Fortifikatorische Begriffe
militärische Begriffe zum 1 WK 1914-1918
in den Werken oder EX Forte der Alpen

erster Weltkrieg 1915 -1918

   
Alpini Italienische Hochgebirgstruppe
Armee bewaffnete Streitmacht 
großer Truppenverband, Heereseinheit, Heeresabteilung
Armeekorps Verband von mehreren Divisionen
Armierung Ausstattung einer Befestigungsanlage, nicht nur der Eisen- und Stahlteile im Beton, sondern auch der Bewaffnung und kompletten Einrichtung.  Siehe auch Desarmierung.
Außenwerk Vorgelagertes Werk, das nicht direkt in Verbindung zum Hauptwerk steht.
Barbette Offen gebaute Geschützstellung hinter einem Wall.
Bataillon Besteht aus mehreren  Kompanien oder  Batterien einer
Truppengattung und wird von einem Kommandeur geführt.
Bergsaleri Italienische Elite-Infanterie
Bestreichen Eine nette Umschreibung für gezieltes Dauerfeuer in einem deckungslosen Gelände.
Blindgänger Explosivgeschoss oder Mine, das durch Zünderversagen nicht detoniert ist.
Blockhaus Verteidigungsbau, an einem besonders gefährdeten Punkt, der zugehörig zu einem Werksverband, einen einzelnen Abschnitt der Umgebung und das Vorfeld gegen Infanterieangriffe sichert. Die Ursprungsform bestand aus einem Holzbau mit Erdeindeckung.
Brigade Unterste Gliederungsform eines  Großverbandes.  Brigaden
unterscheiden sich in ihrer Grundgliederung, ihrer Ausrüstung und Ausstattung mit Waffensystemen sowie in ihrem Präsenzgrad im Frieden.
Brustwehr Brusthohe Erdaufschüttung / Pallisade / Mauer als Schützendeckung, meistens auch mit Zinnen bewehrt.
Bombe Geschoss eines Mörsers.
Bombensicher Konstruktionsmerkmal eines Bauwerks, das mindestens einem Volltreffer einer schweren Mörserbombe standhält.
Camouflage Mehrfarbige Flecktarnung zum Verwischen von Umrissen und Formen.
Deffensions... durch Einbau von Scharten für Gewehre und Maschinengewehre usw. verteidigungsfähig gemachte Bauten z.B. -Kasernen, -Mauern, -Stiegen, usw.
Defensionskaserne Eine in stärkerer Bauweise, meist aus Natursteinmauerwerk, errichtete Kaserne die für eine Verteidigung eingerichtet ist und frontseitig statt Fenster, Schießscharten hat.
Demolitionsmine In Befestigungsbauwerke eingebaute Sprengsätze, um die Anlagen zu vernichten.
Demonstrationsangriff Ein Angriff zur Täuschung des Gegners, nicht zum Geländegewinn.
Desarmierung Demontage der Eisenteile und Waffen.
Detachment Patrouillen
Division Zusammenfassung von 2 bis 6 Brigaden und zusätzlicher Verbände unter einem Kommando.
Eskarpe Bei den Werken stellt die Eskarpe die werkseitige Mauer zum Graben dar. Die feindseitige Mauer ist die Kontereskarpe.
Face Die der Befestigung anliegende Grabenwand oder die dem Gegner zugekehrte Vorderseite einer Befestigungsanlage.
Faschine Reisiggeflecht für Befestigungsbauten
Flanke Seitliche Begrenzung zwischen Front und Kehle
Frontgraben Der ganzen Vorderseite vorgelagerte, in den Fels gegrabene oder gesprengte Graben , die die Einnahme eines Werkes verhindern sollte.
Frontgrabenstreiche Flankierende Nahkampfanlage zur Abwehr von Infanterieangriffen durch den Frontgraben. Von diesem kann der in seiner ganzen Länge durch Kasemattkanonen und MG unter Feuer genommen werden
Gabionen Erdgefüllte Körbe, Schanzkörbe
Gage Entlohnung
Galerie Verbindungswege oder Zwischenstellungen.
