Kreuzbergsattel

ausgebaute Stellungen vom 2. Weltkrieg
 

Die Sperre Kreuzberg

von Wendl Pircher

Ulrich Mößlang Optik Heydenreich der  Tauchbrillenspezialist  und  zertifizierter Sport-Optiker  
 
Fernkampfwerke, Bunker, Infanteriestützpunkte, Stellungen und Festungen der Österreicher und Ex Forte der Italiener aus dem ersten Weltkrieg in den Alpen, Dolomiten, Verona, Venezien und Friaul.  Denkmäler in München, Bayern und dem Rest der Welt.



Fernkampfwerke, Bunker, Infanteriestützpunkte der Österreicher und Ex Forte der Italiener aus dem ersten Weltkrieg in den Alpen und Dolomiten 

 

Dieser Festungskomplex wurde in den Jahren von 1938 bis 1942 von der Italienischen Heeresleitung erricht um einen evtl. deutschen Angriff auf Italien abzuwehren. Der Duce (Benito Mussolini) war fest davon überzeugt das Deutschland früher oder später das deutschsprachige Südtirol zurückfordern wird.

Im Vertrauen auf die Erfahrungen des Gebirgskrieges entschloss sich Italien die wenigen Schwachstellen welche von den modernen Panzertruppen hätten überrannt werden können mit Festungen zu versperren. Diese Festungsanlagen bestehen aus passiven Panzersperren (betonierte Gräben ca. 1m bis 2m tief) und einzelnen autonomen  Bunkern welche  mit Panzerabwehrkanonen und MG´s bestückt wurden. Die schwerer Artillerie wurde in gr. Kavernenanlagen untergebracht oder Notfalls hinter Bergrücken gedeckt frei aufgestellt.

Das System besteht aus bis zu 3 Sperrgruppen hintereinander, in der Zone Pustertal befindet sich die erste Sperre gleich bei der Grenze welche die Aufgabe hatte den Feind zurückzuhalten bis die zweit Sperrgruppe voll in Betrieb genommen werden konnte. Da der Kreuzbergpass bei Innichen ins Pustertal führt liegt dieser Übergang nach Italien zwischen den beiden Sperren des Pustertales und musste deshalb separat gesichert werden. Als Teil des 2ten Systems wurde auch eine große Kavernenanlage in die Felswand des Papernkofels oberhalb des Passes gebaut, welche auch große Artillerie aufnehmen konnte. Der Zugang zu den großen Geschützständen wurde durch eigene Mg Nestern  gesichert. Auf dem Papernkofel selbst befanden sich die alten Stellungen der Alpini des ersten Weltkrieges, auch konnten die Weganlagen des ersten Weltkrieges für den Bau der Festungen benützt werden. Die Kavernenanlage selbst verfügt über eine Fahrstrasse bis zum Haupteingang, welche  bis zur Alm unterhalb der Anlage noch befahren werden kann.

 Das Innere der Anlage weist 3 Ebenen auf wobei von der Nahkampfanlage zur Hauptanlage gut 80 Höhenmeter! über Stiegen zu bewältigen sind.

Die Kavernenanlage  wurde fertig gebaut, aber nie ausgerüstet (Elektro- und Santiäranlagen), nur die Panzertüren wurden teilweise eingebaut. Aufgrund des Widerstandes des Deutschen Reichs das ja mit Italien verbündet war und Waffenhilfe in Afrika leistete wurde der Bunkerbau im September 1942 eingestellt, Anlagen die nicht fertig waren wurden zugemauert. Die kleinen Anlagen wurden aber weiterhin von der Armee benützt. Nach dem Krieg wurden die kleinen Anlagen auf der Passhöhe von der Nato wieder verwendet und neu ausgerüstet .

Die Felsenanlage kann frei besichtigt werden, der Zugemauerte Haupteingang wurde aufgebrochen.
Um zur Anlage zu gelangen muss aber ein gut 2 stündiger Anmarsch in Kauf genommen werden über die Armierungsstrasse die direkt zum Eingang führt. Im unteren Teil kann man auch mit Geländefahrzeugen hochfahren, jedoch nur für Fahrer mit Geländeerfahrung empfehlenswert. Das Innere der Anlage ist problemlos bis auf zwei ungesicherte Treppentürmen wo die Holztreppen zusammengebrochen sind. 

 


In Fels eingebauter Bunker, kaum zu erkennen, die Geschützpforten sind mit Klappen maskiert


Seitlich daneben noch einer, jedoch nicht so gut getarnt, im Hintergrund der Paperkofel, in deren Ostwand der gr. Bunker eingebaut ist


Die Felswand mit dem Bunker, links der Zugangsweg im Schneefeld


Hier kann man die Maskierung der Anlagen sehen, welche jedoch erst in den 50er Jahren angebracht wurden, als Teile des Alpenwalls reaktiviert wurden, um evt. Angriffe der Sowjetunion abzuwehren (Kalter Krieg)


Der Papernkofel (Cima Popera), die Kavernenanlage durchläuft die ganze Ostseite des Berges


Linke Seite mit Eingangsbereich


Rechte Seite (Front) mit den Geschützpforten


Ein Bunker direkt am Pass, hinter dem Parkplatz. Deutlich zu sehen sind die Lüftungskamine an der Rückseite des Bunkers


Getarnte Schiessscharten


Die Kaserne hinter dem Pass in welchem die Mannschaft zur Pflege der Anlagen untergebracht war. Bis ca. Anfang der 90er Jahre waren hier Alpini des Batallion Val Cismon der Alpinibrigade Tridentina mit Sitz in Brixen


Der Eingang zum Werk mit den Nahverteidigungen


Toiletten gleich hinter dem Eingang, zugleich auch Zugang zur Nahverteidigung


Stahltüren im inneren der Anlage


Treppenaufstieg zur oberen Nahverteidigung, ca. 40mt Höher gelegen

 

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