Achtung diese Fotos können süchtig machen und Taucher, denen es durch
ihre Ausbildung nicht erlaubt ist, tiefer als 30m zu tauchen,
leichtsinnig machen. Das ansehen der Fotos geschieht auf eigene Gefahr,
Haftungsansprüche für
Schäden materieller oder ideeller Art, welche durch die Nutzung oder
Nichtnutzung der dargebotenen Informationen (seien sie nun fehlerhafter
und / oder unvollständig) entstehen, sind grundsätzlich ausgeschlossen.
Mir ist es nach ca. 15 Jahren tauchen im Sinai immer noch nicht gelungen
den Gesetzestext für ein Verbot, tiefer als 30m zu tauchen, zu
sehen und zu lesen. Es gibt einfach kein Gesetzt das dieses verbietet.
Natürlich ist es für den Großteil der reinen Urlaubstaucher nicht tiefer
zu gehen sinnvoll.
Diese folgenden Fotos sind von Plätzen, die nicht so einfach zu betauchen sind,
da sie für die breite Masse zu tief liegen, zu abseits sind, übersehen werden, oder einfach
unbekannt sind. Unser einheimischer Guide verzichtet auf die Nennung
seines Namens und auch auf ein Foto von ihm. Er stimmte den
Tauchgängen zu, nachdem er unsere Logbücher und Qualifikationen (er
kannte sogar den Weltverband)
genauestens geprüft und einen ausführlichen Test-Dive mit uns
durchgeführt hatte. Wir waren sehr froh, mit ihm einen kompetenten Führer
durch die
Fauna und Flora unter Wasser gefunden zu haben, der uns auf fast allen
Tauchgängen in unserem Urlaub begleitete.
Schon vor Jahren haben wir von einem mystischen
Canyon in der Nähe vom Eel Garden gehört. Aber eben nur immer davon gehört.
Viele redeten solchen Mist daher, dass es uns klar war, die wissen
nichts. Einige erzählten genaueres, wollten uns aber aus den
verschiedensten, fadenscheinigsten Begründungen nicht begleiten.
Bildmaterial als Beweis lag nie vor, zu dunkel, zu tief, schlechte Sicht
usw. Dieses Mal schien uns das Glück hold, unser Guide erzählte von dem
Canyon, den er schon vor 20 Jahren betaucht hatte. Machte uns aber
darauf aufmerksam, dass er ihn erst suchen muss und wenn es länger
dauert, eine Betauchung so wie vorgesehen nicht möglich ist. Das Risiko
nahmen wir in Kauf und verabredeten den TG auf den nächsten Tag.
Das Briefing erfolgte auf dem Weg zum Tauchplatz
und der Tauchgang, soweit bekannt, wurde durchgesprochen. Zugute kam
uns natürlich, dass wir ein eingespieltes (eingetauchtes) Team sind, das
in Deutschland jeden Sonntag an der Steilwand im Starnberger See auf
Tiefe geht. Hier hatten wir trotz starkem Wellengang, im Gegensatz zu
Deutschland, eine super Sicht und 22 Grad als tiefste Temperatur
betrachteten wir im Januar als sehr angenehm in unseren Nassanzügen. Bei
unseren Flaschen achteten wir schon vor dem Auslaufen auf sehr guten Druck, überprüften sie mit unserem eigenen Manometer und kennzeichneten sie
mit dem jeweiligen Namen..
Alex hatte eine 15 Liter Stahl mit Maximaldruck für alle Tauchgänge
geordert und auch bekommen.
Der Tauchgang begann mit einem Sprung ins Blaue, vom gestoppten Boot, weit von der Riffkante
entfernt. Springen, sammeln, bis auf 5 m abtauchen und hier alle
Funktionen überprüfen waren Routine. So tauchten wir unserem Guide
in die Tiefe hinterher, alle mit der Hoffnung, den Canyon sofort zu
finden.
Da meine Nikonos 5 schon jenseits der 60m Marke gute Fotos
lieferte, durfte der Tauchgang auch für sie kein Problem darstellen.
Endlich tauchte unter uns das erhoffte Satellit-Riff auf und unser
Guide fand mit traumhafter Sicherheit die Einstiegstelle.
Wir tauchten auf 52m ab und folgten unserem Guide in der vorgesehenen,
besprochenen
Reihenfolge.
Im Scheinwerferlicht sprangen uns die Farben richtig aus dem Blauen
entgegen.
Gorgonen säumten in der Drift dem Canyonverlauf.
So ließen wir uns langsam in den farbenprächtigen Canyon nach unten in
die Dunkelheit gleiten. Die aufsteigenden Luftblasen bildeten die
einzigen hellen Reflexe.
Schwebstoffe, die wegen der Drift und durch unsere Luftblasen durch den Canyon getrieben wurden,
hielten sich in Grenzen. Der Grund schien endlos in der Tiefe in den
unterschiedlichsten Blautönen. Immer
wieder gab es Seitenarme, die wir mit unseren Lampen auszuleuchten
versuchten. Selbst an unserer tiefsten Stelle fanden sich Wege, die noch
weiter ins Innere des Riffs führten. Angeblich
soll hier ein Durchgang in einen Seitenarm des Caynon gehen. Nachdem
meine Kamera immer noch im Automatikmodus Zeit und den Blitz
steuerte, war ich zuversichtlich den restlichen Tauchgang auf den Film
zu bekommen.
An der tiefsten Stelle sammelten wir uns kurz und gaben uns durch
Zeichen zu verstehen, dass alles in Ordnung ist und der Tauchgang wie
besprochen, in das Riff weitergeführt werden konnte.
Über uns drang Licht durch die gewundenen Wände bis in den letzten
Winkel, so dass nie absolute Dunkelheit herrschte und unsere Augen
stellten sich inzwischen auf die Dämmerung ein, so dass wir die
Lampen nicht unbedingt zur Orientierung benötigten.
Die Farbenpracht vom Einstieg war verschwunden.
Am Canyonende angekommen, machten wir uns an den Aufstieg zur
Oberfläche des Satellitenriffs. Der schmal erscheinende Spalt erwies sich
beim Durchtauchen als angenehm geräumig.
Die letzte Engstelle und dann öffnete sich der Canyon.
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