Der 1. Weltkrieg im Westen

Verdun Fort Froideterre

ouvrage d´infanterie  /   Zwischenwerk

Ulrich Mößlang Optik Heydenreich der  Tauchbrillenspezialist  und  zertifizierter Sport-Optiker  
  
Fernkampfwerke, Bunker, Infanteriestützpunkte, Stellungen und Festungen der Österreicher und Ex Forte der Italiener aus dem ersten Weltkrieg in den Alpen, Dolomiten, Verona, Venezien,  Friaul und den westlichen Kriegschauplätzen Verdun, Elsass, Lothringen.  Denkmäler in München, Bayern und dem Rest der Welt.


 


Dank an Marcus Massing

Text an der Besucherinfo:

Als Glied im Verteidigungsgürtel um Verdun sicherte die Anhöhe Froideterre das Gebiet nach Norden ab. Siw bildet die natürliche Grenze zwischen dem Maastal und dem am rechten Ufer der Maas entlanglaufenden Höhenzug. Siw wurde zu einer wichtigen Stellung des französischen Widerstandes ausgebaut und birgt zahlreiche miteinander verbundene und auf mehreren Ebenen angelegte Befestigungselemente. Die heute noch sichtbaren Überreste zeugen von der wichtigen Rolle, die ihnen in den entscheidenden  Kämpfen vom Sommer 1916 zukamen.

Die Befestigungsanlage Froideterre lag auf der Anhöhe zwischen der Maas und Douaumont und bildete das Herzstück der Anlage. Sie war von einem Wehgraben umgeben, besaß eine Kaserne mit Betonpanzer. Mit ihren MG-Ständen und Bunkern sicher untergebrachten Geschützen konnten die benachbarten Anlagen von Charny und Thiaumount gedeckt werden. Sie diente der eigenen Verteidigung und konnte gleichzeitig zum Schutz anderer naher Truppeneinheiten verwendet werden.

Mehrere dazwischen gelagerte Stellungen für stationierte Infanterietruppen vervollständigen die Verteidigungswirkung der Anlage. Die betonierten Brustwehre dienten zur Deckung der MG-Schützen, die stehend die äußeren Seitenhänge kontrollierten. Leicht hinter der Verteidigungshöhe liegende, in Bodensenkungen versteckte Unterstände boten den hier agierenden Infanteristen Schutz vor Artilleriefeuer. Die mit Stahlbeton verstärkten Gewölbe, in denen die Soldaten sicheren Schutz finden konnten, spielten bei den Kampfhandlungen eine wesentliche Rolle.

In den Hängen der engen Bachtäler verlaufende Verbindungswege und Versorgungsräume stellten die Logistik sicher. Wie alle schusssicheren Bauwerke dienten auch diese Unterstände und Gerätelager während der Schlacht als Befehlsstellen oder Sanitätsräume und stellten für die den Höhenzug verteidigenden Einheiten eine letzte Zuflucht dar. Der unterirdische Schutzbunker Quatre Cheminèes, der ursprünglich zur Unterbringung der Soldaten und als Reserve-Gerätelager konzipiert war, ist heute noch intakt. Er liegt in 8m Tiefe unter Felsen und besitzt 4 Luftschächte. Im selben Hang liegt auch der gemauerte Eingang zu einem kleinen Grätelager. Darin wurde zusätzliche Munition für die weiter von der Stadt entfernten Artillerieeinheiten gelagert. Zur Beförderung der Geschütze, zum Nachschub der Munition aus den Arsenalen und auch gelegentlich zum Transport von Verpflegung, Werkzeugen oder anderen Materialien waren die einzelnen Anlagen dieses Gebiets, wie auch der gesamte Verteidigungsgürtel durch ein Netz von strategischen, gemauerten Gängen und schmalen Eisenbahnlinien mit dem Herzstück Verdun verbunden.

Bei den Angriffen der deutschen Soldaten vor Verdun mit ihrem unablässigen Artilleriefeuer in nie da gewesener Heftigkeit wurden nicht nur die Hochbauten der Wehranlagen und ihre Zugänge zerstört, sondern auch die Verbindungswege mit dem Hinterland laufend unterbrochen. Da keine mit Karren befahrbaren Wege verwendet werden konnten, waren die engen und voller Trümmer und Leichen liegenden Gänge die einzigen Verbindungswege zur Front. Der dem unterirdischen Schutzbunker Quatre Cheminèes gegenüberliegende Weinberghang (Ravin des Vignes) wurde zur neuen Versorgungslinie einer Front, die Menschen und Gräte wie ein Ungeheuer regelrecht verschlang. In diesem Abhang verliefen zahlreiche unsichere Verbindungswege, die bei nächtlichen Ablösungen regelmäßig beschossen wurden. Um die heikle Verbindung zwischen der vordersten Front und den Schutzbunkern aufrecht zu erhalten, mussten so genannte Läufer unter dem Artilleriefeuer durch die Schusslinien gesandt werden, was den wenigsten gelang. Zur Information und Anforderung von Artillerieunterstützung wurden auch Leuchtraketen eingesetzt, wobei nie sicher war, ob diese in dem heillosen Kampfgewirr nicht die eigenen Männern treffen würde.  

 


Im Hintergrund die Kaserne


Kehlseite


Etwas zerstört


Waschbecken und Herd


Lagerraum

 

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