeichnete sich hauptsächlich durch die noch wenig ausgeprägte räumliche Trennung
von
Kasematten und der vier 10 cm Turmhaubitzen M.9 aus. Der Kehlkoffer
besaß im Erdgeschoss eine Panzerkasematte für zwei MG zur Bestreichung
des
Kehlgrabens, im Obergeschoss lagen zwei Panzerkasematten für je
zwei MG
zur Bestreichung des Kehlglacis ( deckungsloses
Festungsvorgelände ) und der
Flanken. Ein drehbarer Beobachtungsstand
lag auf der höchsten Stelle des
Kassemattenblocks. Das Panzerwerk wurde
während der Krieges öfters mit
durchschlagendem Erfolg getroffen und
von den italienischen Truppen
gnadenlos angegriffen, aber immer auch unter schwersten Verlusten erfolgreich
verteidigt.
Es versah durch
laufende Reparaturen verstärkt, den ganzen Krieg lang seine schwierige Aufgabe. Alleine
in den Jahren 1915-16 bekam es 1710 Treffer von 305mm Granaten und 3135
Treffer von 280mm Granaten sowie unzählige Treffer kleineren Kaliber ab.
Beim Beschuss Verles durch die italienische Artillerie verlor der
Werkskommandant, die auch der in Lusern, die Nerven. Er konnte vorerst das
Sperrkommando mit seiner Meinung zur Werksräumung überzeugen, obwohl
alle Offiziere protestierten. Für den Befehl zur Räumung des Werks
hätte es aber das Einverständnis "aller" Offiziere bedurft.
Das Oberkommando war sich der psychischen und physischen Belastung der
Werksbesatzung bewusst um ein Sicherheitssystem für solch schwerwiegende
Vorfälle einzubauen und Schaden abzuwenden. Trotzdem wurden nur 40
Freiwillige als Besatzung unter Führung eines Fähnrichs im Werk
abgestellt. Kurze Zeit nach der Räumung kam die komplette Besatzung mit
Ausnahme der inzwischen verhafteten Werkskommandanten Oberleutnant
Giebermann wieder zurück.
Nach der Maioffensive 1916 wurde das Werk wieder Instand gesetzt
und verbessert. Da die Artillerieangriffe gezeigt hatten, dass die
Betondecke den Beschuss der 305mm Granaten nicht aushielt, was aber schon
beim Bau bekannt war, wurde die Decke mit Erde und Baumstämmen
verstärkt. Kavernen wurden noch tiefer in den Felsen getrieben um im
schlimmsten Fall sichere Räume zu haben. Der Abgang ist leicht
aufzufinden, nur sind keine Stufen vorhanden. Die
Heftigkeit der Kämpfe verdeutlicht der Munitionsverbrauch. Die Traditoren
verschossen etwas 7000 Schuss und die Turmhaubitzen sendeten ca. 14000
Schuss zum Feind, obwohl zeitweilig nur ein Turm zu gebrauchen war.
Fotos vom
Keller
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