Ulrich
Mößlang Optik Heydenreich
der
Tauchbrillenspezialist
und
zertifizierter
Sport-Optiker
Fernkampfwerke, Bunker, Infanteriestützpunkte, Stellungen und
Festungen der Österreicher und Ex Forte der Italiener aus dem ersten
Weltkrieg in den Alpen, Dolomiten, Verona, Venezien und Friaul.
Denkmäler in München, Bayern und dem Rest der Welt.
Am 28 August 1914 wurden alle 4 TKJR in Ihr erstes Krieggefecht
verwickelt, vermutlich auch die 3 Tiroler Landeschützen Regimenter. Am
08 August 1914 kamen die Regimenter in Lemberg an, vom 19 August an
erfolgte der Vormarsch.
Am 28 08 kam der Befehl die Russen aus Belz hinaus zu werfen, der
war jedoch bereits abgezogen. Die Kaiserjäger verfolgten die Russen und
holten sie nach der Ortschaft Oserdow ein, wo es dann zur Schlacht kam
die sehr heftig war und einen hohen Blutzoll von den Regimter forderte,
auch dem Umstand zufolge das die Sanitätsanstalt den Weg zum
Schlachtfeld verfehlte und erst am nächsten Morgen eintraf.
Einen Eindruck über den 28 August 1914 überlieferte uns Dr. Karl
Drexel der Feldkurat des 2 TKJRegiment:
Es dunkelt. Das Gewehrfeuer ist vier bis fünf Kilometer weit entfernt.
Man hört die Geschütze in rascher Folge einige Schüsse abgeben. Ab
und zu pfeift ein Geschoß vorbei, dann wird es allmählich still. Vier
große Brände wetteifern mit dem Abendrot.
Um elf Uhr war ich wieder bei unserm Verbandsplatz. Es gibt keine Worte,
um zu schildern, wie se dort aussah. Etwa vierhundert Schwerverwundete
lagen hier beisammen, Kopfschüssler, Bauchschüssler, solche ohne Arm
oder Bein, zweien fehlten beide Beine. Der ganze Platz wimmert, stöhnt,
seufzt und schreit auf vor Schmerz. – Wir sind hilflos.
Beruhigend war, was Leichtverwundete erzählten, die spät in der Nacht
ankammen: wir hätten gesiegt, die Russen glatt über den Haufen
gerannt, etwa zwanzig Geschütze erbeutet, den oberst hätten sie nach
der Schlacht noch gesehen und seinen Befehl gehört sich in einem Wäldchen
zu sammeln und dort zu nächtigen. Ein Tropfen Balsam.
Am nächsten Morgen kam die Sanitätsanstalt, von vielen herzlich begrüßt,
für viele aber zu spät. Abends (29.08) konnten wir die Rechnung
machen. Wir hatten gesiegt, Geschützes erobert, Gefangene gemacht,
Munition und Lebensmittel erbeutet, hatten die Stellung des Feindes in
seinem Zentrum so erschüttert, dass wir ihn in den nun täglich
folgenden Gefechten ein Stück nach Russland hineintreiben und damit ein
gut Teil jener Aufgabe lösen konnten, die uns gegeben war. Wir hatten
an diesem ersten Schlachttage schon über Tausend Mann verloren, Tote
und Verwundete, mehr als ein ganzes Bataillon, ein Viertel des Regiments
und unter ihnen auch fast genau ein Viertel der Offiziere.
Seit diesem Tage lag ein ernster Schatten über dem Regiment, jeder
hatte den Tod in gesunde Menschen hineinreiten gesehen, unter seine
Freunde, seine Kameraden. Solange wir im Felde waren, habe ich seit
jenen Stunden unsere Kaiserjäger nie mehr singen gehört, und konnte
wohl beobachten, wie in viele Gesichter eine neue Linie, ein neuer Zug
um Mund und Auge eingezeichnet war. Als ich dann gegen Mitternacht
endlich unseren Oberst mit dem Rest seines Stabes fand, sagte mir der
Soldat am Tore des Gutshofes, der Oberst bitte mich, ihn gleich zu
besuchen, auch wenn es spät sei. Er lag zu Bett, war aber noch wach.
Ich musste ihm erzählen wie es in Oserdow zugegangenwahr, wie wir ohne
die Sanitätsanstalt uns beholfen hatten und musste ihm die Toten
nennen- auch sein bester Freund war unter ihnen. Als er dann die mutmaßliche
Ziffer der Verluste von mir erfuhr, hielt er seine Hände vor das
Gesicht. Ich merkte, dass es seinen ganzen Körper erschütterte. Ohne
ein Wort zu sagen schlich ich weg.
Grüße Wendl |