Im Eis, Fels oder Schnee erstellte oder gemauerte Stollen oder Gänge mit Ausschussöffnungen für Geschütze, MG oder Gewehre .
Geschütz  Kanonen, Haubitzen, Mörser.
Genie Spezialwaffengattung, Truppe für den permanenten Bau von Werken, Kasematten und Stollen.
Geschoss  
Glacis Deckungsloses Festungsvorgelände.
Geschützbrunnen Für den Einbau der Panzer- und Turmgeschütze der Werke und Festungen, auch in Feldverwendung. Dafür benötigt man den im Verdeck eingebauten, tiefer gelegenen Teil der die Lafette, die Bereitschaftsmunition und die Bedienungsmannschaften des Geschützes sicherte und führte. Auf dem Geschützbrunnen waren der Vorpanzer und die Panzerkuppel montiert.
Graben Auch Kampfgraben genannt, diente er der Verteidigung und stellte ein wesentliches Hindernis mit den steilen Mauern dar. Er war meistens mit Grabenkoffern und Grabenstreichen versehen, aus denen der eingedrungene Feind mit Artillerie- und Infanteriewaffen bekämpft werden konnte. 
Grabenstreiche Meist in den Ecken der Gräben eingebaute Grabenverteidigungsanlage in der Kontereskarpe.
Gewehrlafette ist eine Einspannvorrichtung die zufolge der festen Lagerung des Gewehres ein zielgenaueres und rascheres Feuern, fast ohne Rückstoß erlaubt. Im Stellungskrieg wurden sie oft auf eingesehene Punkte gerichtet um sie auch in der Nacht oder bei schlechtem Wetter gezielt unter Feuer nehmen zu können
Haubitze Ein Geschütz, das sowohl für das Steil- und Flachfeuer geeignet ist. Die Reichweite und der Einfallswinkel der Geschosse können durch Veränderung von Treibladung und Rohrerhöhung unabhängig voneinander beeinflusst werden. Rohrlänge von 10-16 Kaliberstärken.
Infanterie Kämpfende Fußtruppe
Intervall Ist der Raum zwischen zwei Festungen.
Kaliber Durchmesser der Geschosse
Kalotte Die zu den Dreh- und Fixpanzern führenden Stiegengänge.
Kanone Flachfeuergeschütz bis 10° Erhöhung, bei der die Reichweite nur von der Rohrerhöhung abhängt. 
Rohrlänge 20-40 Kaliberstärken
Kaponniere siehe Koffer
Kartäsche Ein mit Kugeln gefülltes Artilleriegeschoss ohne eigene Sprengladung, ähnlich einer Schrotladung. Die Kartäsche wurde  gegen lebende Ziele auf kurze Entfernung eingesetzt.
Kasematte Ein Wallgewölbe, bombensicherer Unterkunfts-, Wohn- oder Lagerraum, auch Geschützkasematte, an der Frontseite gepanzert.
Kasemattenblock Durchgängige Kasematten, die zu einem Block zusammengefasst sind.
Kasemattkanone Kanonen mit Fallblockverschluss hinter einem Stirnpanzer, ähnlich den Traditoren-Geschützen.
Kaverne Künstlich angelegte Felsenhöhle. Sie diente als Unterkunft und Munitionslager, zur Unterbringung von Geschützen, Scheinwerfern und sonstiges Kriegsgerät.
Kehle Schwächer ausgeführte und daher empfindlichere Rückseite einer Festungsanlage, meistens mit Kehlgraben und Kehlkoffer ausgestattet.
Krenellierte Mauer Eine mit Schießscharten für Gewehrfeuer versehene Mauer zur Verteidigung.
Koffer Die Koffer wurden an der Außenseite der Werke zur Verteidigung der Mauer und des Grabens errichtet. Sie wurden in Graben-, Front-, Flanken- oder Kehlkoffer gegliedert und ein bombensicherer Kampfraum. Sie waren meist mit kleineren Kasemattgeschützen, MG und Infanteriewaffen ausgestattet. Sie waren mit dem Werk, oder durch Poternen verbunden.
