Eel (Aal) Garden Canyon
Sinai / Ras Mohamed

2005 / 2006
Ulrich Mößlang der Tauchbrillenspezialist Rotes Meer ( Red Sea )
+ zertifizierter Sport-Optiker

Mit dabei: Uli-Flo, Theo, Alex, Werner und ich (Uli)


Achtung diese Fotos können süchtig machen und Taucher, denen es durch ihre Ausbildung nicht erlaubt ist, tiefer als 30m zu tauchen, leichtsinnig machen. Das ansehen der Fotos geschieht auf eigene Gefahr,
Haftungsansprüche für Schäden materieller oder ideeller Art, welche durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen (seien sie nun fehlerhafter und / oder unvollständig) entstehen, sind grundsätzlich ausgeschlossen. Mir ist es nach ca. 15 Jahren tauchen im Sinai immer noch nicht gelungen den Gesetzestext für ein Verbot, tiefer als 30m  zu tauchen, zu sehen und zu lesen. Es gibt einfach kein Gesetzt das dieses verbietet. Natürlich ist es für den Großteil der reinen Urlaubstaucher nicht tiefer zu gehen sinnvoll.


Diese folgenden Fotos sind von Plätzen, die nicht so einfach zu betauchen sind, da sie für die breite Masse zu tief liegen, zu abseits sind, übersehen werden, oder einfach unbekannt sind. Unser einheimischer Guide verzichtet auf die Nennung seines Namens und auch auf ein Foto von ihm. Er stimmte den Tauchgängen zu, nachdem er unsere Logbücher und Qualifikationen (er kannte sogar den Weltverband) genauestens geprüft und einen ausführlichen Test-Dive mit uns durchgeführt hatte. Wir waren sehr froh, mit ihm einen kompetenten Führer durch die Fauna und Flora unter Wasser gefunden zu haben, der uns auf fast allen Tauchgängen in unserem Urlaub begleitete.

Schon vor Jahren haben wir von einem mystischen Canyon in der Nähe vom Eel Garden gehört. Aber eben nur immer davon gehört. Viele redeten solchen Mist daher, dass es uns klar war, die wissen nichts. Einige erzählten genaueres, wollten uns aber aus den verschiedensten, fadenscheinigsten Begründungen nicht begleiten. Bildmaterial als Beweis lag nie vor, zu dunkel, zu tief, schlechte Sicht usw. Dieses Mal schien uns das Glück hold, unser Guide erzählte von dem Canyon, den er schon vor 20 Jahren betaucht hatte. Machte uns aber darauf aufmerksam, dass er ihn erst suchen muss und wenn es länger dauert, eine Betauchung so wie vorgesehen nicht möglich ist. Das Risiko nahmen wir in Kauf und verabredeten den TG auf den nächsten Tag.

Das Briefing erfolgte auf dem Weg zum Tauchplatz und der Tauchgang, soweit bekannt, wurde durchgesprochen. Zugute kam uns natürlich, dass wir ein eingespieltes (eingetauchtes) Team sind, das in Deutschland jeden Sonntag an der Steilwand im Starnberger See auf Tiefe geht. Hier hatten wir trotz starkem Wellengang, im Gegensatz zu Deutschland, eine super Sicht und 22 Grad als tiefste Temperatur betrachteten wir im Januar als sehr angenehm in unseren Nassanzügen. Bei unseren Flaschen achteten wir schon vor dem Auslaufen auf sehr guten Druck, überprüften sie mit unserem eigenen Manometer und kennzeichneten sie mit dem jeweiligen Namen.. Alex hatte eine 15 Liter Stahl mit Maximaldruck für alle Tauchgänge geordert und auch bekommen.
Der Tauchgang begann mit einem Sprung ins Blaue, vom gestoppten Boot, weit von der Riffkante entfernt. Springen, sammeln, bis auf 5 m abtauchen und hier alle Funktionen überprüfen waren Routine. So tauchten wir unserem Guide  in die Tiefe hinterher, alle mit der Hoffnung, den Canyon sofort zu finden.
Da meine Nikonos 5 schon jenseits der 60m Marke gute Fotos lieferte, durfte der Tauchgang auch für sie kein Problem darstellen.


Endlich tauchte unter uns das erhoffte Satellit-Riff auf und unser Guide fand mit traumhafter Sicherheit die Einstiegstelle.


Wir tauchten auf 52m ab und folgten unserem Guide in der vorgesehenen, besprochenen Reihenfolge.


Im Scheinwerferlicht sprangen uns die Farben richtig aus dem Blauen entgegen.
Gorgonen säumten in der Drift dem Canyonverlauf.


So ließen wir uns langsam in den farbenprächtigen Canyon nach unten in die Dunkelheit gleiten. Die aufsteigenden Luftblasen bildeten die einzigen hellen Reflexe.


 Schwebstoffe, die wegen der Drift und durch unsere Luftblasen durch den Canyon getrieben wurden, hielten sich in Grenzen. Der Grund schien endlos in der Tiefe in den unterschiedlichsten Blautönen. Immer wieder gab es Seitenarme, die wir mit unseren Lampen auszuleuchten versuchten. Selbst an unserer tiefsten Stelle fanden sich Wege, die noch weiter ins Innere des Riffs führten. Angeblich soll hier ein Durchgang in einen Seitenarm des Caynon gehen. Nachdem meine Kamera immer noch im Automatikmodus  Zeit und den Blitz steuerte, war ich zuversichtlich den restlichen Tauchgang auf den Film zu bekommen.


An der tiefsten Stelle sammelten wir uns kurz und gaben uns durch Zeichen zu verstehen, dass alles in Ordnung ist und der Tauchgang wie besprochen, in das Riff weitergeführt werden konnte.


Über uns drang Licht durch die gewundenen Wände bis in den letzten Winkel, so dass nie absolute Dunkelheit herrschte und unsere Augen stellten sich  inzwischen auf die Dämmerung ein, so dass wir die Lampen nicht unbedingt zur Orientierung benötigten.


Die Farbenpracht vom Einstieg war verschwunden.


Am Canyonende angekommen, machten wir uns an den Aufstieg  zur Oberfläche des Satellitenriffs. Der schmal erscheinende Spalt erwies sich beim Durchtauchen als angenehm geräumig.


Die letzte Engstelle und dann öffnete sich der Canyon.

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