Freilichtmuseum Monte Piano

erster Weltkrieg 1915 - 1918

Kurzbericht über die Kampfhandlungen

Ulrich Mößlang Optik Heydenreich der  Tauchbrillenspezialist  und  zertifizierter Sport-Optiker  
Fernkampfwerke, Bunker, Infanteriestützpunkte, Stellungen und Festungen der Österreicher und Ex Forte der Italiener aus dem ersten Weltkrieg in den Alpen, Dolomiten, Verona, Venezien und Friaul.





7. Juni 1915

14. Tage nach der Kriegserklärung wurde der Monte Piano aus einer zusammengewürfelten Schar, aber mit großem Angriffsgeist beseelten österreichischen Abteilung eingenommen und gehalten.
Im Val Popena zog sich die Sicherungslinie westlich der Grenzbrücke quer über den Talgrund. Östlich der Grenzbrücke verlief sie an einem Waldrand entlang, dem Pianowesthang hinauf bis zu einem Felsabsturzes.

15. Juli 1915

Seit Tagen starker Beschuss italienischer Artillerie auf die Nordkuppe. Italienische Truppen rückten im Val Popena und Val Rimbianco nicht unerwartet vor. Die Italiener waren der Meinung, dass dort oben nichts mehr leben kann und jeder Widerstand vernichtet ist. Um 9.00 Uhr Vormittags begann der italienische Infanterieangriff der von der Artillerie niedergehalten wurde und der Sattel konnte nicht überschritten werden.

16. Juli 1915

Langsames Gewehrfeuer auf der ganzen Front. Die Nordkuppe lag unter starkem Feuer einer 21cm Batterie. Nach Vorbereitungsfeuer erfolgt nachmittags der Angriff. Sie wollten die völlig eingeebneten Gräben der Österreicher schnell über den Sattel erobern. Als sie um 14 Uhr zum Angriff antraten kamen sie in das zusammengefasste Feuer der Artillerie und wurden wie in einem italienischen Bericht geheißen, fast dezimiert. Die Kompanien wurden in die Ausgangsstellungen zurückbeordert. 


(C) Kriegsmuseum Roveretto

17. Juli 1915

In der Morgendämmerung überschritten die Italiener den Sattel. Major Bosi wurde in seinem Beobachtungsstand durch einen Gewehrschuss tödlich verwundet. Sie versuchten die Hindernisse und Minen im Vorfeld der Österreicher zu zerstören. Das wurde von den Vorposten vereitelt und der italienische Zugkommandant Lt. Pavioni wurde durch einen Brustschuss schwer verwundet. Bataillonskommandant Hpt. Gregori erhielt einen tödlichen Gewehrschuss. In der regnerischen Nacht zogen sich die Italiener wieder in ihre Stellungen zurück.

18. Juli 1915

Durch Beschießung wurde das Minenfeld der österreichischen Stellung zur Explosion gebracht. Starkes Artilleriefeuer verursachte großen Schaden an den Stellungen und Unterkünften. Eine schwere Granate durchschlug einen Unterstand und tötete 18 Österreicher.

19. Juli 1915

Die it. Artillerie versuchte den Nachschub auf dem Nordsteig zu unterbinden. Eine Baracke wurde getroffen und 18 Mann wurden getötet. Vorbereitungsfeuer für einen Angriff. Sprengpatrouillen zerstörten die Hindernisse auf 8m Breite und 2m Tiefe. Nach einer Erweiterung stürmten die Italiener in den Durchgang. Allein der Zug der Offiziersaspiranten bezahlte seine Tapferkeit mit 27 Toten von 45 Kämpfern. Der Gebirgskanonenfeldzug der knapp hinter den Gräben in Stellung war, vernichtete mit der Artillerie die Alpini, der Rest flüchtete in die Ausgangsstellungen.

20. Juli 1915

In den Morgenstunden erfolgt ein mit großer Übermacht und Tapferkeit vorgetragener Angriff. Die Artillerie und die Besatzung vereitelten den Angriff. Die Gegenstöße der Landesschützen und der Vierzehner unter Oberleutnant Hasenöhrl gaben den Ausschlag  zur erfolgreichen und blutigen Abwehr des Angriffs. Trotz der Anfangserfolge mussten sich alle italienischen Soldaten in dei Ausgangsstellungen zurückziehen. Die Toten und Verwundeten  im Vorfeld konnten wegen des feindlichen Feuers nicht geborgen werden. Nach  3 Tagen waren 250 Tote eingebracht.

