Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Seite 2
1. Die
Ereignisse vor der Kriegserklärung Italiens an
Österreich Seite 3
2.
Verlauf und Errichtung der Karnischen
Gebirgsfront Seite 6
3. Die
Kriegsjahre 1915 bis 1917 in
Einzeldarstellungen Seite 13
Die ersten Kriegswochen im
Gailtal
Seite 13
Die Kämpfe des k.u.k. VII. Korps am
Karnischen Kamm Seite 17
Die Besetzung des Cellonkofels –
Ostgipfels Seite
20
Als Artillerist an der Kärntner
Front , Tagebuch Seite
22
Das Schicksal der Grünen Schneid/Cresta
verde Seite 35
Aus dem Tagebuch des Kärntner
Freiwilligen Schützen,Hauptmann Herber Seite 39
Der mißglückte österreichische
Angriff auf Promos und Monte Skarnitz Seite 43
Die Artilleriesituation am Nassfeld
und auf der Rattendorfer Alm Seite 47
Die Artilleriegruppe „Puartis“ im
Raum Straniger Kopf Seite 50
Das X.Marschbataillon des k.u.k.
Infanterieregimentes Nr.7, Khevenhüller Seite 53
Italienische Artillerie beschießt
das Gail- und Lesachtal Seite 63
Minenpsychose am Kleinen Pal und
Cellon Seite 66
Die Rückeroberung des Cellon
Ostgipfels durch die Italiener am 29.Juni 1916 Seite 70
Kühne Patrouillengänge im
Grenzbereich
Seite 73
Die Ereignisse um die Einnahme der
Kellerwand Seite 76
Die Einnahme
der italienischen Vorfeldstellung auf Creta Pascoli
Seite 77
Kleinkriegsunternehmungen am Monte
Pizzul Seite 80
Ein
Husarenstreich unserer
Gebirgsartillerie
Seite 82
Die letzten Tage am Karnischen Kamm,
Tagebuch Seite 84
4. Die
Lawinensituation der Winter 1915 bis
1917 Seite 85
5.
Anhang
Truppengliederungen
Seite 136
Ortsbezeichnungen
Seite 139
Quellenverzeichnis
Seite 140
Die
Autoren
Seite 140
Vorwort
Am Beginn
diese Buches möchte ich all jenen danken, die mir geholfen haben
dieses Werk zu vollenden.
Es sind viele, sehr viele. Und übersieht man nur einen Einzigen,
gibt es Ärger, daher verzichte ich auf eine
Namensnennung und belasse es bei einem nicht minder tief empfundenen
Generaldank. Zum Lesen dieses
Buches empfehle ich eine gute Landkarte (siehe Kartenhinweis am
Schluss). Es soll keiner glauben, das
vorliegende Buch sei eine erschöpfende Darstellung der militärischen
Ereignisse. Mein ursprüngliches
Manuskript mußte sehr stark gekürzt und gestrafft werden. Es ist nie
meine Absicht gewesen den Krieg
zu verherrlichen, wohl aber die Erinnerung an die Taten der
Generation unserer Großväter wach zu halten.
Damals mußten die Soldaten bei jeder Witterung und unter
beschwerlichen Bedingungen ausharren.
Dies sollte auch in der heutigen Zeit gewürdigt werden. Und nun
lieber Leser, an die Arbeit und viel Vergnügen
beim Studieren des Buches.
Dipl.Kfm.Gallin Wilfried
Der leider zu
früh verstorbene Historiker des Kriegsarchives Wien, Herr Dr.Peter
Jung, erwähnte bei
einem meiner Recherchen im Kriegsarchiv den Namen Gallin. Als
Insider wußte Dr.Jung wieviele Jahre
und Monate Wilfried Gallin im Kriegsarchiv verbracht hatte um die
Kriegsereignisse der Jahre 1915 bis
1917, im speziellen über das Gebiet der Karnischen Alpen zu
erforschen. Mit Akribie und Hartnäckigkeit
drang Herr Gallin bis in die letzten Winkel des Kriegsarchives vor.
Einen Bruchteil dieser jahrelangen
Bemühungen fasste er komprimiert in einem Manuskript zusammen um sie
einmal der Öffentlichkeit zu
präsentieren. Durch Zufall lernte ich bei einer Ausstellung Herrn
Dipl.Kfm. Wilfried Gallin kennen.