Kompanie Truppeneinheit von 100 bis 250 Mann innerhalb eines Bataillons.
Konduite Beurteilung
Kontereskarpe Äußere Grabenböschung oder Mauer.
Kontereskarpenkoffer Der direkten Feindeinwirkung entzogene Kampfanlage zur Flankierung der Hindernisgräben. Im Deutschen Grabenstreiche genannt.
Kordon Die Randsteine einer Werksdecke.
Kote Ein genau vermessener Geländepunkt, der in der Armeekarte aufgeführt  und unverwechselbar ist.
Kurtine Mauer/Wall als Verbindung zweier Bastionen
Lafette Schießgerüst für Geschütze.
Landesschützen Tiroler k.k. Infanterie, seit 1906 Hochgebirgstruppe, ab 1917 Kaiserschützen genannt.
marod krank
Marodenrevier Sanitätszimmer
MG Maschinengewehr mit unterschiedlichem Kaliber.
Minimalscharte Scharte in einer Panzerung, bei der der Drehpunkt einer Waffe innerhalb der Scharte liegt, so dass die Öffnung möglichst klein gehalten werden kann. Zum Richten der Geschütze wurden die Kuppeln mit ihren Zähnen angehoben und grob in die Schussrichtung gesetzt.
Minimalscharten-
kanone
Darunter ist einen kasemattierte Kanone zu verstehen, deren Mündungsrohr nur unwesentlich über die Geschützöffnung der Panzerung hinausragte. Die Kanone ist so lafettiert , dass der Drehpunkt unter der Mündung der Kanone liegt und die Öffnung oder Scharte so klein wie möglich gehalten werden kann. Die Lafette ist mit seitlichen Rollen ausgestattet die auf Schienen laufen, um seitliche Richtungsänderungen zu erlauben. Sie gestattet eine möglichst große horizontale und vertikale Bewegung des Geschützrohres bei kleinster Schartenöffung.
Mitrailleuse Eine alte französische Bezeichnung für ein MG. Im Österreich-Ungarn galt die Bezeichnung nur für die 
11mm Montigny-Mitrailleuse.
Auch für die Revolverkanone 47mm, System Hotchkiss, mit ihren drehbaren Läufen verwendet. Sie wurde ursprünglich für die Marine verwendet (1886 eingeführt). Einige kamen in der Dolomitenfront zum Einsatz.
Morgue Grabkammer
Mörser Schweres Steilfeuergeschütz um 70° Erhöhung, z.B. Scoda 30.5cm. Rohrlänge von 6-10 Kaliberstärken.
Noyau Französische Bezeichnung für Kern. 
Panzertürme In Panzertürmen aus Stahl wurden verschiedene Geschütze verwendet, die durch Drehung um 360 Grad eine Rundumverteidigung gewährleisten konnten und einen hohen Schutz des Bedienungspersonals garantierten.
25 - 40 cm dicker Stahl aus Compoundstahl mit einer Grundplatte aus zähem Schmiedestahl und aufgeschweißtem Hartstahl. die beste Panzerplatte war lange Zeit die 30 cm Kruppsche Panzer-platte (1895) aus zähem Chromnickelstahl, deren Vorderseite einer Härtung unterzogen worden war.
Parapet Brustwehr
Patrouille Eine kleine Mannschaft unter Führung eines Feldwebels oder Offizier.
Sie hatten die Aufgabe von Aufklärung, Sicherung in den Flanken, Artilleriefeuerleitung sowie Überwachung toter Räume durchzuführen.
Pivot Schwenkzapfen, um den eine Geschützlafette seitlich gedreht werden kann.
Portée Nützliche Schussweite, österreichisch - Schussertrag
Poterne Unterirdischer oder verdeckter, bombensicherer Gang aus Fels oder Beton. 
