Werk Strino
Ulrich
Mößlang Optik Heydenreich
der
Tauchbrillenspezialist
und
zertifizierter
Sport-Optiker |
Das Werk Strino wurde am rechten Berghang bei der Einmündung des Strino-Tals an der Tonalestraße Nr. 42 die zum Tonalepass errichtet. Das zweistöckige Werk war wie bei fast allen Festungsbauten der geforderten frontalen und flankierenden Verteidigungsstellung entsprechend bogenförmig und zweistöckig gebaut. Das Werk Strino war mit der Nahkampfanlage ( Ex Forte Velon ) durch eine Poterne verbunden, die leider nicht mehr begehbar ist. Ein Tor aus 20 Zentimeter dicken Holzbrettern sperrte den Zugang zur Brücke über dem Bach Strino, aus dem das fließende Wasser durch Kanäle aus Holz und Stein geleitet wurde. Im ersten Stock waren drei Panzertürme, während es im zweiten Stock vier Panzertürme für 150mm Kanonen gab, die die Tonalestraße und das Val Vermiglio beschossen. In den dicken Mauerwerken öffneten sich Gruppen von Schießscharten zur Nahverteidigung. Nach dem Kriegsausbruch wurde auch der starke "Scoda-Mörser mit dem Kaliber 30,5cm" aufgestellt. Das Werk Strino, wie auch die anderen Festungswerke, war vollkommen autonom und unabhängig, mit Strom- und Wasserversorgung, Brotofen und Verbandsplatz. Es war durch das Telephon und den optischen Anzeiger mit den anderen Werken und den in erster Linie gelegenen Aufstellungen zusammen verbunden.
Als die ersten Kanonenschüsse am
24. Mai 1915 donnerten, verbreitete sich das Feuer auf den Gletschern
und auf den Bergen des Tonale. Es war der Beginn des sogenannten “Weißen
Krieges“. Auf Höhen bis über 3500 Meter wurde unter unvorstellbaren
klimatischen, strategischen und psychologischen Bedingungen gekämpft.
Es handelte sich um das erste menschlich, zeitlich und geographisch
ausgehdehnstete Gletschergefecht aller Zeiten. Die Ortschaft Vermiglio
wurde in diesen Kriegsereignissen direkt verwickelt. Im August 1915
wurde die ganze Bevölkerung evakuiert und in das Flüchtlingslager von
Mittendorf, in der Nähe von Wien, abtransportiert. Als die Leute nach
drei Jahren zurückkamen, war ihr Dorf bombardiert und ganz zerstört. Die Ursache der Teilzerstörung
des Werkes Strino waren nicht die Kriegsereignisse, sondern die Tätigkeiten
der sogenannten “recuperanti“ (Sammler), die sich in den Notzeiten
der gefährlichen Einsammlung von Bomben, Patronen, Blei, Kupfer, Bronze
und Eisen widmeten. Nach Jahrzehnten von Beraubungen
und Verlassenheit haben die Gemeinde Vermiglio und die Autonome Provinz
von Trient fast archäologische Ausgrabungs- und Wiederstellungsarbeiten
verrichtet, damit das Werk Strino heutzutage als Zeuge jener Ereignisse
wieder erscheinen kann, die es als Darsteller miterlebte.
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Strino
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