Nach ausgiebigen Gesprächen beschlossen wir gemeinsam seine
wertvollen Forschungsergebnisse und meine
Recherchen zu vereinen und diese zu Papier zu bringen. Ich bin
Wilfried sehr dankbar daß er mich an seinem
immensen Wissen teilhaben läßt und gemeinsam wollen wir dem
geschätzten Leser einen Überblick über den
Gebirgskrieg an Kärntens Grenze vermitteln. Auf Grund
Drucktechnischer Vorgaben wäre eine chronologische
Aufstellung aller Kriegsereignisse nicht möglich gewesen. Daher
wählten wir aus den verschiedensten Themen und Kriegsjahren einige
Episoden um einen Gesamteindruck zu vermitteln. Mein Dank gilt
besonders dem Verlag
Stöhr in Wien für die Herausgabe dieses Buches , meiner Frau
Christine die sehr viel Geduld für meine Arbeit
aufbringt und mich bei den alpinhistorischen Erkundungstouren immer
begleitet, Herrn Kothmaier Hermann vom Khevenhüllerbund für die
Benützung der Unterlagen im Khevenhüller Museum , Herrn
Altbürgermeister Mag.Guggenberger Leopold für die Überlassung des
Tagebuches seines Vaters, Herrn Vzlt.i.R. Krenn Adi,PiTS
aus Klosterneuburg für die Benutzung der Fotos von Oberst Eisenbach
, der Kameradschaft der Kärntner
Freiwilligen Schützen, den Damen und Herren im Kriegsarchiv Wien für
die Unterstützung, meinem Freund
Herrn Primar Dr.Karl Pallasmann für seine alpinhistorischen Hinweise
und Fotos .
Fankhauser Hubert
Leseprobe:
Die Kämpfe des
k.u.k.VII.Korps am Karnischen Kamm im Zeitraum vom 24.Mai 1915 bis
10.Juli 1915
Durch die
Auswirkungen des Durchbruches von Gorlice wurde es dem
Armeeoberkommando ermöglicht, vom nordöstlichen Kriegsschauplatz
Truppen zu Kriegsbeginn mit Italien nach Südwest zu verlegen.
Am 24. Mai
1915 trafen die ersten Staffeln der 17. Infanteriedivision und der
20. Honvedinfanterie-division in Oberdrauburg ein. Die
17.Infanteriedivision verbleibt am Karnischen Kamm während die
20.Honvedinfanteriedivision unter das Kommando der 92.
Infanteriedivision trat und den Grenzraum südlich des Kanaltales bis
zum Krn zu
verteidigen hatte. Beide bilden das VII. Korps unter dem Befehl von
General d. Kavallerie Erzherzog Joseph.
Bisher hatte sich der
Feind vorsichtig und wider allen Erwarten zögernd verhalten ; der
gewärtigte rasche, kraftvolle Einbruch in unser Gebiet mit
weitgestecktem Ziele war nicht erfolgt. Demgemäß dachte das VII.
Korpskommando von Anbeginn nicht mehr an schrittweises Verwehren
eines italienischen Vormarsches, sondern Korpskmdt General der
Kavallerie Erzherzog Joseph befahl sogleich die zäheste Behauptung
des Grenzkammes (VII.Kpskmdo, OpNr.901/15 vom 29.5.15). Der 59.
Gebirgsbrigade wurde zugleich die Vorbereitung der Zurückgewinnung
der vom Feind besetzten Teile des Karnischen Kammes, zunächst des
Kleinen Pal aufgetragen ; diese Aktion war für die Zeit nach
Einlangen der nötigen Artillerie – erforderlichenfalls unter
Heranziehung von Teilen der 17. Infanteriedivision gedacht.
Zur
Durchführung des Entschlusses wurden, nach erfolgter Genehmigung
seitens des Armee-gruppenkommandos (VII.KpsKmdo, OpNr.904/6 vom
1.6.1915), die Truppen der 17. Infanteriedivision für den
Gebirgskrieg dadurch elastischer gegliedert, sodaß aus dem
k.u.k.Infanterieregiment Nr.39, dem Baon II/IR Nr.37, der
Reserveskadron
HR 16 und entsprechender Artillerie die 57. Gebirgsbrigade unter
Oberst Freiherr von Henneberg formiert wurde.
Es war geplant , dieselbe auf den Grenzhöhen, östlich anschließend
an die 59.Gebirgsbrigade einzusetzen. Der Rest
der 17.Infanteriedivision wurde mit dem Gros als Korpsreserve ins
Gailtal verlegt, ein Regiment blieb vorläufig noch
im Drautal.
