Der 1. Weltkrieg im Westen

Verdun, Abri Caverne
des Quatre Cheminees

Ulrich Mößlang Optik Heydenreich der  Tauchbrillenspezialist  und  zertifizierter Sport-Optiker  
  
Fernkampfwerke, Bunker, Infanteriestützpunkte, Stellungen und Festungen der Österreicher und Ex Forte der Italiener aus dem ersten Weltkrieg in den Alpen, Dolomiten, Verona, Venezien,  Friaul und den westlichen Kriegschauplätzen Verdun, Elsass, Lothringen.  Denkmäler in München, Bayern und dem Rest der Welt.

 

Text an der Besucherinfo:

Der unterirdische Schutzbunker Quatre Cheminees liegt auf der Anhöhe Froideterre, in der Hangseite einer tiefen Schlucht. Im Laufe der Kampfhandlungen kam er für 10 Monate ins Zentrum des von Franzosen und Deutschen umkämpften Bollwerk-Vierecks zu liegen. Er war eine wichtige Etappe für die Ablösungseinheiten auf dem Weg durch den Weinberghang „Ravin des Vignes“ zum Hochplateau Thiaumont oder zum Hügelzug Fleury. 

Er war 1890 zur Unterbringung von 300 Reservisten angelegt worden und besteht aus einem langen 8m unter Fels gegrabenen Stollen, der als Befehlsquartier und Sanitätsstelle verwendet wurde. Als die Schlacht dort im Jahre 1916 ihren Höhepunkt erreichte, wurde ein junger Leutnant Zeuge des unbeschreiblichen Elends, das die Soldaten dort erduldeten:
Wir haben dort sieben Tage zugebracht, ohne zu schlafen, Tag und Nacht ununterbrochenes Kanonenfeuer. Die Erdabdeckung  des Bunkers wurde ständig aufgerissen, aufgewühlt und aufgeworfen, änderte stündlich seine Form. Die Sterbenden und Verletzten die man nicht transportieren konnte, lagen hier zusammen mit den erschöpften Läufern, abgekämpften Überlebenden und übermüdeten Befehlshabern unter dem unablässig zitternden Gewölbe des Bunkers. Ihr Schicksal hing von dem ihrer wenige hundert Meter entfernt kämpfenden Kameraden ab, die meist direkt in ihrer Stellung jämmerlich den Heldentod starben. 

Am Wendepunkt der Schlacht, am 22. und 23 Juni erlebte der Unterstand seine schlimmsten Tage. Die deutschen Soldaten, die den Verteidigungsgürtel bei Froideterre noch vor der an der Somme bevorstehenden französisch-britischen Offensive sprengen wollten, setzten bisher ungekannte Mengen an Soldaten und Material in einem alles entscheidenden Angriff ein.
Ab dem 20. Juni wurde die Anhöhe Froideterre in einem unablässigen Artilleriefeuer intensiv beschossen, die Festungsanlage Thiaumont wurde zerstört. Die am Abend des 22. Juni auf  das Kampfgebiet niedergegangenen  über 100.000 Giftgasbomben legten die französische Verteidigung lahm. Im inneren des Schutzbunkers brachte das Giftgas den sicheren Tod.
“Die im Bunker liegenden Schwerverletzten wurden alle vergiftet., die meisten unter ihnen, die keine geeigneten Gasmasken hatten, erlitten schreckliche Todesqualen. Schneeweiße, von unsäglichen Krämpfen zerfurchte Gesichter und in die Brust gekrallte Fingern. 

Am 23. Juni griffen die Deutschen um 6.00 Uhr morgens mit 50.000 Mann auf breiter Front mit Rauchbomben und Flammenwerfern an. Überrannten die Verteidigungslinien und vernichteten sie dann durch systematischen Beschuss. Um 9.30 Uhr erreichten sie die Befestigungsanlage Froideterre, besetzten das Dach der vom Hinterland abgeschnittenen Anlage und beschossen ihre Eingänge. Sie warfen Granaten in die Luftschächte, so dass im Inneren des Unterstandes Panik ausbrach. Während die französische Front zu weichen drohte, zogen sich die erschöpften deutschen Vorstoßtruppen nach dreistündiger Belagerung nach einem Gegenangriff zurück und hinterließen den Bau völlig verwüstet.


Beim roten Pfeil

 

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