Werk Strino
Straßensperre Strino

Ulrich Mößlang Optik Heydenreich der  Tauchbrillenspezialist  und  zertifizierter Sport-Optiker  
 
Fernkampfwerke, Bunker, Infanteriestützpunkte, Stellungen und Festungen der Österreicher und Ex Forte der Italiener aus dem ersten Weltkrieg in den Alpen, Dolomiten, Verona, Venezien und Friaul.  Denkmäler in München, Bayern und dem Rest der Welt.

Das Werk Strino wurde am rechten Berghang bei der Einmündung des Strino-Tals an der Tonalestraße Nr. 42 die zum Tonalepass errichtet. Das zweistöckige Werk war wie bei fast allen Festungsbauten der geforderten frontalen und flankierenden Verteidigungsstellung entsprechend bogenförmig und zweistöckig gebaut. Das Werk Strino war mit der Nahkampfanlage ( Ex Forte Velon ) durch eine Poterne verbunden, die leider nicht mehr begehbar ist. Ein Tor aus 20 Zentimeter dicken Holzbrettern sperrte den Zugang zur Brücke über dem Bach Strino, aus dem das fließende Wasser durch Kanäle aus Holz und Stein geleitet wurde. Im ersten Stock waren drei Panzertürme, während es im zweiten Stock vier Panzertürme für 150mm Kanonen gab, die die Tonalestraße und das Val Vermiglio beschossen. In den dicken Mauerwerken öffneten sich Gruppen von Schießscharten zur Nahverteidigung. Nach dem Kriegsausbruch wurde auch der starke "Scoda-Mörser mit dem Kaliber 30,5cm" aufgestellt. Das Werk Strino,  wie auch die anderen Festungswerke,  war vollkommen autonom und unabhängig, mit Strom- und Wasserversorgung, Brotofen und Verbandsplatz. Es war durch das Telephon und den optischen Anzeiger mit den anderen Werken und den in erster Linie gelegenen Aufstellungen zusammen verbunden.


Bei dem Bild handelt es sich um ein altes Foto aus dem Strino-Museum. 
Die Fotos unterliegen dem Copyright des Strino-Museum. 
Eine weitere Verwendung benötigt eine gesonderte Freigabe  des Strino-Museums !

Plan zum Werk Strino

Als die ersten Kanonenschüsse am 24. Mai 1915 donnerten, verbreitete sich das Feuer auf den Gletschern und auf den Bergen des Tonale. Es war der Beginn des sogenannten “Weißen Krieges“. Auf Höhen bis über 3500 Meter wurde unter unvorstellbaren klimatischen, strategischen und psychologischen Bedingungen gekämpft. Es handelte sich um das erste menschlich, zeitlich und geographisch ausgehdehnstete Gletschergefecht aller Zeiten. Die Ortschaft Vermiglio wurde in diesen Kriegsereignissen direkt verwickelt. Im August 1915 wurde die ganze Bevölkerung evakuiert und in das Flüchtlingslager von Mittendorf, in der Nähe von Wien, abtransportiert. Als die Leute nach drei Jahren zurückkamen, war ihr Dorf bombardiert und ganz zerstört.

Die Ursache der Teilzerstörung des Werkes Strino waren nicht die Kriegsereignisse, sondern die Tätigkeiten der sogenannten “recuperanti“ (Sammler), die sich in den Notzeiten der gefährlichen Einsammlung von Bomben, Patronen, Blei, Kupfer, Bronze und Eisen widmeten.

Nach Jahrzehnten von Beraubungen und Verlassenheit haben die Gemeinde Vermiglio und die Autonome Provinz von Trient fast archäologische Ausgrabungs- und Wiederstellungsarbeiten verrichtet, damit das Werk Strino heutzutage als Zeuge jener Ereignisse wieder erscheinen kann, die es als Darsteller miterlebte.

 
Plötzlich erscheinen die Reste des Werks auf einer Anhöhe.


Wenn man Glück hat, bekommt man direkt
unter dem Werk einen Parkplatz.


Hier ist auch ein Ein- und Aufgang durch die 
Poterne vom Wachhaus, ins Werk Strino.


Der Aufgang ist beleuchtet.


Am Eingang zum Werk Strino befindet sich eine Informationstafel
zu den baulichen Einzelheiten.

Weitere Bilder zum Werk Strino
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