Die
dringendste Vorbereitung jedweder Aktion war die Ausrüstung der
Truppen für den Gebirgskrieg. Die Truppe
besaß weder Bergschuhe noch Kochkisten. Nun wurde mit größter
Energie vor Allem die Beschuhung und die
Ausrüstung mit Kochkisten verbessert sowie die Formierung der
Gebirgsgefechts -Trains betrieben. Die Artillerie
und die Bagagetrains wurden fahrbar belassen ( nur Munitions- und
Provianttragtiere). Ausgerüstet wurden zuerst
die beiden Gebirgsbrigaden (59. und 57.), dann die 17.
Iinfanteriedivision. Diese Ausrüstung war umso dringlicher,
als vor ihrer Durchführung der Feind nicht vom Grenzkamme geworfen
werden konnte, andererseits aber die
Abwehr eines überlegenen Angriffes in den jetztigen Linien nahezu
aussichtslos erschienen. Die italienische Artillerie
hatte völlig freie Hand, besaß die wichtigsten Höhen zur Wirkung und
Beobachtung, während unsere Abwehr
mangels geigneter Beobachtungspunkte wenig wirksam war. Die
täglichen nutzlosen, sehr fühlbaren Verluste allein
schon zwangen zu baldigster Abhilfe. Als solche kam aber einzig die
Besitznahme der Grenzhöhen in Betracht.
Auf Seiten des
Feindes waren an der Kärntner Grenze (Zona Carnia) General Lequio
mit 31 Bataillonen,
1 Schwadron und 13 Batterien starker Streitmacht aufmarschiert (ÖULK,
Bd.II). Allein gegenüber dem
VII.Korps
wurden durch Aufklärung 8 Baone Alpini, Territorialmiliz und 2 Baone
Doganieri (Finanzer) festgestellt.
Bisher hatte
der Feind seine so leicht erworbenen Stellungen ausgestaltet, an den
Einrichtungen hinter der Front
gearbeitet und allen Tatendrang in der steten Belästigung unserer
nahezu deckungslosen Linien und des Nachschubes, sowie in
reichlichem Artilleriefeuer erschöpft daß er vorzugsweise auf den
Freikofel, den Plöckenraum und den
Großen und Kleinen Pal, aber auch auf die westlichen Übergänge des
Wolayer und Öfner Joch, Lahnerjoch zu
richten pflegte und mit dem er uns empfindliche Verluste zufügte.
Ein eigener, vom k.u.k.Feldjägerbataillon Nr.30
am 30.Mai1915 unternommener Versuch zur Wegnahme des Großen Pal
brachte dessen Westteil in unsere
Hand – der höhere Ostteil blieb dem Feinde. Am 4.Juni 1915 begann
der Feind gegenüber dem Freikofl –
Großer Pal Verstärkungen heranzuziehen, worauf Generalmajor
Fernengel seinen Ostflügel verdichtete und das
Baon III/IR Nr.18 näher heranzog. Auch innerhalb der übrigen
Gefechtsgruppen wurden die Reserven auf Befehl
des Korpskommandos näher herangezogen, um ihr rechtzeitiges
Eigreifen in dem schwierigen Terrain zu gewährleisten.
Die Autoren
Diplomkaufmann Gallin Wilfried,
geb. in Klagenfurt, dortselbst Volks- und Mittelschule, März 1941
Reifeprüfung, Oktober 1944 Diplomprüfung an der Hochschule für
Welthandel in Wien, Mai 1955 Steuerberaterprüfung. Von 1955 bis 1984
selbständiger Steuerberater, seither in Ruhestand. Diesen dazu
benutzt, in den Wintern zwischen 1984 und 1994 die Feldakten im
Kriegsarchiv Wien für den Bereich des Karnischen Kammes
durchzuarbeiten. Mitautor von Lieselotte Buchenauer am „Kärntner
Wanderbuch“
und „Karnische Alpen“.
Fankhauser Hubert,
Jahrgang 1954, Heeresangehöriger. Begeisterter Alpinist und
Hobbyhistoriker.
Führte für den Österr.Alpenverein zahlreiche militärhistorische
Bergtouren in den Julischen und Karnischen
Alpen.
Veröffentlichte im Verlag Stöhr „Österreichs Thermopylen 1809-1918,
Die vergessene Front im Kanaltal“.
Empfohlenes
Kartenmaterial :
Italienische
Wanderkarten Tabacco Nr.018, 019, 09, 01 (erhältlich im guten
Buchhandel). Freytag und
Berndt WK Nr.
182 und 223.
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