Langrohrkanone 
am
 Lago di Caldonazzo

Ulrich Mößlang Optik Heydenreich der  Tauchbrillenspezialist  und  zertifizierter Sport-Optiker  
    
Fernkampfwerke, Bunker, Infanteriestützpunkte, Stellungen und Festungen der Österreicher und Ex Forte der Italiener aus dem ersten Weltkrieg in den Alpen, Dolomiten, Verona, Venezien und Friaul.  Denkmäler in München, Bayern und dem Rest der Welt.

 

Während der Entlastungsoffensive 1916 wurde am Caldonazzo-See bei Calceranica auf einer kleinen Halbinsel des Sees eine 35cm Langrohrkanone montiert, die von da aus Asiago beschoss (und andere Ziele). 
Bei der Kanone handelte es sich um das Langrohr-Schiffsgeschütz für die Tegethoff -Klasse (Schlachtschiffe). 
Es wurde von Skoda gebaut und hatte die Bezeichnung 35cm-cal45. Das Rohr war 19m lang, das Geschossgewicht 700kg und hatte eine mittlere Reichweite von 30 km. Insgesamt verschoss die Kanone 122 Granaten, dann wurde die Zielabweichung zu groß (Rohr ausgeleiert), wurde demontiert und zu Skoda zur Re-Kalibrierung zurückgeschickt. Die Pulvertreibladung betrug 193 kg, die Mündungsgeschwindigkeit 770m/sec. 

 Anbei ein Foto von der Rohrmontage.


35cm bei calceranica

Volker Jeschkeit

Jau. Das ist ein italienisches Schiffsgeschütz, das von der KuK erbeutet wurde.

PS:
Das Geschütz bei Caldonazzo wurde von den KuK-Truppen "Georg" genannt, war aber nicht die offizielle Bezeichnung der Kanone/Stellung. 
Die Italiener nannten die Kanone "Il lungo Giorgio"(der lange Georg).

Im April 1916 wurde die Kanone Nr.1 auf dem ungarischen Testgelände Hajmasker getestet und erzielte eine Reichweite von 35 km. Noch im gleichen Monat wurde sie zusammen mit einem 38 cm Mörser als gemischte Batterie an die italienische Front verlegt. Diese Kanone wurde oft als „Georg“ bezeichnet, allerdings gibt es keinen offiziellen Verweis in der amtlichen Dokumentation dazu, so ist anzunehmen das die Feldtruppen die Kanone so benannten.

Am 10.April 1916 inspizierte der Thronfolger Erzherzog Karl, der spätere Kaiser Karl der I., die Batterie.

Vom 16. bis 22.Mai feuerte die Kanone Nr.1 gegen Ziele bei Asiago, Fondi, Gallio und Camporovere.

Es wurden 122 Granaten mit einer Schussweite bis 25 Km abgefeuert, danach wurde die Zielabweichung allerdings so hoch, dass die Kanone zur Rekalibrierung zu den Skoda-Werken zurückgeschickt werden musste. Die Rückführung erfolgte am 30.Mai 1916 und die Kanone sollte gegen das Geschütz Nr.2 ausgetauscht werden. Dazu kam es aber nicht, Geschütz Nr.2 wurde an die bulgarische Front geschickt.

 Volker Jeschkeit   11.11.03  


Auf dieser Landzunge stand der Georg und schoss über die Berge bis nach Asiago

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