Ulrich
Mößlang Optik Heydenreich
der
Tauchbrillenspezialist
und
zertifizierter
Sport-Optiker
Fernkampfwerke, Bunker, Infanteriestützpunkte, Stellungen und
Festungen der Österreicher und Ex Forte der Italiener aus dem ersten
Weltkrieg in den Alpen, Dolomiten, Verona, Venezien und Friaul.
Denkmäler in München, Bayern und dem Rest der Welt.
Das
zwischen 1908 und 1914 errichtete und nicht weit von Lavarone Cappella
liegende Werk Gschwent ist das einzige Werk, das sich in ihrer ursprünglichen
Form und Struktur noch fast unversehrt erhalten hat. Sie bildeten den
sog. "Eisengürtel” der Hochebenen der aus sieben Festungen
bestand. Die Straße zu den Hochebenen ist von der Gemeinde Lavarone
nach den Tiroler Kaiserjägern benannt worden. Zusammen mit dem Werk
Cherle oder dem Werk S. Sebastiano überwachte diese Festung das
Astico-Tal.
Das italienische Gegen-Werk
das Forte Campomolón, das aus einer Höhe von 1853 m genau von der
anderen Talseite herüber
blickt, konnte ungehindert das Werk unter Beschuss nehmen.
Seiner großen Verteidigungsfähigkeit und der Unmöglichkeit
durch einen frontalen Angriff eingenommen zu werden bewusst, führte das
Werk Gschwent den Titel “Für Trient genüge ich”.
Es nahm für sich in Anspruch, die Stadt Trient vor italienischen
Angriffen zu schützen.
Auf einem steilen
Felsvorsprung über dem Astico-Tal gebaut, lag das Werk auf der Mitte
der Verteidigungslinie der Hochebenen, mit den Festungen von Spitz
Vezzena, Verle und Campo di Luserna im Osten, und Cherle, Sommo Alto und
Dosso delle Somme im Westen.
Das Werk Gschwent war das den italienischen Linien am nächstliegende
Festung. Zwischen dem 28. Mai und dem 11. Juni 1915 erlitt dieses Werk
wie das ganze umliegende Gebiet einen schweren Bombenangriff von dem
italienischen Forte Campomolón.
Dem damaligen Cav. Quarto Stenghele und seiner Befürwortung bei König
Vittorio Emanuele III und dem italienischen Regierungschef Mussolini ist
es zu verdanken, dass dieses Bauwerk erhalten blieb. Im Jahre 1964 hat
die Familie von Osele Vittorio das Werk Gschwent von der Gemeinde
Lavarone gekauft. Sie säuberten die Räume und versahen sie mit
Beleuchtung. Im Laufe der Jahre haben die Besitzer die Festung in ein
Museum verwandelt, mit einer interessanten Sammlung von Fundstücken aus
anderen Gegenden, Bildern, militärischen und topographischen Karten.
1996 wurde das Werk von Fam. Osele an die Gemeinde Lavarone zurückverkauft.
Ab
dem Frühling 2000 haben die Abdichtungsarbeiten und eine Erneuerung des
Daches begonnen, sowie weitere Befestigungs- und Innenarbeiten. Die
Oberfläche der Werksanlage wird von Bäumen und Sträuchern gesäubert.
Unter den sieben Festungen, die nach dem Willen des österreichischen
Generalstabschefs Franz Konrad von Hötzendorf den sog. “Eisengürtel”
der Hochebenen bildeten, stellt das Werk Gschwent eine hervorragende
geschichtliche gut erhaltene Sehenswürdigkeit jener heiß umkämpften
Zeit dar.
Dieses,
einen Großteil des Astico-Tal überragende mächtige Werk Gschwent
wurde durch die Beschaffenheit des Felsvorsprung in das Gestein
eingebaut. Der
Name Gschwent, mit dem die Österreicher diese Festung nannten, bezog
sich auf einen Ortsnamen. Das Werk Gschwent stellt ein Meisterwerk der
modernsten Militärbautechnik dar. Das
Hauptgebäude des gesamten Komplexes ist die Kasematte, die dreistöckig
ausgebildet ist und die allgemeinen Diensträume einschließt, die sich
im Norden der Festung in der Kehlseite befinden.
Das
Hauptgebäude ist mit grauem, am Ort gefördertem Kalkstein gänzlich
bedeckt und durch zwei Gräben geschützt. Diese
beiden Gräben, nördlich und südlich, sind 7-8 m tief und etwa 10 m
breit in den Felsen gesprengt. Der
südliche Graben war durch eine Kasematte geschützt, die genau in
dessen Mitte lag. Darunter befinden sich, um die zwei Teile der Festung
zu verbinden, unterirdische Poternen. Die
Poternen erreichen teilweise eine Tiefe von 24 m. Der
Eingang zum Hauptgebäude ist durch einen Kehlkoffer geschützt, der die
Flankensicherungen enthält. Er beinhaltet auch die Zentrale der
optischen Telegraphen für die Signale an die anderen Fernkampfwerken.
Die Röhren zu den verschiedenen Werken sind noch erhalten und können
besichtigt werden.
Die
niedrigen und engen Stollen wurden im Krieg gegen die durch
Bombenangriffe verursachten Schäden und Abtragungen abgestützt. Sie führen
zu den damals gepanzerten Kuppeln, die jetzt mit Betonkuppeln
anschaulich versehen wurden, und den mit Scheinwerfern versehenen
Beobachtungsvorposten und Maschinengewehrnestern. Die obere Panzerung
war 2,60 m dick und besteht aus Eisenbeton mit einer dreifachen Schicht
von 400 mm dicken Stahlträgern.
Die inneren Decken sind aus Beton und mit 300 mm dicken
Profileisen abgestützt. Die Träger sind aneinander geschraubt, um der
Statik bessere Steifheit und somit größere Stabilität bei
Bombenangriffen garantieren zu können. Das gesamte Werk Gschwent hat
mit seinen 200 m Länge und 100 m Breite eine große Dimension. Etwa
200 Menschen beherbergte das Werk. Ein Kommandant, drei Offiziere, 138
Artilleristen und 60 Landesschützen.
Die
Bewaffnung:
Die drei gepanzerten Drehkuppeln waren mit Haubitzen von 105 mm, in
mit über 20 cm dicken Stahlkugellagern bestückt. Sie waren in der
West-Ost-Längsachse der Festung im Abstand von je 19 m parallel
angeordnet. Zwei
Kanonen von 80 mm Kaliber befanden sich in der Kasematte. Vier
Kanonen von 60 mm Kaliber und 22
Maschinengewehre, die zu zweit in Panzerwällen geordnet waren
standen zur Nahverteidigung zur Verfügung.
Mehrere
Schützengräben- und gestaffelte Drahtverhaulinien, die um die Festung liefen und
starke elektrische Scheinwerfer, die während der Nacht die Umgebung
unter Kontrolle hielten, um eventuellen Angriffen zuvorzukommen
vervollständigten die Nahverteidigung.
Zur Information empfehle ich das
Buch
"Führer zu den Festungen der Hochebenen" ISBN 88-8130-020-6
Weitere
historische Fotos von Andreas Ostadal
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