Ex Forte Campolongo
Auf der Hochebene von Asiago



Ulrich Mößlang Optik Heydenreich der  Tauchbrillenspezialist  und  zertifizierter Sport-Optiker  
Fernkampfwerke, Bunker, Infanteriestützpunkte, Stellungen und Festungen der Österreicher und Ex Forte der Italiener aus dem ersten Weltkrieg in den Alpen, Dolomiten, Verona, Venezien und Friaul.
  

Das Forte steht hoch über dem Asticotal auf der Cima di Campolongo bei 1720m Höhe.

Im April 1911 wurden vier Stück 149mm Kanonen die Straße hochgezogen und auf dem Platz bei der letzten Kehre in einer feldmäßigen Batterie aufgebaut.
Mitte Februar 1913 ist der Batterieblock fertig. Vier 140mm Panzerkuppeln, System Schneider mit einem zusätzlichen 20mm starken Innenstahlschutz die den 149mm Kanonen Schutz boten, sind eingebaut, Schussrichtung Lusern. Außerdem hatte sie die Aufgabe den angreifenden Truppen gegen Verle und Luserna als Stützpunkt und Rückhalt zu dienen. Die Nahverteidigung stützte sich auf 4 Maschinengewehre und 4 Bronze-Kanonen auf unbeweglichen Lafetten. Auch hier überholte die Entwicklung der Artilleriewaffen die Bausubstanz.

Am 24. Mai 1915 eröffnete das Forte Campolongo gegen Abend das Feuer. Über die Beschießung Campolongos und deren Schussleistung bestehen unterschiedliche Angaben. Am besten in Robert Strifflers Buch, von Fort Maso bis Porta Manazzo, auf Seite 298 zu lesen. Jedenfalls soll es einen Rohrkrepierer gegeben haben der die Kuppel so beschädigte, dass eine Reparatur nicht in Frage kam. Im Juli 1915 wurde sie vom österreichischen 305mm Scoda-Mörser, der bei Costa Álta (Millegrobbe, Lusern) aufgestellt war schwer getroffen. Am 15. Mai während der Frühjahrsoffensive (Strafexpedition) wurde sie angeblich mehrmals von einem Scoda-Mörser (Barbara) getroffen, der die Italiener zum Ausbau der drei verbliebenen Kanonen nötigte. Der Blutzoll war nicht so hoch wie im Fort Verena. Zur Tarnung wurden Baumstämme in die verbliebenen Kuppeln gesteckt.

Die Österreicher erkannten es jedenfalls nicht und feuerten munter weiter. Nicht gerade ein Ruhmesblatt der österreichischen Geschichte, oder besser der Fernaufklärung. So wurde das desarmierte, zusammengeschossene  Werk durch die Österreicher besetzt. 

So auf Seite 308, Zusammenfassend:
Die Werke haben im intakten Zustand gegen jene Angriffsrichtung, für welche sie gebaut worden waren, nicht entsprochen. Sie sind durch schweres Geschützfeuer zerstört und für die entgegengesetzte Angriffsrichtung nicht zu gebrauchen.

Die Ruine der Forts blieb bis zum Rückzug der Österreicher 1918 in deren Hand.

Das Ex Forte ist zum Teil in den Felsen eingebaut und erfreut sich deshalb bester Erhaltung.

Kompasskarte Nr. 75

Das italienische zerstörte Werk Campolongo nach dem Beschuss mit den 30,5cm /M11. Das Foto wurde 2 Jahre später aufgenommen und zeigt die herausgeschossenen Panzerkuppeln. Eine liegt kopfüber (im Hintergrund) hinter der vorderen komplett aus der Lagerung herausgeschossenen 1.Kuppel

Nachfolgende alte Originalfotos von Andreas Ostadal, Wien für meine Seiten

Man fährt von Rotzo oder Mezzaselva die Roana Richtung Verena / Campolongo.
Bei der Baita Casare di Campolongo auf dem großen Parkplatz stellt man das Auto ab und geht auf der Werkstraße zum Forte hoch. Gute Schuhe, Taschenlampe und eine gehörige Portion Trittsicherheit und Vorsicht im Forte sollen vorhanden sein.

 


Eingangspoterne zum Forte Campolongo.

Es war zwar ein Bauzaun um das Gelände, aber das Tor war freundlicherweise offen, vielen Dank dafür.

 

Besichtigung des Forts Campolongo

 

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