Tagliata del Ponale
Defensionsmauer

Ulrich Mößlang
Fernkampfwerke, Bunker, Infanteriestützpunkte, Stellungen und Festungen der Österreicher und Ex Forte der Italiener aus dem ersten Weltkrieg in den Alpen, Dolomiten, Verona, Venezien und Friaul.

Volker Jeschkeit / Wendl Pircher / Uli Mößlang

Die Defensionsmauer,war ein Teil der Ponalesperre in Riva am Gardasee. Vermutlich wurde die Festung schon vor 1915 gebaut, wenn es auch die Angaben darüber weit auseinander gehen. Einige Quellen berichten von einer Feldstellung welche erst 1915 errichtet wurde, realer ist aber eine kleine Festung die vermutlich 1910 oder auch schon 1904 während der Ausbauphasen der Sperre errichtet wurde. Es könnte auch sein das schon vorher eine eine einfache Sperrmauer bestand, darauf weisen alte Fotografien hin. Bis vor kurzem gab es keine Angaben darüber wo genau die Defensionsmauer lag, nur wage Angaben und das es von der Anlage keinerlei Reste mehr gibt. Vor einigen Jahren tauchten dann aber in Biacesa Schilder auf welche den Weg zur Defensionsmauer weisen. Folgt man den Schildern dann kommt man zu Kampfstellung hoch oben in den Wänden der Cima Capi (ex Sperone). Diese Stellung hat nichts mit der Defensionsmauer zu tun und entstand eindeutig erst während des Krieges unter Kampfbedinungen

.

Die Defensionsmauer lag direkt an der Ponalestrasse, welche sie schützen sollte und nicht hoch oben in den Felswänden.

Es gibt viele Hinweise wo man dieses Sperrwerk suche muss und tatsächlich findet man dort auch noch einige Betonreste. Direkt oberhalb vom Gasthaus Belvedere befindet sich ein Felsvorsprung auf welchen das Werk lag, wenige 100 mt weiter vorne in Richtung Ledro wurde die Strasse abgespengt, das berichten ital. Quellen und erhaltene Situationsskizzen.. Das Werk konnte bis April 1916 gehalten werden, dann aber nach massiven Beschuß und 3 Tägigen Sturmangriff des Alpinibataillons Val Chiese fiel die von 100 Mann verteidige Anlage, wobei nur 10 Mann überlebt haben. (Heinz v. Lichem Gebirgskrieg Band 1) Die Verteidigung wurde auf die in Bau stehende neue Kavernenanlage hinter den Kehren der Ponalestrasse verlegt. Die Defensionsmauer hatte nun bis zum Kriegsende keine Bedeutung mehr. 1919 wurden von der ital. Militärverwaltung die Schäden an der Ponalestrasse behoben, so die Brücke nach Pregasina und auch die abgesprengten Teile der Ponalestrasse, dabei wurde fast sicher das alte Werk als Steinbruch benutzt, weshalb es nahe zu komplett verschwand.

Übersicht Defensionsmauer
1 Cima Capi (ex. Sperone) ital. Stellungen
2 Österr. Speronestellung (falsche Def. Mauer!)
3 Kavernen Ersatzstellunge für die Def. Mauer (ab 1916)
4 Standort der Defensionsmauer
5 Abgesprengtes Strassenstück
Defensionsmauer Standplatz
                                                                     Hier stand das kleine Werk Defensionsmauer
Alte Defensionsmauer 1912
Dieses Bild zeigt vermutlich die alte Defensionsmauer, daher dürfte auch der Name des Werkes stammen.
Spätestens ab 1912 stand hier aber ein kl. Werk so wie die unten an der Ponalestrasse (z.b. rotes Werk)
Sicht von Oben auf Defensionsmauer
Hier sehen wir den Standort der Defensionsmauer von Oben. Standort Aufnahme: Monte Nodice.
Werk der Ponalesperre Tagliata del Ponale
So könnte einst die Defensionsmauer ausgesehen haben. Das Bild zeigt das oberste Werk der Ponale Sperre im Val Sperone in den
30er Jahren. Dieses Werk gibt es heute noch, ist aber total überwuchert und fast unsichtbar. Bild von der ETH Zürich.

 

 

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