Der 1. Weltkrieg im Westen Verdun Fort Douaumont Ulrich Mößlang der Tauchbrillenspezialist |
Hallo Uli,
bei deinen Fotos vom Fort Douaumont, ist auch ein Bild, welches den Zentralschacht zeigt.
Ich habe hierzu folgendes in Erfahrung
gebracht:
Herr Fischer der das Fort in und auswendig bestens kennt schreibt mir folgendes:
Die Stollen, welche in der Tiefe vom
Zentralschacht abgingen sind nie fertig geworden und die Arbeiten wurden
zu Ende des Krieges 1918 eingestellt. In den Teilen, wo ich war, konnte
man noch keine Betonschalung sehen. (Die Ton und Lettenschicht, bis in
eine Tiefe von gut 40m,muß sehr stabil gewesen sein!)
Ich bin einmal den Zentralschacht hinunter
gestiegen, habe dann im Kniehohen Müll gestanden. Der dortige Zugang zu
den Stollen war mit Erdmassen versperrt.
An anderen Stellen konnte man früher
Schächte mit Steigleitern sehen, diese sind aber versperrt und wurden
mittlerweile zugeschüttet.
Je solch ein Schacht war zu sehen kurz vor
dem Eingang zum 15 cm Panzerturm und in der Westgrabenstreiche. Im
NO-Teil gibt es neben einer unpassierbaren Treppe auch einen
Steigschacht nach unten. Diesen sind wir einmal hinunter geklettert und
standen in einem Raum mit Knöchel hohen Wasser.
In der Nordgrabenstreiche standen wir vor
einen offenen Schacht ohne Steigleiter. Im Schein der Taschenlampen
sahen wir ihn fast zu spät! In diesen Schacht ist 1940 der Oberfeldwebel
Schmidt gestürzt. Das Foto seines Grabes vor der Streiche ist in dem
Buch von LAHNE (der Autor?-Wo und wann erschienen?) auf der Seite 147 zu
sehen.
Vom Zentralschacht gingen 3 weitere(?)
Stollen ab. Und zwar in den Cailettewald, Cailetteschlucht und zum
Panzerturm Ost. Der Panzerturm Ost, war eine deutsche Bezeichnung und
hat mit dem Panzerturm im Ostteil des Fort nichts zu tun!
Der französische Hauptmann Gilson,
Kommandant des Fort von 1917/18,geht in seinem Lagebericht über das Fort
auch auf die Untertagearbeiten ein.
."..Ein nicht beendeter Bauabschnitt sollte
den 200m östlich liegenden Panzerturm (casematte de mitrailleuses)
erreichen". (Deutsch-Panzerturm Ost)
Das an den Stollen gearbeitet wurde ist
bekannt. Zunächst gab es Probleme mit dem heraufholen der Erdmassen ans
Tageslicht. Das wurde dann aber durch den Einbau von elektrisch
betriebenen Winden entscheidend verbessert und beschleunigt.
Soviel zunächst zu den Arbeiten tief unter
dem Fort.
Gruß Gerd
Vielen Dank für die Infos zu dem gesperrten
Schacht
Hallo Uli, bei dieser Gelegenheit eine
weitere Info:
Beim betrachten deiner Bilder vom Douaumont
sieht man das Bild einer Kasematte. (Es steht zwischen den Fotos mit den
Schildern- "Hauptverbindungsschacht zu den Tiefgalerien" und
"Entlausungsraum".)
Ich nehme an, als die Aufnahme entstand, war
es dort in der Kasematte sehr feucht und nass.
Die gleiche Aufnahme ist auch in dem Buch
"Berichte aus dem Fort Douaumont " zu sehen. (Etwa der selbe Standort
des Fotografen)
Diese Kasematte trug die Nr.19 und wurde als
Zisterne genutzt. Hier drinnen sollen bei der Explosionskatastrophe am
8.Mai 1916 Offiziere verschiedener Bataillone ums Leben gekommen sein!
Gruß Gerd
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