Prinz-Leopold-Kaserne

vom ersten Weltkrieg in München

Ulrich Mößlang Optik Heydenreich der  Tauchbrillenspezialist  und  zertifizierter Sport-Optiker  
Fernkampfwerke, Bunker, Infanteriestützpunkte, Stellungen und Festungen der Österreicher und Ex Forte der Italiener aus dem ersten Weltkrieg in den Alpen, Dolomiten, Verona, Venezien und Friaul.
  

 

Die Prinz-Leopold-Kaserne war eine Kavalleriekaserne der bayerischen Armee in München, die nach dem ehemaligen Kommandeur des 1. Schwere-Reiter-Regiments, Prinz Leopold von Bayern benannt worden war.

Der Neubau einer Kaserne für das 1. Schwere Reiter-Regiment "Prinz Karl von Bayern" war bereits 1887 als Ersatz für die Neue Isarkaserne geplant worden. Als Standort war ein Teil des Militärgeländes auf dem Oberwiesenfeld vorgesehen, das an die heutige Heßstraße angrenzte. Nach der Schließung der Hofgarten- und der Seidenhaus-Kaserne, die nach einer Typhusepidemie 1893 notwendig geworden war, wurde das Areal für den Bau einer neuen Infanteriekaserne für das 2. Infanterieregiment genutzt. Während der größte Teil der Münchner Garnison bereits in Kasernen außerhalb des Stadtzentrums verlegt worden war, blieb das 1. Schwere Reiter-Regiment noch bis 1902 in der Neuen Isarkaserne in der Stadtmitte.

Am 21. Juni 1902 zog das Regiment schließlich in die neu gebaute Prinz-Leopold-Kaserne ein. Die neuen Unterkünfte befanden sich auf dem südöstlichen Teil des Oberwiesenfeldes. Obwohl sich das Generalkommando des I. Armeekorps zunächst gesträubt hatte, wurden etwa 90 Hektar des Standort-Übungsplatzes für die Prinz-Leopold-Kaserne aufgegeben.

Insgesamt umfasste die Kaserne zwei „Doppeleskadronkasernen“ für je 376 Personen und eine „Einzeleskadronkaserne“ für 236 Personen. Dazu kamen ein Stabsgebäude, ein Wirtschaftsgebäude, ein Familienwohngebäude, drei Reithallen, fünf Stallungen, ein Krankenstall, eine Schmiede und eine Remise. Alle Gebäude sind im neobarocken Stil errichtet, als besonders repräsentativ galt bereits Anfang des 20. Jahrhunderts die so genannte „Offizierspeiseanstalt“ (Offizierskasino), die nach einer zeitweiligen Nutzung als Chemiefabrik und mehrjährigen Nichtnutzung 1989/90 vollständig renoviert wurde und sich an der Ecke Winzererstraße/Schwere-Reiter-Straße befindet.

Die Kaserne, die zum größten Teil bis heute erhalten geblieben ist, war 1902 eine der modernsten Kasernen in Bayern. So gab es Wasser-, Abwasser-, Gas- und Telefonanschlüsse, nur Strom fehlte zu dieser Zeit noch. Abgesehen von der Telegraphenkaserne war die Prinz-Leopold-Kaserne das letzte größere Militärbauprojekt in München.

Nach dem Ersten Weltkrieg waren 1919 der Stab und die Stabskompanie der Schützenbrigade 21 unter Franz Ritter von Epp, Stab und 2. Eskadron des Kavallerie-Regiments 21 sowie der Artillerieführungsstab 21 untergebracht, daneben auch eine Freiwilligensammelstelle. Die Reichswehr übernahm die Kaserne und quartierte 1923 eine Minenwerferkompanie und die bespannte Fahrabteilung 7 in der Kaserne ein. Die deutsche Wehrmacht nutzte die Kaserne ebenfalls weiter, am Ende des Zweiten Weltkriegs befand sich dort die Artillerie-Beobachtungs-Ersatzabteilung 7. Teile der ehemalige Prinz-Leopold-Kaserne werden heute vom Freistaat Bayern noch genutzt.

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