Ridlerschule München 
Lazarett im 1.WK

Ulrich Mößlang Optik Heydenreich der  Tauchbrillenspezialist  und  zertifizierter Sport-Optiker  
Fernkampfwerke, Bunker, Infanteriestützpunkte, Stellungen und Festungen der Österreicher und Ex Forte der Italiener aus dem ersten Weltkrieg in den Alpen, Dolomiten, Verona, Venezien und Friaul.
 
 


Heute 2010

 

In den Jahren um die Jahrhundertwende (1900) entstanden Fabriken, die Arbeiter aus den Landgebieten in die Städte lockten. Der Boom der Arbeitssuchenden auf die Hauptstadt München war außerordentlich groß. Im Westend, das eigentlich nur freies Feld war, entstanden neben den Fabrikbauten riesige Wohnblocks und innerhalb kürzester Zeit drei Schulen: Schrenk- (jetzt Stadtbücherei/Freizeitheim), Bergmann- und Guldeinschule. Diese drei Schulen waren bereits 1902 überfüllt, so dass eine vierte Schule notwendig wurde. Die Stadt kaufte einen inzwischen relativ teuren Bauplatz an der Ridlerstraße. Der Architekt Grässel entwarf den Bau gemäß den Richtlinien des Stadtschulrates Kerschensteiner. Die Kerschensteiner-Schulen zeichneten sich durch hervorragende Werkstätten, für die Zeit beste hygienische/sanitäre Einrichtungen und Helligkeit der Räume aus. Ganz in diesem Sinne wurde die Volksschule an der Ridlerstraße geplant.

 

Die Zeit des Ersten Weltkrieges

 

Hugo Braunwart führte die Schule während des ersten Weltkrieges. Eigentlich gab es die Ridlerschule in dieser Zeit gar nicht. Bereits 1914 wurde das eigentlich noch ganz neue Schulhaus mit den modernsten Einrichtungen für Unterricht zu einem Lazarett umfunktioniert. Man hatte sich für dieses Haus entschieden, weil es abseits lag. Die Hochmoderne Schulausstattung inklusive Turnhallen- und Werkraumeinrichtung wurde abmontiert und auf dem Speicher gelagert. Die Lehrsäle wurde auf die Bedürfnisse eines Aufnahmelagers für verletzte Soldaten total umgebaut. 1914 lagerten in diesem Haus bereits 480 Kranke. Es handelte sich um geschlechtskranke, kopfverletzte und nervenkranke Soldaten. Der Materialraum für den Werkunterricht im Keller wurde zur Leichenkammer umfunktioniert.

In der alten Waschküche waren Ziegen, Schweine und Hühner zum Verzehr der Nahrungsabfälle und zum eigenen Gebrauch untergebracht. Der obere Turnsaal wurde Aufenthaltsraum für die Genesenden. Dort wurde sehr viel Bier getrunken und geraucht. Die Ridlerschüler mussten in die Bergmannschule zum Schichtunterricht gehen.

 Im Schulhaus an der Ridlerstraße herrschte große Disziplinlosigkeit unter den kranken Soldaten. Das Gebäude wurde nun, da Kriegsende, als Durchgangslager für Kriegsgefangene verwendet. 50 Wechsel gab es täglich im Durchschnitt.