Verein zur Förderung des Behindertentauchens in Deutschland e. V. "Behindert - und dann auch noch Tauchen… !?“ „Geht das denn überhaupt… ?“
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Diese Fragen, die immer wieder misstrauisch gestellt werden, sind mit einem eindeutigen "JA" zu beantworten. Gerade bei behinderten Menschen hat der Tauchsport immense positive Einflüsse sowohl physiologischer als auch psychologischer Art. Dieser Sport ist eine unschätzbare Therapie, die mit herkömmlichen Bewegungstherapien kaum zu erreichen ist. Wir möchten euch mit dieser Webseite Lust machen sich gemeinsam mit uns für diese faszinierende Sportart zu engagieren und wir wollen Betroffenen Mut machen einfach mal etwas neues auszuprobieren Spaß und Integration! Mach mit! Am 01. April 2005 war es endlich soweit. Die erste Tauchreise des Fördervereins begann um 6. 30 Uhr am Düsseldorfer Flughafen. Das Ziel war Dahab in Ägypten. Ziel dieses Trips waren neben dem Tauchurlaub, auch die Ausbildung von fünf Tauchlehrern zu IAHD-Instruktoren sowie Öffentlichkeitsarbeit für das Behindertentauchen. Außerdem sollte durch Gespräche und Besichtigungen von Tauchbasen und Hotels ein Überblick verschafft werden, welche Möglichkeiten vor Ort bestehen, Menschen mit Handicap mit gutem Gewissen nach Dahab zu schicken. Die Flüge mit Air Berlin nach Nürnberg bzw. mit Niki von Nürnberg nach Sharm el Sheikh verliefen komplikationslos und alle Beteiligten (sieben Personen an der Zahl) sowie das gesamte Gepäck kamen pünktlich und unbeschadet im fast 30 Grad warmen Ägypten an. Gut gelaunt begann der abenteuerliche, einstündige Transfer per Kleinbus nach Dahab. Das gesamte Gepäck, sowie die zwei Rollstühle wurden kurzerhand auf dem Dach festgezurrt und erste Erfahrungen mit der eigentümlichen, ägyptischen Fahrweise wurden gesammelt. Schon auf der Fahrt fühlte man sich in eine andere Welt versetzt. Kamelkarawanen, grimmig blickende Menschen mit Maschinengewehren an den Kontrollposten und friedlich dahinkreisende Plastiktüten in der Thermik der Wüstenberge des Sinai. Am Ziel, der Bedouin Lodge, angekommen, passierte die erste Überraschung. Der Zugang zu den als behinderten- bzw. rollstuhlgerechten ausgegebenen Zimmer versperrte eine ca. 30 cm hohe Stufe. Die hitzigen Diskussionen um die Zugänglichkeit und eventuellen Umzug in eine andere Bleibe wurden unterbrochen durch eine Abkühlungspause mit kalten Getränken. Abhilfe musste geschaffen werden. Hier zeigte sich die ungeheure Flexibilität der Ägypter zum ersten Mal. Provisorisch wurden aus Sand und Teppichen Rampen aufgeschüttet um die Zimmer doch für alle zugänglich zu machen. Die erhitzten Gemüter beruhigten sich und die Welt sah schon ein wenig anders aus. Als die Gruppe nach dem Abendessen in Dahab zum Hotel zurückkam, waren die Sand- und Teppichhügel durch zusammengezimmerte Holzrampen ersetzt, was die Erreichbarkeit der Zimmer und der Promenade noch einfacher gestaltete. Die Tauchbasis, Sub Sinai, entpuppte sich dann fast barrierefrei. Lediglich das Ausspülbecken und die abschließbaren Spinde waren etwas schwerer zu erreichen. Da die Basisbesitzer Khaled und Gaby, sowie die übrige Belegschaft von Sub Sinai noch keine Erfahrungen mit dem Behindertentauchen gemacht hatten, entschieden wir uns die ersten Tauchgänge als Demonstration zu nutzen. Am Moray Garden und den Golden Blocks verflog die anfängliche Skepsis aber sehr schnell. Alles verlief reibungslos und wir machten zwei schöne Tauchgänge. Am nächsten Morgen war es Zeit für eine neue Überraschung. In der Nacht hatten die Mitarbeiter von Sub Sinai kurzerhand die letzten Barrieren aus dem Weg geräumt. Eine Spindwand wurde kurzerhand an den Weg versetzt und der Zugang zum Spülbecken wurde mit Steinplatten ausgelegt. Eine glatte Eins. Am 03 April begann dann auch der Instructor Training Course ( ITC). Teilnehmer waren Gaby, Ahmed, Ayman (alle Sub Sinai), Michael (Tauchbasis in Hurghada) und Regula (arbeitet für die Sinai Divers in Sharm el Sheikh). Anders als sonst begann der Kurs mit dem Praxisteil. Auf dem Programm standen die Tauchgangsplanung, das bestmöglich Erreichen des Tauchplatzes, das sichere, kontrollierte Ab- und Auftauchen mit paraplegischen Tauchern und das Führen eines Tauchers, der sich nicht selber fortbewegen kann. Außerdem wurden verschiedene Trage- und Assistiertechniken gezeigt und geübt. Durch die Anwesenheit von betroffenen Tauchern, wurde diesem Kursteil eine sehr hohe Qualität verliehen da nichts simuliert werden musste. Am nächsten Tag startete der theoretische Teil der Ausbildung. Ein Teil der Gruppe machte zwei schöne Tauchgänge am Lighthouse, während im Kurs sehr heiß über Inhalte diskutiert wurde. Der dritte Kurstag startete wieder mit Theorie für die einen, mit Tauchen an den Golden Blocks für die anderen. Nach einem gemeinsamen Mittagessen an der Basis, ging es danach gemeinsam zum weltberühmten Canyon, der seinen ruf zurecht hat. Es war ein wunderschöner, spektakulärer Tauchgang, von dem noch lange erzählt wurde. Abends wurde es, wie eigentlich immer sehr gemütlich und lecker. Am 06. April stand dann das noch bekanntere und berüchtigte Blue Hole auf dem Plan. Der Einstieg war durch den anwesenden Steg sehr einfach und das Blue Hole trägt seinen Namen zurecht. Jeweils zum Ende der beiden Tauchgänge tauchten wir in einer Tiefe von etwa 15 Metern mitten ins blaue hinein. Man kam sich inmitten des Blaus sehr verloren vor und es war ein sehr imposantes Gefühl, mitten im Nichts zu schweben. Natürlich lieferte der Tauchtag viel Gesprächsstoff für den Abend. Am vorletzten Morgen stand noch ein Tauchgang mit einem Rebreather der Firma Submatix auf dem Programm, dieser war wie jeder Tauchgang sehr entsannt und fand am Moray Garden statt. Nach dem Mittagessen ging es für einige Leute zu Gesprächen über eventuelle zukünftige Zusammenarbeit, für andere zu Hotel- und Basenbesichtigungen und für wieder andere für eine kleine Pause ins Hotel. Am Abend fuhren wir mit Jeeps und den Basisbesitzern und Diveguides in die Berge des Sinai, wo eine Beduinenfamilie für uns kochte. Es war eine beeindruckende Nacht unter sternenklarem Himmel und, wenn niemand schnarchte, totaler Stille. Echtes Adventuregefühl kam auf, als einer der Jeeps in völliger Dunkelheit stecken blieb, den Motor nicht mehr anbekam und mit abenteuerlichen James Bondmanövern doch wieder flott gemacht wurde. Aber über die Fahrweise in Ägypten habe ich ja bereits berichtet. Der letzte Tag brach also an und in der Tauchbasis wurde das Tauchgepäck zusammengepackt und alles wieder auf einen Kleinbus geladen, was nicht minder bizarr aussah, als auf den Hinweg. Viele Fotos wurden gemacht, als die frischgebackenen IAHD-Tauchlehrer ihre Urkunden ausgehändigt bekamen. Nach einer sehr herzlichen Verabschiedung und dem Versprechen möglichst bald wiederzukommen, machten sich Daniel, Dirk, Holger, Uwe, Britta, Olaf und Patrick auf den Weg zum Flughafen nach Sharm el Sheikh. Dort angekommen kam die erste wirklich böse Überraschung auf uns zu. Die Leute von Hapag-Lloyd waren angeblich nicht über uns informiert und verhielten sich darüber hinaus in keinster weise kooperativ. Hierüber folgt noch ein gesonderter Bericht und da ich die Urlaubsstimmung nicht noch mehr vermiesen möchte, belasse ich es vorerst hierbei. Es war eine wunderschöne (aber wie immer viel zu kurze) Woche, in der wir viele nette, tolle Menschen und auch Freunde kennen gelernt haben. Wir haben uns sehr willkommen gefühlt und wenn möglich bald wiederkommen. Danke noch mal an alle die dieses möglich gemacht haben. Bis zum nächsten Mal. Ihr Verein zur Förderung des Behindertentauchens in Deutschland e. V. und die IAHD Deutschland www.abletodive.de
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