Monte Chegul

Ulrich Mößlang Optik Heydenreich der  Tauchbrillenspezialist  und  zertifizierter Sport-Optiker  
     
Fernkampfwerke, Bunker, Infanteriestützpunkte, Stellungen und Festungen der Österreicher und Ex Forte der Italiener aus dem ersten Weltkrieg in den Alpen, Dolomiten, Verona, Venezien und Friaul.  Denkmäler in München, Bayern und dem Rest der Welt.

 

Der Monte Chegul ist in nördlicher Richtung der Beginn des Marzola-Massives, welches an der Ostflanke des Festungsplatzes Trient gelegen ist und somit eine natürliche Verteidigungslinie bildet.

An der Westflanke dieses Massives in Richtung Etschtal liegt der tiefere Rücken des Maranza, auf dem sich die Werke Maranza 1 und 2 der 1.Generation der Verteidigungsanlagen rund um den Festungsplatz Trient befinden. Diese wurden vor Beginn des 1.Weltkrieges bereits aufgegeben, da technisch und strategisch veraltet und absolut nicht widerstandsfähig gegen den Beschuss durch moderne Artillerie.  

Der Gipfel des Monte Chegul (1362müNN) war der Beginn des mittleren östlichen Verteidigungsabschnittes. Er liegt dem Monte Celva südwärts gegenüber, die beiden Berge sind prinzipiell durch den Cimirlo-Pass voneinander getrennt, vernachlässigt man die vorgelagerten niedrigeren Gipfel (Spiazzo della Patata und Busa del Vento).

Insofern bot der Monte Chegul sich als eine weitere natürliche Festung an, geologische Formation und geografische Position sind strategisch gesehen geradezu ideal. Der Gipfelbereich hat Rundumsicht, konnte also zusammen mit dem Monte Celva sowohl das Valsugana und den Cimirlo-Pass kontrollieren, aber auch wirksam  das Etschtal in südlicher Richtung und somit den Zugang zu Trient überwachen.  

Unterhalb des Gipfels auf der Höhenquote 1324müNN gibt es einen Bereich in Richtung Süd, der mit „STOI“ bezeichnet wird.

Der Begriff „STOI“ ist Trentiner Dialekt und wird direkt aus dem deutschen Wort „STOLLEN“ hergeleitet. Somit liegt die Vermutung nahe, das die veralteten Werke Maranza 1 und 2 in neue Kavernenstellungen oberhalb ihrer alten Positionen ausgelagert wurden, circa Luftlinie 2 km weiter höher.

Unterstützt wird diese Vermutung durch die Tatsache, das dort ein Weg endet (Nr.413),der ausgehend vom Rifugio Maranza  (1078müNN) und vorbei an den alten Werken verläuft. Derartige Kanonenwerke brauchten eine gute Zuwegung, schließlich mussten Kanonen ,Munition und sonstige Güter dorthin transportiert werden können.  

Sicher ist, das das ganze Marzola-Massiv bis 1915 umfangreich befestigt wurde, somit diese „STOI“  dazugehören. Leider sind schriftliche Aufzeichnungen über die durchgeführten Arbeiten nicht auffindbar. Generell scheint es auch nur wenig Archivmaterial über diese Ausbauphase der 2.Generation der Befestigungswerke rund um Trient zu geben.  

Nur eine Erkundung des Monte Chegul kann Klarheit verschaffen, was dieser Bereich „STOI“ ist. Sie wird in absehbarer Zeit auch durchgeführt werden, sofern die Wetterverhältnisse dies zulassen.

 

Villamontagna-Trient  11.11.03        Volker Jeschkeit

Zur Landkarte des Monte Chegul


Ein Generator in einer Kaverne auf dem Monte Chegul 

Der Abdruck des Stahlträgers im Beton in der MG-Kasematte auf dem Chegul: 
"Donawitz 18A"

Vielen Dank an das Kriegsmuseum in Roveretto, das mir die historischen Bilder  für die folgenden Seiten zur Verfügung gestellt hat. Das (c) für die Fotos und Tabellen liegen beim Kriegsmuseum Roveretto und darf nur mit deren ausdrücklicher Genehmigung kopiert werden.

Zur Festung Monte Chegul

Geschichtsunterricht auf dem Chegu

zurück zum Index des Festungsriegels Trient

zurück zum Index