Propaganda Um die Bevölkerung und den Feind zu täuschen wurden die negativen Tatsachen abgeschwächt.
Vormarsch = Verlegung
Abweisung feindlicher Angriffe = hohe eigene Verluste
Hinhaltender Widerstand = Rückzug
Reduit Das besonders starke Kernwerk einer Befestigung.
Regiment Kampfeinheit aus 3 - 4 Bataillonen
Rekognoszierung Erkundung
Retablierung Erholungsphase nach Kampfeinsatz im Etappenbereich, ca. 10 bis 15 km hinter der Front
Reverskaponniere

siehe Kontereskarpenkoffer

Sappe Vortreibung eines geschützten Grabens gegen die feindliche Stellung, um in unmittelbare Nähe dann aus diesem zum Angriff vorzugehen
Sappeure Alte Bezeichnung für Pioniere oder technische Truppe.
Schrapnell Ein mit Bleikugeln gefülltes Artilleriegeschoss mir eigener Sprengladung zur Bekämpfung lebender Ziele auf große Entfernung. Der Explosionspunkt über dem Ziel wird durch die Brenndauer eines Brennzünders eingestellt.
Schussertrag Nützliche Schussweite
Spanische Reiter  
Schwarm Kampfeinheit von rund 10 Mann, meist unter der Führung eines Unteroffiziers (heute: Gruppe)
Stirnpanzer In Beton eingebaute senkrechte Panzerplatte mit Schießscharte
Sturmreif Zustand einer Festung, die durch vorhergegangene Zerstörung nicht mehr verteidigungsfähig ist.
Tambour Deckungsloser Eingangshof zum Schutz des Tores = Zwinger
Trace Grundriss einer Festungsanlage
Tradiator "Verräter" ein Flankierungsgeschütz, das von der Feindseite nicht zu erkennen ist . Es dient zur Bekämpfung angreifender Infanterie in den Intervallen. 
Traditorenbatterie Ein Flankierungsbau der zur Aufnahme der Flankierungsgeschütze, meist Minimalschartenkanonen, dient.
Überhöhung Für Geschütze oder MG, die aus höhergelegenen Stellungen, Geländeteile beherrschen um die eigene Truppe wirksam unterstützen zu können.
Verdeck Sammelbegriff für die horizontalen Oberflächen eines Werks2,5m bis 3m auf Stahlträger ruhend. Je nach Bauperiode mit verschiedener Armierung. Meist mit Erd- oder Schotteraufschüttungen wie auf den Seiten Pejo, fünftes Bild zu sehen. Zum Schutz wurden auf die oberste Schicht auch Baumstämme aufgelegt, die die Durchdringtiefe halbierten.
Vedette Vorgeschobene Alarmstellung einer Feldwache
Wall Erdanschüttung deren Material durch ausheben des Feindwerts davor liegenden  Grabens gewonnen liegt.
Wallgang Umlaufender Bewegungsraum hinter Brustwehr und Geschützbänken.
Wasserspiel Sperranlage, dessen Graben mit Wasser gefüllt ist.
Werk Altösterreichische Bezeichnung für eine Grenzbefestigung mit dem Zusatz des betreffenden Flurnamens, z.B. "Werk Mitterberg". Ausnahmen waren nur die beiden Werke "Hensel" und "Hermann", bei denen man die beiden berühmten Kommandanten würdigen wollte.
Wurffeuer Steilfeuer aus Mörsern das mit einer Steigung nicht unter 45 Grad abgegeben wird. Es wird besonders gegen das Verdeck der Werke gerichtet.
Zähigkeit Zu- und Reißfestigkeit eines Körpers.
Zwinger Ein mit Hindernissen abgeteilter Raum vor dem Eingang einer Festung. Äußerer Zwinger vor dem Werksgelände, innerer Zwinger im Werksgebäude.
Zwischenwerk Ein zur Sicherung zwischen zwei Hauptwerken gelegenes kleineres Werk. ( Werk Sommo )


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