21. Juli 1915

In den Morgenstunden wurde die Besatzung ausgewechselt. Die neuen Kämpfer fanden die Schützen und Laufgräben der Nordkuppe völlig zerstört vor. Im Vorfeld und in den Hindernissen lagen und hingen noch viele tote und verwundete Italiener, dessen Bergung das italienische Artilleriefeuer nicht zugelassen hat.

23. Juli 1915

Aus den fast nicht mehr erkennbaren, zerschossenen Stellungen grub man zwei griechische und ein österreichisches MG aus dem Schutt.

1. August 1915

Lebhafte Bewegung beim Gegner.

2. August 1915

5 Uhr Beschießung durch Artillerie. Die Kaiserjäger vereitelten einer 40-köpfigen Sturmtruppe den Angriff. 

3. August 1915

Starkes Artilleriefeuer auf die Stellungen der Nordkuppe mit ca. 300 Stück schwerem Kaliber. Nur 4 Verwundete, die Kampfanlagen sind vernichtet. Die Nachricht, dass Warschau, Iwangorod und Ostrolenka gefallen sind löst heftigen Jubel aus, der bis auf die Südkuppe zu hören war. 

4. August 1915

Durch einen Volltreffer wird die Telefonstation bei Landro total zerstört.

5. August 1915

Deutsche und österreichische Artillerie zerstörten viel Artilleriestellungen und den Munitionsnachschub der Italiener.

10. August 1915

Durch heftiges Artilleriefeuer werden die mühsam hergestellten Stellungen schwer beschädigt. Die seit langem im Vorfeld liegenden toten, die nicht geborgen werden konnten verbreiteten einen kaum zu ertragenden Geruch, der auch durch Bespritzung mit Desinfektionsmitteln nicht beseitigt werden konnte. 

11. August 1915

8.00 Uhr heftiges Artilleriefeuer. 
Schwere Kämpfe am Pianowesthang mit großen Verlusten. 

11. September 1915

Zwei Überläufer hatten den Angriffsbeginn verraten. Starkes Artilleriefeuer. Verlust eines MG.

12. September 1915

Feindliche Patrouillen versuchten die Hindernisse zu durchschneiden. Das wurde vereitelt. Heftige Kämpfe im Tal

26. September 1915

Heftiges Vorbereitungsfeuer auf die Nordkuppe. Drahtschneideabteilungen versuchten erfolglos die Hindernisse zu durchbrechen. Die Verteidiger fanden später 30 Tote und Verwundete vor den Hindernissen und erbeuteten zahlreiche Sprengröhren. Der Angriff wurde abgeschlagen.

20. Oktober 1915

In den Tälern heftige Kämpfe. Die Nordkuppe liegt unter starkem Dauerfeuer.

21. Oktober 1915

Heftiges Artilleriefeuer und vorfühlen kleiner italienischer Patrouillen die blutig abgewiesen wurden.

22. Oktober 1915

Einige Angriffe die zurückgeschlagen wurden. 35 Tote blieben vor den Hindernissen liegen. Die Gesamtverluste der 2 italienischen Division betrugen 24 Offiziere und 618 Mann.

November 1915

Starke Schneefälle brachten die ersten Verluste.


(C) Kriegsmuseum Roveretto

26. November 1915

Schweres Feuer. 

Die Seilbahn auf den Monte Piano versorgte die Kämpfer stetig und ein Vorrat von 3 Monaten lies ein Gefühl der Sicherheit aufkommen.

5. März 1916

Während eines Gottesdienstes verschüttete eine kleine Lawine zwei Landesschützen. Alle beim Gottesdienst anwesenden Offiziere und Mannschaften beteiligten sich an der Bergung. Man konnte sich bereits mit den Verschütteten verständigen, da ging eine wesentlich größere Lawine zu Tal und verschüttete alle Rettungsmannschaften und die Unterkünfte einiger Kompagnien. Sofort wurden durch neue Rettungsmannschaften die Ausgrabungen fortgesetzt. 150 Männer wurden teilweise schwer verletzt oder halb irrsinnig mit Schaum vorm Munde geborgen. Die Rettungsbemühungen wurden durch die Italiener nicht gestört.

26. Juli 1916

Der Patrouillienangriff der Österreicher auf die Bandstellung beim Sattel misslang wegen der Unzuverlässlichkeit der bei den Landstürmern eingeteilten Polen und Ruthenen. Ein Unteroffizier slawischer Nationalität ging zum Feinde über. 

3. August 1916

Die Bandstellung wurde total zerstört.

 


30.5cm Skodamörser an der Nasswand  nimmt die 
italienischen Stellungen unter Beschuss.

 

zurück zum Index der Dolomitenfront

 

zurück zum Index