Werk Tombio

Innenaufnahmen vom Batterieblock

 

Ulrich Mößlang Optik Heydenreich der  Tauchbrillenspezialist  und  zertifizierter Sport-Optiker  
Fernkampfwerke, Bunker, Infanteriestützpunkte, Stellungen und Festungen der Österreicher und Ex Forte der Italiener aus dem ersten Weltkrieg in den Alpen, Dolomiten, Verona, Venezien und Friaul.
 

  Volker Jeschkeit  09.2006 / Nicola Fontana und Reinfrid Vergeiner


Die Aufnahmen betreffen den Block der PzH-Batterie mit 4 Brunnen für 
Panzerkuppeln 10cm/M05 und der B- Kuppel.
Interessant ist die Bauweise des Blocks. Er wurde in Naturstein außen 
begonnen und noch während dieser Bauphase auf Beton umgestellt. Der 
Beton ist klassischer Stampfbeton mit Stahlträgerunterzügen..Im 
Gegensatz dazu wurde der linke Annex in Stahlbeton ausgeführt. Bei der 
Anwendung des armierten Betons war man allerdings in einem 
Experimentierstadium und hatte anscheinend die Statik und Technik der 
Armierung noch nicht begriffen. In den Mauern wurden horizontale 
Stahleinlagen übereinander geschichtet anstatt eine vertikal aufgehende 
Stahlarmierung (was richtig gewesen wäre). Die Armierung besteht nicht 
aus geflochtenen Stahlmatten , sondern aus Streckmetallmatten, die man 
auch als Zäune verwenden kann, wenn man die Matten auseinander zieht und 
somit das Rhombusmuster entsteht.
Zurück zum Batterieblock: Dieser wurde von vorne nach hinten in 
Abschnitten gegossen. Hinter den Brunnen und im Bereich des 
Verbindungsganges, der die gesamte Batterie durchläuft ist einen 
durchgehende Betonfuge durch den ganzen Bau, der die 2 
Betongiessabschnitte trennt. Diese Fuge ist sichtbar, da das Dach 
demoliert wurde. Nach der Fertigstellung des Blockes wurde das Dach 
gegossen.
Tombio war ein kleines und sehr kompaktes Werk, man quetschte geradezu 
alles rein in den Beton an Räumlichkeiten, was noch ging, und trotzdem  
noch eine einigermaßen gute Beschussfestigkeit zu erhalten.
Trotzdem hätte die schwere feindliche Belagerungsartillerie es in kurzer 
Zeit in Stücke zerschossen, es war hervorragend sichtbar, die Kuppeln 
waren dicht gedrängt beieinander, wenige Volltreffer auf dem Verdeck 
(auch ohne Durchschlag) hätten diese Batterie außer Gefecht gesetzt.
Die Deckenarmierung war ca. 2m dick aus Stampfbeton mit 
Stahlträgerunterzügen (siehe Fotos), die nicht dicht an dicht lagen. Bei 
Volltreffern auf dem Verdeck, wäre dieses in kurzer Zeit zerstört 
wurden, der Stampfbeton wären geradezu aus den Lücken zwischen den 
Trägern nach innen in die Räume in großen Brocken hineingefallen, mal 
abgesehen von der großen Rissbildung.
Tombio ist somit ein gutes und klassisches Beispiel der alten 
Betontechnologie, zwischen 1910 und 1912 errichtet.
Die gleiche Decke in gleicher Stärke mit guter Rundstahlarmierung und 
enger Maschenweite von 10x10cm , mehrlagig in der unteren Zugzone oder 
einlagig mit dickem Rundstahl von 30mm Stärke hätten jedem Feindbeschuss 
locker getrotzt! Dazu waren die Spannweiten der Decken über den 
Kasematten viel zu klein (siehe Fotos). Aber dazu kam es ja erst in der 
FS Trient im Jahre 1915 und sonst wo auch später...
Gruß VJ
 

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