Aalzählung in Bayern Landschaftsweiher Raisting Frühjahr 2007 |
Ulrich Mößlang der Tauchbrillenspezialist + zertifizierter Sport-Optiker Die groß angelegte Aalzählung in 50 ausgesuchten oberbayrischen Seen in den Landkreisen Altötting, Rosenheim, Freising, Neuburg-Schrobenhausen, Erding und Weilheim die von der Fischereifachberatung des Bezirks Oberbayern, Herrn Dr. Peter Wißmath ausgeht und im www.taucher.net <http://www.taucher.net/> publiziert wird, ist auf dem Höhepunkt angelangt. Am Samstag Abend fanden sich 8 Münchner Taucher am Landschaftsweiher in Raisting zur Aalzälung ein und besprachen sich mit den Vorständen des örtlichen Angelvereins. Organisiert und koordiniert wird die Durchführung von Hedra Tauchsport und dem Tauchbrillenspezialisten Optik Heydenreich / U. Mößlang in München. Zur Geschichte: Der europäische Aal ist in Bedrängnis geraten. Vor einigen Jahrzehnten kamen noch regelmäßig Milliarden und Abermilliarden von „Glasaalen“ an der englischen und französischen Atlantikküste angetrieben, um in die Flüsse aufzusteigen. Jetzt werden es immer weniger Larven, die es bis an diese Küsten schaffen und dann im Süßwasser der Flüsse heranwachsen. Im Hinblick auf eine künftig vielleicht mögliche, künstliche Vermehrung des Aals oder auf den bereits ins Auge gefassten, gezielten Rücktransport von erwachsenen „Blankaalen“ in den Atlantik sind exakte Kenntnisse über die Bestandszahlen dieser Fischart in unseren Baggerseen essentiell. Die Fischereifachberatung des Bezirks Oberbayern bittet alle interessierten Taucher und Tauchclubs, das Vorhaben zu unterstützen: Es werden in Oberbayern ca. 50 Baggerseen ausgewählt, die als repräsentativ für die Gesamtheit aller Baggerseen des Bezirks anzusehen sind. In diesen Baggerseen sollen versierte, in Nachttauchgängen geübte Sporttaucher Aale aufspüren und zählen. Die Ursachen dieses bedrohlichen Rückganges sind z. T. in den rigorosen Verbauungen unserer Fließgewässer zu suchen, die keine freien Fischwanderungen mehr zulassen; sie werden aber auch in der neuerdings in vielen Ländern aufgetretenen „Aalseuche“ (einer Herpes-Virus-Erkrankung) gesehen. Möglicherweise spielt auch global zunehmende Erwärmung der Meere eine Rolle, die eine Änderung der Strömungsverhältnisse zur Folge haben und damit den Aalen die Wanderungen von und zu ihrem Laichgewässer, der Sargassosee, erschweren könnte. Grundlage für alle Forschungen auf diesem Gebiet ist eine möglichst umfassende Aufnahme der aktuellen Aalbestände. Der Bezirk Oberbayern beteiligt sich im Rahmen einer gesamteuropäischen Erhebung an einer solchen „Aalzählung“ und wird in diesem und im nächsten Jahr nicht nur eigene Recherchen betreiben, sondern alle anderweitig verfügbaren Quellen heranziehen. Die oberbayerischen Baggerseen sind seit vielen Jahrzehnten prädestinierte „Wohnstuben“ der europäischen Aale. Obwohl die Tiere i. d. R. nur durch künstlichen Besatz dort hineingelangt sind und nicht abwandern können, sind die Bestände, die sie in diesen Refugien ausgebildet haben, zumindest als „Reservoire“ bedeutsam. Im Hinblick auf eine künftig vielleicht mögliche, künstliche Vermehrung des Aals oder auf den bereits ins Auge gefassten, gezielten Rücktransport von erwachsenen „Blankaalen“ in den Atlantik wären genauere Kenntnisse über die Bestandszahlen dieser Fischart in unseren Baggerseen wünschenswert. Ulrich Mößlang Redakteur Taucher.Net
|