Den dreyssig tausend / Bayern / die im russischen / Kriege / den Tod
fanden
Auch sie starben / für / des Vaterlandes / Befreyung
Errichtet von Ludwig I / König von Bayern Auf
Grund des Rheinbundvertrages war Bayern zur Aufstellung eines Hilfskorps
in Stärke von 30.000 Mann unter den bayerischen Generälen Deroy und
Wrede verpflichtet. Es kehrten nur 2000 Mann aus dem russischen Feldzug
1812 in die Heimat zurück.
Der Guss der Erzkuben erfolgte in der Erzgießerei Stiglmaier.
Angeblich aus den im
Meer gehobenen Geschützen der türkischen Kriegsschiffe, die in der
Seeschlacht bei Navarino (Griechenland) am 20. Oktober 1827 gesunken
sind. Diese Geschichte ist, wie der Text weiter unten zeigt ein Märchen,
schön anzuhören aber unwahr.
Das Signat des Königs vom 23. Mai lautet:
Auf disen Bericht erwidere ich, daß als Denkmal
den im letzten russischen Krieg den Tod gefundenen Bayern ein eherner
Obelisk in München errichtet werden soll, wozu von alten Kanonen
das Metall, welches Staatseigentum bleibt, herzunehmen ist, die auf
etwas über 48.000 fl. berechneten Unkosten ich aber vorhabe aus meiner
Cabinettscassa zu bestreiten.
Mit diesem Schachzug bootete er alle aus, die am Monument
mitbestimmen wollten.
Der König wollte sicherstellen, dass keine seltenen oder einzigartigen
Geschützrohre eingeschmolzen wurden. So schuf er den Grundstock für das
bayrische Armeemuseum in Ingolstadt aus 12 altbayerischen Stücken
(darunter vier 60pfündigen "Löwen" und die beiden 36-Pfünder "Bauer und
Bäuerin") und sechs Beutekanonen.
Im Herbst 1828 wurden dann unbrauchbare Geschützrohre und Bruchmetall
(451 Zentner und 38 Pfund) mit einer kleinen Zeremonie der Gießerei
übergeben. 1832 meldete die Gießerei dass zur Vollendung noch 130
Zentner benötigt werden. Mühsam wurden die fehlenden Erzbrocken
gesammelt und fertig gegossen. Die Masse der Metallplatten (34,6 Tonnen)
entsprach mehreren voll ausgerüsteten Artilleriebatterien.
Um den Obelisken, der ja ihm persönlich gehört, vor jeglicher
Beschädigung zu schützen, befahl König Ludwig I. bereits wenige Tage
nach der Enthüllung, einen Wachtposten am Karolinenplatz aufzustellen.
Der Wachtposten wurde erst 1858 eingezogen.
Erinnert so an einen Zukunfts-Film
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