Wir fahren mit dem Jeep in Richtung Bondone-Gipfel
Palon. An Bord
befinden sich mein Freund, Arturo Condini- Technischer Direktor der
Forstverwaltung Trient und ich.
Auf halber Strecke kurz oberhalb der alten Position
des Blockhauses Mandolin biegen wir scharf
ab von der Provinzstrasse in einen kleinen Forstweg,
kurzer Halt, der Spezialschlüssel öffnet die verschlossene
massive Stahlschranke, der 4x4 Antrieb des Mercedes rastet ein, es geht
ca. 250 m steil hinauf, die Räder wühlen
durch den weichen Boden. Wir kommen auf ein kleines Hochplateau. Es sind
Rodungsarbeiten zu sehen, das dichte
Unterholz muss beseitigt werden, damit der Mischwald wieder
atmen kann.
Wir steigen aus, Kamera in der Hand, es geht ca.50
m ins Zentrum der Lichtung: Betonfundamente! Der erste typische
Scheinwerfersockel,10 m daneben 6 dreieckige Betonfundamente.
Ich bleibe wirklich betroffen stehen! - Murmel vor
mich hin: Das gibt es nicht, eine 8cm/M5
Flak Ehrhardt.......Arturo guckt mich fragend an, er versteht
kein deutsch.
Ich erkläre ihm, das dies die Stellungen einer Flakbatterie der KuK
sind, bestehend aus 2 Azetylenscheinwerfern und 2 Stück
Luftabwehrkanonen auf einer speziellen
stählernen und drehbaren Hochlafette montiert. Ich sage ihm auch, dass
dies die ersten Stellungen dieser Art sind, die ich jemals
innerhalb der Festung Trient gesehen habe!
Die Kamera fängt an zu klicken, wir finden auch
die Reste des Unterstandes der
Batteriebesatzung oder die Munitionskasematte, das ist nun
wirklich nicht mehr zu identifizieren.
Ein wirklich einmaliger Fund!
Ohne die Arbeiter der Forstverwaltung Trient wäre
diese Stellung wahrscheinlich für immer
unentdeckt geblieben. Diese haben sie entdeckt und
nun stehen wir davor.
Arturo Condini hört gespannt meinen Ausführungen
zu, er ist begeistert. Seine Entscheidung:
Die Lichtung wird komplett freigelegt, der nahe vorbeigehende
Wanderweg bekommt eine Hinweistafel mit Pfeil: Zur KuK-Flakbatterie
Mandolin. Später kommt eine Beschreibung dazu,
gerahmt, mit Text und Fotos, neuen und historischen Aufnahmen..............2-sprachig-deutsch/italienisch...........
Ein weiterer kleiner Schritt:
Die ehemalige Festung Trient wird ausgegraben! Diese Stellung gehörte
zur Verteidigungssektion VI , 1915-1918.
Wieder entdeckt: 06.11.2004
Villamontagna-Trient-Volker Jeschkeit
Betonfundament der 8cm/M5 Flak -Ehrhardt. Der
Betonsockel befindet sich in einem Dorf in Galizien und wurde ein
Gedenkstein zu den Ereignissen des 1.Weltkrieges 1914 bis 1916.
Aufgrund dieses gut erhaltenen
Fundamentes lassen sich die 8cm-Flakstellungen
heute gut identifizieren, sofern sie noch auffindbar sind.
Das Foto zeigt die Flakkanone auf dem oben
beschriebenen Fundament montiert, es handelt sich um die gleiche Stelle,
eine historische Aufnahme von großen Wert!
Eine weitere Stellung der Flak 8cm/M5 - Ehrhardt. Die
Umgebung passt perfekt zur topografischen Situation der Flakbatterie
Mandolin. So könnte die Stellung oberhalb des Blockhauses Mandolin
wirklich ausgesehen haben!
1.Scheinwerferstellung,der runde Sockel des
Scheinwerfers, der halbmondförmige Graben dahinter,
Bereitschaftsstellung der Besatzung
Aufnahme des Scheinwerferfundamentes, so wie sie auch
im Bereich der Stützpunkte Monte Calisio, Soprasassound Busa Grande zu
finden sind
wenig entfernt davon, der erste nicht gut erhaltenen
Betonsockel der 1.Flakkanone 8cm/M5 -Ehrhardt. Es handelt sich um 6
Stück dreieckige Betonsteine zwischen denen die Holzbalken des
Untergestells der Hochlafette mit Zugankern verschraubt wurden
Detailaufnahme der kreisförmig ausgelegten 6
Betonsteine des Flaksockels
die zweite Scheinwerferstellung, kurz unterhalb dieser
befindet sich die zweite Kanonenstellung der Batterie
Detail des Bereitschaftsbereiches der
Scheinwerferbesatzung
Reste der Munitions- oder Unterkunftskasematte der
Besatzungen
Perfekt erhaltenes Fundament der 2.Flakstellung!
6 kreisförmig angelegte dreieckige Betonsteine!
Erhalten sogar die Zuganker ,eingegossen im darunter
liegenden Fundament, mit denen das Holzkreuz des stählernen
Drehgestelles befestigt wurde.
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